Havertz || 𝓫𝓮𝓱𝓲𝓷𝓭 𝓽𝓱𝓮 𝓯𝓪𝓬𝓪𝓭𝓮

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Für Maaayyyyy_

    

Mein Morgen war mehr als anstrengend gewesen und ich freute mich auf einen entspannten Nachmittag und Abend, in ruhiger Zweisammkeit mit meinem Freund Kai .Ich war gerade dabei die Tür zu unserem Treppenaufgang zu öffnen, als mich eine Welle von Musik überrollte.

And the DJ that he knows well
On the spot always around twelve
Plays the mix that Diego mezcla con la salsa
Y la baila and he dances y la canta

Beim Aufschließen meiner Wohnungstür, wurde mir dann bewusst, dass Diese aus der Wohnung von mir und meinem Freund kam ...

Kopfschüttelnd stellte ich meine Schuhe ab, zog meine Jacke aus, hing diese auf und ging auf direktem Wege ins Wohnzimmer. Der Anblick der sich mit bat, stellte mich vor die große Prüfung nicht in schallendes Gelächter auszubrechen.

Kai tanzte im Raum umher , seine Jogginghose in die Kniekehlen gerafft, ein mit einem Haargummi von mir, hochgeknotetes lockeres Top am Körper und ein rotes gemustertes Halstuch um seine Haare gebunden. In seiner Hand hielt er einen bunten Staubwedel und auf dem Fernseher lief Las Ketchups ,,Ketchup- song " in voller Lautstärke.

Beim Einsetzen des Refrain begann er sogar die Bewegungen nachzuahmen, wobei er kläglich scheiterte, aber da er sich ja unbeobachtet fühlte, weil er mich noch nicht gesehen hatte, fuhr er fort .

Aserejé, ja deje tejebe tude jebere
Sebiunouba majabi an de bugui an de buididipí
Aserejé, ja deje tejebe tude jebere
Sebiunouba majabi an de bugui an de buididipí

Ich beschloss ihn nicht zu unterbrechen, er sollte selber herausfinden, dass seine Freundin wieder da war. Belustigt ging ich in die Küche um mir ein Glas Wasser einzuschenken.

Auf einmal stupste mich etwas von hinten an die Wade. Ich drehte mich um und erschrak leicht.
,,Nala, was machst du denn hier?" Fragte ich den Hund, natürlich ohne eine Antwort zu erwarten. Als ich jedoch trotzdem eine erhielt, stockte ich und ging in den Flur.

Da stand Julian, sich schuldbewusst am Hinterkopf kratzend und mich entschuldigend ansehend. Ich legte einen Finger auf die Lippen und bat ihn in die Küche.

Auch ihm war Kais leicht peinliche Aufmachung nicht entgangen. ,, Was ist denn mit dem falsch?" Fragte er mich, bevor er mich zaghaft umarmte. Bei dieser Umarmung berührten wir uns kaum. Er behandelte mich wie eine Porzellanfigur, dies hatte seine berechtigten Hintergründe.

Nala hatte sich unter dem Tisch niedergelassen und kaute an einem Kauknochen den ich ihr zugeschoben hatte. Julian Pirschte sich derweil leise in Kais Tanzraum der mittlerweile schon zur Karaoke-bar mutierte und zückte sein Handy um seinen besten Freund zu filmen. Ich wollte einschreiten,jedoch verriet sich Julian mit seiner auffälligen Lache schneller selber, als das ich es hätte beenden können.

Beschämt drehte Kai sich zu uns und schaltete die Musik aus.
,,Boah, Jule. Mach das Video weg du Gollum!" Schrie er seinen noch immer vor Lachen weinenden Kumpel an. Dieser brachte ein Kopfschütteln zu Stande und widmete sich seinem Hund unter dem Tisch.

Erwartungsvoll schaute ich meinem Freund ins Gesicht.
,,Hey Schatz ." Murmelte er ,während er mir einen sanften Kuss gegen die Stirn hauchte. Ich schmiegte mich sachte in seine Arme und wies ihn freundlich darauf hin , dass eine Dusche garnicht so unangebracht war. Wissend nickte er und hauchte mir noch einen kleinen Kuss in den Nacken , bevor er ins Badezimmer verschwand.

Ich begab mich zu Julian, der sich mittlerweile wieder eingekriegt hatte.

,,Kai ist heute verplant. Die Konsole bleibt aus!" Verteidigte ich meinen Abend mit meinem Freund. Abwehrend hob der Blonde die Hände.,, Ich wollte eigentlich gar nicht zu Kai, sondern zu dir." Nun war ich neugierig.,,Was gibt's denn?" Fragte ich.
,,Also,ich weiß das wir ausgemacht haben das Thema ruhen zu lassen...".
,,Stopp!" Unterbrach ich ihn in seinem Reden.
Ich wollte nie wieder daran denken müssen, nie mehr.

,,Ich weiß, dass es sehr heikel ist .Ich weiß ,dass du nicht darüber reden möchtest. Ich kann mir wahrscheinlich nicht einmal vorstellen was für Schuldgefühle du in dir trägst. Aber sie sind unberechtigt..." Versuchte er es weiter.

Ich wollte verdammt nocheinmal nicht darüber reden. Tränen begannen über meine Wangen zu rinnen. Ich nahm Julians Gesicht verschwommen war. Er schaute mitleidig. Die Tür wurde geöffnet.

,,Was geht denn hier ab?" Fragte Kai besorgt. Julian atmete tief durch.
,,Wisst ihr, ich denke ich sollte mit euch gemeinsam darüber reden." Meinte Julian und zeigte auf den einzigen noch freien Stuhl. Bevor Kai Platz nahm, griff er mir an die Taille und setzte mich auf seinen Schoß. Aus reinster Gewohnheit der letzten Monate schloss er seine Arme vor meinen Bauch und streichelte zaghaft mit seinen warmen Händen darüber.
Sofort lehnte ich mich etwas zurück und mein Freund legte seinen Kopf auf meine Schulter.

Julian lächelte leicht, wurde aber schnell wieder ernst.
,,Also nochmal, es tut mir leid das Thema erneut aufzugreifen, aber ich und vor allem deine Eltern Kai, sind der Meinung , es wäre vielleicht angebracht ihm oder ihr wenigstens einen Gedenkort zu widtmen..."
Mein Oberkörper bebte erneut. Kai streichelte mich weiterhin sachte und hörte gefasst zu. Ich jedoch schweifte gedanklich wieder ab.

Wir hatten etwas geschaffen, etwas wundervolles. Ohne es zu wissen. Und genau so hatten wir es auch umgebracht... Ohne vorher zu wissen, dass es überhaupt existierte.
Erst im Nachhinein wurde mir bewusst ,dass ich mein eigenes Kind getötet hatte. Ich, ich allein war schuld daran. Ich war schuld daran, dass unser Kind tot war, hätte ich mich doch nur nicht immer so unter Druck gesetzt, wäre ich doch nur nicht so dumm gefallen...

Kai hatte es so kalt aufgenommen als ich ihm davon berichtet hatte. Er trug es mit Fassung, mit zu viel Fassung. zwischenzeitlich dachte ich er wäre völlig gefühlskalt. Ich war drauf und dran ihn zu verlassen, aber es war nun einmal seine Art der Trauerbewältigung und nach einiger Zeit ließ er sich darauf ein auch Gefühle zu zeigen. Wir bauten uns gegenseitig wieder auf, viele Leute sagten wir sollten eine Therapie machen um keine Rückschläge zu erleiden, wir wären einfach psychisch zu labil ohne professionelle Hilfe.
Aber wir wollten es unter anderem auch positiv sehen, wir wollten es so sehen, dass die ganze Geschichte uns noch näher zusammengeschweißt hatte. Im Ansatz war dies richtig. Aber an der Umsetzung scheiterte es oft.

,,Hallo?Hörst du überhaupt zu?" Fragte Kai mich leicht vorwurfsvoll.
,,Jungs, ich kann nicht ..."
,,Hey, es ist okay. Wir brauchen nur ein Einverständnis von dir Schatz. Dann werden wir das alles nie wieder ohne deinen Willen ansprechen okay?"
,, Wofür soll ich mich einverstanden erklären?" Fragte ich etwas ängstlich.
,,Süße, wir wollen einen Ort nur für uns und unsere enge Familie sowie enge Freunde haben, an dem wir an unser kleines Wunder denken können."
Unser kleines Wunder ... Mir gefiel die Liebe die er mit diesen Worten mitschweifen ließ.
Mit einem leichten nicken bestätigte ich ihr Vorhaben... Ich wollte das Thema einfach nicht mehr hören, vielleicht würde ich das alles ja später einmal wollen , vielleicht war es gar keine schlechte Idee.

Ein Jahr später:
,,Engel, bist du dir wirklich sicher?" Fragte mein Freund mich. Ich nickte zittrig.er ergriff meine Hand und gab mir so Sicherheit. Mit ihm fühlte ich mich stark. Wenige Schritte dauerte es bis wir angekommen waren . Ein kleiner , junger Baum stand dort. Vor ihm ein aufgeschlagenen Buch aus Stein, mit eine Spruch darin. Umgeben war alles von Kerzen.
Mein Körper verspannte sich und ich zog Kai ein Stück zu mir runter. ,,Ich bin so stolz auf dich. " Hauchte er mir entgegen. Danach legte er sachte seine Lippen auf meine. Dieser Kuss war so emotional. Wir ließen uns voll und ganz fallen, in unseren Gefühlen, in unserer Zweisammkeit, mit dem Gefühl unser kleines Kind in unserer Nähe zu spüren , in unserer Liebe, in unseren Tränen.

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Ich hoffe das ist okay so😅
LG,💜❤

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