Kapitel 36 - Jay (ü)

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Elijah also.

Ich weiß, dass er nichts von Lia will, doch es stört mich trotzdem irgendwie, dass er sie zum Essen ausführt. Auch wenn ich da nicht mitzureden habe, denn Lia macht jetzt endgültig ihr eigenes Ding.

Als ich sie eben in ihrem Zimmer gesehen habe, hat es mir die Sprache verschlagen – sie war wunderschön. Das ist sie immer, doch heute besonders.

Mürrisch biege ich auf den Parkplatz des Cafés ein, das ich eigentlich überhaupt nicht vermisst habe.

Noch nie.

Durch die Fensterscheiben erkenne ich Seth, der neue Barista, der sich mit einer Gruppe Mädels abmüht, die ihn wohl alle anhimmeln.

Als ich reinkomme versucht er gerade ihre Bestellungen aufzunehmen, als eine ihn nach seiner Nummer fragt.

Er schaut unsicher zu mir, als die Türklingel ertönt, doch ich nicke nur.

Schließlich ist es nicht verboten anderen seine Nummer zu geben, das steht nirgends.

Ich grinse ihn an, während er nur die Augen verdreht und der Brünette seine Nummer gibt. Diese strahlt ihn überglücklich an, und ich merke sofort, dass sie irgendwie aus der Menge sticht.

Alle anderen sind geschminkt und perfekt für den Strich hergerichtet, doch sie kommt mir unglaublich natürlich vor.

Wahrscheinlich gibt sie sich nur mit den Mädchen ab, um nicht von ihnen gemobbt zu werden.

Seth kommt mit einem Block voller Bestellungen hinter den Tresen, und ich boxe ihm zur Begrüßung in den Arm.

„Na, fleißig am Mädchen einsammeln?" frage ich belustigt, und Seth verdreht nur die Augen. „Ich bin froh, dass du endlich da bist, heute ist ein sonniger Tag, da kommen die meisten Mädchencliquen her. Obwohl, Skylar scheint anders zu sein."

Wahrscheinlich ist sie das Mädchen, das nach seiner Nummer gefragt hat.

„Stimmt. Meiner Meinung nach gibt sie sich nur mit den anderen ab, weil sie nicht gemobbt werden will."

Seth nickt, dann stellt er eine Tasse unter die Kaffeemaschine. „Aber ich bin nicht an ihr interessiert" sagt er, und ich schüttle den Kopf.

„Wie? Ich meine, schau sie dir mal an. Schon nur ihre Ausstrahlung ist unglaublich natürlich, sie ist genau dein Typ!"

Seth errötet etwas, dann meint er „Ich habe schon jemanden."

Ich nicke grinsend, und brenne darauf, seine Freundin kennenzulernen. Ich glaube, wenn ich mir so Seths Typ vorstelle, würde sie sich gut mit meinen Freunden verstehen.

Mit Lia.

Schnell verschwinde ich hinten um mich umzuziehen.

„Jay?" fragt Seth plötzlich, und steht im Türrahmen. Ich schaue ihn an. „Ja?"

Seth steht von einem Bein aufs andere, dann schaut er mich direkt an.

„Diese Person ist nicht ein Mädchen."

Einige Sekunden schaue ich Seth an, dann fällt bei mir der Groschen. „Bist du schwul?" frage ich ihn, und Seth nickt.

„Besser gesagt bi."

Ich nicke anerkennend. „Und du hast einen Freund?" hacke ich nach, doch dann schüttelt Seth den Kopf.

„Aber es gibt da jemanden, der mich glaube ich auch mag." Ich laufe zu ihm.

„Kennt man ihn?" frage ich, während ich mir alle meine schwulen Freunde durch den Kopf gehen lasse. Keiner würde glaube ich wirklich zu Seth passen.

And suddenly, you returnedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt