Kapitel 41 - Lia (ü)

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„Und du bist also erst vor drei Jahren hergezogen?"

Aiden nickt.

„Und kannst schon so gut niederländisch?"

Noch ungläubiger starre ich Aiden an, und er lacht. „Ja, scheinbar schon."

Ich nicke anerkennend.

„Willst du noch ein Eis?" Aiden schaut auf meinen leeren Eisbecher, doch ich schüttle den Kopf.

„Nein danke. Aber hol du dir ruhig noch, wenn du willst!" Aiden nickt, steht auf und geht zur Eisbar.

Währenddessen werfe ich den kleinen Pappbecher in den Müll und werfe einen Blick auf die Uhr – halb zehn.

Wir sitzen immer noch in der Kantine meiner Schule, die Aiden extra für mich nicht abgeschlossen hat.

„Und, was läuft bei dir momentan so im Thema Liebe?"

Aiden kommt mit einem nahezu überfüllten Becher voll Eis zurück und setzt sich wieder gegenüber von mir hin. Ich zucke die Schultern, da ich nicht über Jay reden will.

„Nichts Besonderes. Bei dir so?" Aiden mustert mich kurz, doch dann schaut er wieder aus dem Fenster. „Auch nichts wirklich Besonderes."

Ich nicke und folge seinem Blick nach draußen. Dort stehen zwei Autos, und eines davon sieht dem Audi von Nico wirklich ähnlich. Kurz darauf biegt noch ein drittes Auto auf den Platz – ein Opel Corsa.

Das kann kein Zufall sein. Doch wem gehört der dritte Wagen? Es ist ein weißer BMW, ich würde schätzen ein X1.

Im inneren brennt ein schwaches Licht, und nun steigen auch zwei Personen aus dem Opel aus – wie erwartet sind es Nico und Jay.

„Was macht der schon hier" flüstert Aiden plötzlich, und ich schaue ihn an.

„Was hast du gesagt?" Nun schaut auch Aiden mich an, und ich sehe in seinen Augen so etwas wie Unsicherheit. „Nichts, egal. Komm, lass uns woanders hingehen. Ich will nicht, dass wir noch erwischt werden."

Ich nicke nur, denn er verwirrt mich. Draußen ist noch ein weiterer Typ erschienen, doch ich erkenne im Dunkeln nur seine Umrisse.

Dann fasst Aiden mich auch schon sanft am Handgelenk, und ich folge ihm zum Ausgang.

„Wo gehen wir denn jetzt hin? Der Hausmeister sollte doch jetzt eigentlich seine Runde machen." Aiden bleibt stehen um die Türe hinter sich zu schließen, und dreht sich dann zu mir um.

„Keine Ahnung. Vielleicht raus? Dort kann man uns immerhin nicht mehr unterstellen, im Schulhaus gewesen zu sein." Ich schaue kurz in die leeren Gänge, dann nicke ich.

„Okay, machen wir das." Aiden versichert sich nochmal davon, dass die Türen wirklich zu sind, dann laufen wir langsam los.

„Wie lange bleibst du denn hier?" fragt er mich plötzlich, und ich runzle die Stirn.

„Wie meinst du? Wo denn?"

Aiden grinst. „Na, hier in diesem Land. Du vermisst doch sicher deine Mutter und deine Freunde dort, nicht?" Ich zucke mit den Schultern.

Eigentlich nicht, nein. Welche Freunde denn auch?

„Ich habe vor hier zu bleiben." Aiden schaut mich von der Seite erstaunt an. „Wirklich? Wieso denn das?" Ich unterdrücke ein belustigtes Schnauben.

„Keine guten Erfahrungen und so. Außerdem habe ich hier meine Freunde, also was will ich mehr?" Aiden schaut mich lange schweigend an, dann schnellt sein Kopf plötzlich herum und er bleibt wie angewurzelt stehen.

And suddenly, you returnedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt