Kapitel 38 - Jay (ü)

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Ich drehe mich stöhnend in meinem Bett um und will meine Hand auf den Wecker hauen, als mir einfällt, dass heute das Studium wieder anfängt.

Na toll.

Müde und unmotiviert schleppe ich mich aus dem Bett und laufe zu meiner Kommode, als ich im Spiegel eine weitere Person auf meinem Bett entdecke.

Was zur Hölle?

Erschrocken fahre ich herum, als sich das Mädchen mit den blonden Haaren auch langsam erhebt.

Ihre Schminke ist verlaufen und ihre Haare bilden ein perfektes Vogelnest.

„Naaaa, auch schon wach?" Blondchen lächelt mich – aus ihrer Sicht vielleicht verführerisch – an, und ich drehe mich nickend schnell wieder um, doch direkt darauf spüre ich, wie sich ein Körper an meinen Rücken lehnt, und das Mädel lässt ihre Hände über meine Brust runterfahren, bis sie an meinem Hosenbund angekommen sind.

„Musst du wirklich schon los?" murmelt sie so verführerisch wie möglich an mein Ohr, und ich nicke und drehe mich schnell um, so dass sie jetzt zu mir hochschauen muss.

„Ja, die Uni fängt bald an. Da ich meinen Schlüssel ungerne hierlasse, musst du leider auch dann raus. In der Küche kannst du dir ein Frühstück machen."

Blondchen nickt etwas beleidigt, und gerade als sie abdackeln will, ziehe ich sie zurück und presse meine Lippen kurz auf ihre.

Dann drücke ich mich an ihr vorbei und verschwinde im Bad. Ich schließe ab und stelle mich vor den Spiegel, wo ich direkt einen grossen, rötlichen Fleck auf meiner Brust entdecke.

Es war gestern Abend also scheinbar sehr leidenschaftlich.

Ich wasche mir mein Gesicht und style meine verwuschelten Haare, und erst als ich höre, wie das Mädchen die Wohnung verlässt, trete ich auf den Flur hinaus.

Fuck, was sollte das? Wie besoffen war ich bitte, dass ich mir ein Mädchen ins Haus geholt habe?

Ich schnappe mir mein Handy das auf dem Tisch liegt und lese meine verpassten Nachrichten.

Drei von Lars, sonst keine.

Lars: Ist ja schön und gut, dass du dich ablenken willst von Lia, aber direkt eine Tusse abknutschen musst du nicht.

Lars: Ich hoffe du vergisst nicht, dass mein Zimmer unter deinem Zimmer ist. Ich höre a l l e s.

Lars: 3:20 Uhr & ihr seid immer noch voll und ganz beschäftigt... sei froh, dass Lia die letzten Tage in Berlin war und heute bei Amelie übernachtet.

Scheisse, Lia.

Heute würde ich sie wohl wiedersehen, denn sie geht ja auf die Schule direkt neben meiner Uni.

Und scheinbar habe ich das Mädel eben wirklich gefickt.

Fuck.

Neben meinem Handy entdecke ich einen Zettel mit einer Telefonnummer – und darunter den Namen Melody. Das war also das Mädchen von eben.

Ich schmeiße den Zettel achtlos in den Müll, denn ich will nichts von ihr. Seit Lia mit Amelie weggefahren ist habe ich sie nicht mehr gesehen.

Sie ist laut Lars noch am selben Tag zu ihrer Mutter nach Berlin gefahren, um dort den Rest der Ferien zu verbringen.

Auch die anderen habe ich nicht mehr gesehen, aber ich weiß, dass Amelie mit Nico Schluss gemacht hat. Lia hat ihr scheinbar alles erzählt, und ich kann's ihr nicht verübeln.

And suddenly, you returnedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt