Nachts Teil 21

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Kurz nachdem Magnus ruhig in Alec's Armen lag wurde Magnus unruhig und stolperte hastig und schwankend zum Bad. Schnell stand Alec mit ihm auf und half ihm, so gut er konnte. Schon bald hörte Alec das unverkennbare Geräusch eines sich erbrechenden Mannes.

Alec blieb bei ihm und strich über seinen Rücken und als Magnus eine Pause machte, reichte Alec ihm einen Zahnputzbecher mit Wasser, um den Mund auszuspülen. Magnus saß wie ein Häufchen Elend neben der Kloschüssel und stütze seinen Kopf mit den Händen. Es sah so aus, als hätte er ebenso starke Kopfschmerzen.

Alec suchte im Schrank nach einer Kopfschmerztablette und wurde schließlich fündig. Doch ihm fiel noch etwas anderes in die Hände. Eine Packung mit einem scheinbar verschreibungspflichtigen Medikament. Der Wirkstoff sagte ihm jedoch nichts und so kümmerte er sich weiter um Magnus.

Bevor er Magnus jedoch die Tablette geben konnte, war dieser erneut über die Toilettenschüssel gelehnt. Alec nahm ein paar Handtücher und legte sie auf den Boden, damit Magnus nicht auf dem harten und kalten Boden sitzen müsste und damit er eines jederzeit in Griffreichweite hatte. Er setzte sich zu ihm und wartete geduldig schweigend, bis Magnus sich nicht mehr erbrechen musste.

Jetzt hielt er ihm die Schmerztablette und den Becher mit Wasser hin. „Besser?", fragte er leise und Magnus nickte ein wenig. Magnus nahm die Tablette und spülte sie mit dem Wasser schnell hinunter.

„Ich dachte, mein Arzt übertreibt. Ich glaube, ich habe das erste Bier noch nicht einmal zur Hälfte getrunken", sagte Magnus schwach und saß Alec gegenüber an die Fliesen gelehnt.

„Jace war auch sehr verwundert. Wie kann das sein? Damals konntest du definitiv mehr vertragen..." Magnus schmunzelte schwach bei diesem Gedanken. „Das stimmt!"

Magnus nahm Alec's Hand und sah ihn jetzt an: „Es tut mir wirklich leid, was ich vorhin zu dir gesagt habe..."

„Ich weiß. Du hast dir wirklich Mühe gegeben ein Arschloch zu sein, damit es mir leicht fällt zu verschwinden."

„Alexander, es ist wirklich unfair, wenn ich keine Geheimnisse vor dir haben kann...", sagte Magnus und sah fast schon wieder schmollend aus.

„Tust du mir einen Gefallen?" „Hmmm" „Nenn mich nie wieder Alec, bitte. Auch nicht im Streit", sagte Alec leise und Magnus sah Alec's verletzten Blick.

Magnus sah ihn erstaunt an. „Ich war wirklich fies zu dir... Das war das Schlimmste?" Alec nickte. „Ja", beeilte sich Magnus zu sagen, „ja, ich werde dich nie wieder so nennen." Magnus nahm nun auch Alec's andere Hand in seine: „Ich liebe dich und es tut mir wirklich sehr leid."

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„Ich würde gerne wissen, also falls es ok ist... Was habe ich eigentlich gesagt, damit du solch eine Panik bekommst?", fragte Alec, als sie endlich wieder aneinander gekuschelt im Bett lagen. Wieder lag Magnus mit dem Rücken zu Alec in dessen starken Armen.

„Hmmm... du warst zu nett". Stille folgte.

„Ich war zu nett? Und deswegen hast du eine Panikattacke?" Weitere Stille.

„Mir wurde klar, dass es tatsächlich eine Möglichkeit gibt, dass wir diesen ganzen Mist bewältigen..." Stille.

„Hmmm, ok. Ähm, ist es fies, wenn ich jetzt sage, dass ich deinen Therapeuten verstehen kann?"

„Ja, Alec! Das ist definitiv fies...", sagte Magnus nun doch ein wenig empört und versuchte ihn mit dem Hacken zu treten. Doch Alec küsste ihn schnell Kopf und Magnus beruhigte sich wieder.

„Ok, ok, Liebster....", kicherte Alec hinter ihm. Als er sich beruhigt hatte, sagte Alec: „Ich weiß, dass es eigentlich gar nicht witzig ist." „Da hast du wohl recht!", sagte Magnus und atmete tief aus dabei. „Das ist sogar ziemlich ätzend, wenn Glück die totale Panik in einem ausbrechen lässt...", sagte Alec weiter. „Bitte lauf nicht vor mir weg, Magnus..."

Magnus drehte sich nun zu ihm um und schaute ihm tief in die Augen und plötzlich war da wieder dieses Funkeln. „Dann musst du mich wohl heiraten", sagte Magnus verschmitzt grinsend. Alec verdrehte die Augen. „Ich bin gespannt, was du machst, wenn ich irgendwann einfach ‚Ja' sage!", sagte Alec und sah ihn herausfordernd an. Doch Magnus Gesicht war in diesem Moment einfach nicht zu entziffern. Ganz cool sagte er: „Na, das wirst du dann ja sehen..."

Alec seufzte und schmunzelte gleichzeitig und drehte sich nun auf den Rücken. Er musste jetzt definitiv schnell etwas körperlichen Abstand zu Magnus gewinnen. Denn Magnus' Funkeln in den Augen brachte jedes Mal Alec's gesamten Körper zum Prickeln. Er liebte diesen Blick, die Herausforderung die darin lag. Und es lag außerdem ein Versprechen darin. Ein Versprechen, dass sich, eines Tages, alle seine sexuellen Wünsche erfüllen würden.

„Du hast deine Antwort noch nicht", wurde er von Magnus aus seinen Überlegungen gerissen. „Hmm?" „Meine Antidepressiva vertragen sich nicht mit Alkohol."

Alec schaute ihn jetzt überrascht an. „Ja, das macht Sinn!"

„Ich habe später noch einen Arzttermin, willst du mich begleiten?"

„Sicher. Können wir vorher noch ein bisschen schlafen?" 

„Sicher", gab Magnus zurück, fummelte etwas an seinem Handy und kuschelte sich nun wieder an Alec. Sein Kopf legte er in die Beuge zwischen Oberkörper und Arm und er schob sein oberes Bein über Alec's Unterkörper. Bis er plötzlich auf pochenden Widerstand traf.

Magnus hielt inne und Alec hielt hörbar die Luft an. Magnus schmunzelte und sah Alec an, der unschuldig an die Decke starrte. Immer noch die Luft anhaltend. „Atmen, Alexander...", hauchte er an seinem Ohr. Alec holte tief Luft und entspannte sich wieder etwas. „Ich verspreche dir, dass ich nur mache, was ich will... ok?", hörte Alec Magnus erneut an seinem Ohr wispern.

Magnus' heißer Atmen traf seinen empfindlichen Hals und ein Keuchen entkam Alec's Kehle. „Ok?" fragte Magnus erneut, doch Alec hatte die Frage vergessen. Plötzlich entflammte pure sexuelle Begierde in ihm auf. Gänsehaut am ganzen Körper, ein unglaublich intensives Kribbeln im Bauch und in den Lenden und kleine Blitze überall, wo Magnus ihn berührte. Woher kam plötzlich diese Intensität?

Magnus betrachtete Alec und sah fasziniert, wie dieser sich neben ihm wand. Er empfand es als überaus erregend, Alec endlich so zu sehen. Alec gab sich ihm hin und vertraute ihm blind, das spürte Magnus mit jeder Faser in seinem Körper. Und in diesem Moment war kein Platz für Angst, böse Gedanken oder gar Panik. Er wollte Alec Lust bereiten und ihn schließlich erlösen. Dieser Gedanke nahm sein gesamtes Denken und Fühlen ein.

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Oh, so ein Mist aber auch. Da sind die 1000 Wörter schon voll. Das ist ja blöd gelaufen...*evilgrin*

Be all that you can be - except gayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt