Kapitel 25 - Lia (ü)

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Ich spüre, wie sich eine Hand unter mein Kleid schiebt, und erschaudere.

„Bitte nicht" flüstere ich, doch die vermummte Person vor mir grinst mich nur dreckig an, als sie mich auf den Boden drückt und ihre Hand weiterfahren lässt. Gerade versucht sie, mir meinen Slip auszuziehen...

„Lia! Wach auf. Bitte."

Ich schrecke hoch und knalle mit der Stirn beinahe gegen die einer anderen Person.

Ich drehe mich um, und erkenne Jay, der mich besorgt anschaut. Hinter ihm steht Lars, und mein Vater streckt seinen Kopf auch durch den Türrahmen.

„Was ist passiert?" frage ich, und Jay schaut mich beruhigend an. „Du hattest einen Albtraum. Es wird alles gut, vertrau mir."

Ich nicke nur, und dann erinnere ich mich wieder an meinen Traum. Ich atme immer noch viel zu schnell, doch es bessert sich langsam.

„Soll er bei dir bleiben?" fragt mich Lars, und mustert mich prüfend. Ich nicke sofort, ohne zu merken, dass ich Jay ja eigentlich hassen sollte.

Schließlich hat er Drogen genommen... aber er hat mich auch gerettet.

Jay lächelt, und lächle zurück. „Ihr könnt jetzt gehen. Geht schlafen, ihr seht aus wie Leichen."

Mein Vater und mein Bruder verlassen mein Zimmer, und so sind nur noch Jay und ich da.

„Können wir morgen reden?" frage ich leise, und Jay nickt. „Natürlich."

Ich lächle schwach, dann rutsche ich etwas zur Seite, damit er genug Platz hat.

Ich drehe mich zu ihm, und als Jay liegt, zieht er mich mit einem Arm an sich. „Es wird alles gut, Lia. Es ist vorbei" flüstert er in mein Haar, und ich schlinge meinen Arm um seine Brust.

Egal, wie wütend ich eigentlich bin, jetzt gerade will ich einfach nur mit Jay hier liegen und schlafen.

Schon bald vernehme ich Jays ruhigen, regelmäßigen Atem neben mir, und es dauert nicht lange, bis ich ebenfalls wegdrifte.

Jemand streicht mit seinem Finger über mein Gesicht, und ich muss die Augen nicht öffnen um zu wissen, dass das Jay ist.

Automatisch lächle ich, und langsam wage ich es, mich dem Sonnenlicht zu stellen, welches durch das Fenster direkt auf mein Bett scheint.

Ich sehe Jay vor mir etwas verschwommen, doch sein süßes lächeln würde ich überall und jederzeit wiedererkennen.

„Guten Morgen" murmle ich, und Jay drückt mir als Antwort einen Kuss auf die Scheitel. Erst dann fällt mir sein zerkratztes Gesicht auf – und sofort kommen alle Erinnerungen an die Nacht zurück, auch die an unseren Streit, den wir hatten.

„Wie geht's dir?" fragt Jay leise, und ich muss ehrlich sagen: keine Ahnung.

„Ich glaube ganz gut soweit" murmle ich deshalb, und Jay mustert mich kurz besorgt.

„Dir ist nicht schwindlig oder schlecht oder so?" hackt er nach, und jetzt muss ich doch lächeln über seine Fürsorge.

„Ich habe bisschen Kopfschmerzen, weil ich getrunken habe, aber ansonsten ist alles okay. Abgesehen davon, dass ich meinen kompletten Körper spüre, sobald ich mich bewege."

„Frühstück?" fragt Jay, und zeigt auf die Zimmertüre. Ich nicke, obwohl mir überhaupt nicht nach essen zumute ist.

Ich will einfach nur den ganzen gestrigen Abend vergessen, mehr nicht.

And suddenly, you returnedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt