Kapitel 21 - Lia (ü)

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Als ich wach werde, befinde ich mich in meinem Zimmer. Neben mir liegt Jay, und gerade will ich ihn fragen, wie spät es ist, als ich bemerke, dass er ja schläft.

Es ist ja auch nachts, schlaues Ding.

Ich beuge mich also so vorsichtig wie möglich über ihn, um auf die Uhr zu schauen. Es ist halb zwei Uhr morgens, also lasse ich mich sofort wieder auf die Matratze sinken und lege meinen Kopf auf Jays Schulter.

Einige Minuten später dämmere ich wieder weg.

„Guten Morgen Kleine" höre ich jemanden aus der Ferne flüstern, und ich drehe mich motzend um.

Als Antwort erhalte ich ein herzerwärmendes Lachen, und sofort bin ich hellwach.

Jay liegt neben mir und grinst mich breit an, während sich meine Augen an die Helligkeit hier gewöhnen.

„Morgen Idiot" murmle ich, und Jay grinst noch breiter. „Wie spät isses?" murmle ich immer noch schlaftrunken, und Jay knufft mich in die Seite.

„Halb elf. Los, raus aus den Federn." Ich drehe mich zu Jay um, und er fährt mit seinen Fingern durch meine Haare.

„Was ist gestern eigentlich noch so passiert, nachdem ich eingeschlafen bin? Aufregende Verfolgungsjagd mit der Polizei oder so?"

Jay lacht auf, dann schüttelt er den Kopf. „Nein, du bist eingepennt und dann habe ich dich hochgetragen." Ich nicke nur, schaue dann an mir herab.

„Und mich auch gleich umgezogen" stelle ich fest, und Jay errötet etwas. Ich schüttle grinsend den Kopf, dann stehe ich auf.

„Ich habe einen Bärenhunger. Frühstück?" Er nickt, und ich werfe mir meinen Mantel um. Jay läuft mir nach, jedoch macht er keinerlei Anstalten, sich ein Shirt oder so überzuziehen.

Ich bleibe in der Türe stehen, als ich seinen Oberkörper sehe, und beiße mir so stark auf die Unterlippe, dass ich glaube, sie würde gleich aufplatzen.

„So kommst du aber nicht raus" sage ich leise, und Jay schaut mich mit einem langen Gesicht an.

„Lars ist doch nicht etwa homosexuell?"

Ich pruste los und schüttle den Kopf.

„Nein, aber mein Vater... ich weiß nicht, ob er weiß, dass wir schon... so weit sind, wenn du verstehst, was ich meine."

Jay schüttelt nur den Kopf und schnappt sich sein Shirt, dass am Boden liegt.

Ich verschwinde schon in der Küche und versuche, an eine Schüssel heranzukommen, als Jay im Türrahmen erscheint und mich belustigt anschaut.

„Na, Kleine, kann ich dir behilflich sein?" Ich krabble wortlos von der Arbeitsplatte runter und weiche etwas zurück, damit Jay hinkommt.

Dieser jedoch schling seinen Arm um meine Taille und drückt mir einen erstaunlich sanften Kuss auf die Lippen.

„Den habe ich heute noch gar nicht bekommen. Musste nachgeholt werden."

Er lässt mich los und schnappt sich zwei Schüsseln, während ich einfach nur doof dastehe und innerlich auf Wolke 7 schwebe.

Erst als mir Jay zwei Schüsseln hinhält wache ich wieder aus meiner Trance auf und nehme sie ihm ab, um sie auf die Arbeitsplatte zu stellen.

Leicht errötet wende ich mich zum Kühlschrank und hole die Milch raus, und Jay schüttet Cornflakes in die beiden Schüsseln, und ich hoffe, er übertreibt es nicht, was er sonst immer tut.

And suddenly, you returnedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt