Dybala || 𝓽𝓱𝓮 𝓭𝓮𝓯𝓲𝓷𝓲𝓽𝓲𝓸𝓷 𝓸𝓯 𝓵𝓾𝓬𝓴

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Für fc13girl
Elice:
Glück, wie definiert man Glück?
Ein Wort welches in vieler Munde ist. Dieses Wort ist einerseits so unglaublich ausdrucksstark,
anderer seits jedoch auch mindestens genauso unglaublich nichtssagend.
Jeder Mensch ist dazu verdammt die Bedeutung dieses auf eigener Interpretation basierenden Wortes für sich selbst auszumachen.
ich hatte meine persönliche Definition dessen noch nicht gefunden.

Zweifellos gab es Menschen die an meiner Stelle abgehoben wären,
aber eben jene Überheblichkeit gönnte ich mir selbst nicht.
Es gab einfach viel zu viele Gründe dafür,
meine Situation mit einem kritischen Auge zu betrachten .

Mein Freund wohnte in Italien und feierte Erfolge als Profifußballer, während ich in Deutschland gerade einmal mein Abitur erfolgreich nachgeholt hatte,
um mich nun auf die Suche nach einem geeigneten Studienplatz zu machen.
Und meine beste Freundin hatte keine anderen Probleme als mich mit ihren, in meinen Augen vollkommen uninteressanten „Lovestorys" zu belasten.

Es war Montag und ich hatte schlechte Laune,
zwar hatte ich anders als in den letzten Wochen keinen Stress,
aber unzufrieden war ich dennoch. Wohlgemerkt eigentlich grundlos.
Mein Abi war geschafft und auch durchaus nicht schlecht ausgefallen.- Es klang eigenartig, aber irgendwie fühlte ich mich ohne meinen beinahe chronischen Stress fast schon unnütz, meine Existenz fühlte sich in gewissen Maßen nahezu irrelevant an.

Gemächlich trottete ich in die Küche und erstarrte beim Blick auf die Uhr.
Ohne auch nur einen einzigen weiteren Gedanken an mein offensichtlich völlig aus den Fugen geratendes Zeitgefühl zu verlieren,
eilte ich ins Badezimmer,
steckte mir dürftig meine leicht fettigen Haare zu einem unförmigen Dutt zusammen,
stellte verächtlich fest, dass mir keine Zeit mehr blieb,
mein veschlafenes Gesicht zu bearbeiten und meine dunklen Augenringe abzudecken und rannte
- darauf bedacht nicht auszurutschen- durch den Flur zurück in mein Schlafzimmer.
Notgedrungen griff ich mir die erstbeste Hose, nebst T-Shirt vom Wäscheberg,
den ich am Abend zuvor erfolgreich ignoriert hatte,
da ich absolut über keine Motivation verfügt hatte diesen wegzu räumen und krallte mir beim Verlassen meiner Wohnung den Autoschlüssel.

Mir entwich ein erleichtertes Seufzen,
als ich realisierte,
dass meine Sonnenbrille auf dem Amaturenbrett meines Kleinwagens lag.
Definitiv weit über der Geschwindigkeitsbegrenzung,
donnerte ich durch die Innenstadt zum Flughafen.
Ohne Rücksicht auf Verluste,
war mir nicht vorzuwerfen, aber es kam dem schon sehr nahe.
Nach einigen beinahe-Unfällen hatte ich mein Auto schließlich einfach irgendwo abgestellt und sprintete zur Information.
Am liebsten hätte ich mir den Kopf an einem dieser grauenhaften Kaffee-Automaten angeschlagen, als man mir mitteilte, dass der Flug, den ich so sehnlich erwartete mindestens eine Stunde Verspätung einplanen musste.

Vollkommen entnervt,
beschloss ich nicht für eine Stunde nach Hause zu fahren,
sondern mir die triste Wartezeit anderweitig zu vertreiben.
Mein erster Gedanke war,
den Kaffeeautomaten eventuell doch nicht zu misshandeln,
sondern ihn für seinen eigentlichen Gebrauch zu verwenden.
Als der Typ neben mir sich an seinem überteuerten Missbrauch des Wortes ,,Coffee to go" verbrannte, entschied ich allerdings das Teil respektvoll in Frieden zu lassen.

Stattdessen lehnte ich mich mehr oder weniger entspannt,
an eine Lehne der fürchterlich unbequemen Metallbänke und versuchte möglichst unauffällig andere Leute zu beobachten.

Nach einiger Zeit gab ich diese äußerst uninteressante Tätigkeit jedoch auf und begab mich langsam schlendernd, die irritierten Blicke der anderen Flughafengäste ignorierend,
- ja, im Nachhinein muss ich zugeben,
dass meine Aufmachung dezent eigenartig gewirkt haben könnte,
so mit Sonnenbrille,
zerrissenen Jeans und provisorisch verknoteten Haaren.-
In die Gänge und schaute Mal hier und Mal dort.
Auf einmal klingelte mein Handy.
,,Ja?" Fragte ich leise.
,,Schatz, wo bist du?" Brachte mir eine leicht verzweifelt klingende Stimme, welche ich schnell als die meines Freundes identifizierte, vom anderen Ende entgegen.
,,Ähm am Flughafen, ich warte auf dich. Mir wurde gerade erzählt, dein Flug würde sich verspäten."

Ein heiseres,
tiefes Kichern ertönte hinter mir,
ehe sich eine Hand auf meine Schulter legte.
Irritiert drehte ich mich um, das Handy noch immer am Ohr und schaute in warme ozeanisch blau funkelnde Augen.
,,Wie..." Setzte ich an, wurde aber unterbrochen, indem er mir eine Strähne hinters Ohr strich, welche sich aus meinem Dutt gelöst haben musste.
,,Psssst. Nicht jetzt." Murmelte mein Gegenüber und legte sich einen Finger auf die Lippen.

Er hatte Deutsch gelernt, seine Aussprache war zwar belegt von einem starken Akzent,
aber es klang auf gewisse Art und Weise liebenswert.
,,Warum ..."
Ein vorwurfsvoller Blick Schnitt mir erneut ins Wort.
,,Engel, lass uns erst aus der Öffentlichkeit verschwinden. Wo steht dein Auto?"
Mit einer Kopfbewegung deutete ich ihm an mir zu folgen.

Am Pkw angekommen, ergriff er meine Hand.
,,Baby, ich hab dich vermisst."
Mit diesen Worten beugte er sich leicht zu mir herunter und drückte mir einen zaghaften Kuss auf die Stirn.
,,Ich, ich dich auch."

Die Fahrt verlief still. Lediglich die Frage,
ob wir heute zusammen kochen würden,
wurde in den Raum gestellt und meinerseits verneint.
,,Schatz, geht es dir nicht gut?"
Fragte Paulo besorgt.
Abweisend drehte ich mein Gesicht zur Seite.
Ich wusste doch auch nicht was mit mir los war.
Eisige Kälte stieg in mir auf,
die Paulo brach,
Indem er mir eine Hand auf mein Bein legte.

Zuhause angekommen musterte er mich prüfend.
,,Elice. Ich weiß nicht ob das der richtige Zeitpunkt ist.
Aber ich muss dir was beichten.''
Mir wich gefühlt jegliche Farbe aus dem Gesicht,
als ich die Ernsthaftigkeit in seiner Stimme hörte.
,,Okay Schatz, also. Ich,
ich hab viel überlegt in letzter Zeit und weißt du,
weißt du ich bin zu dem Schluss gekommen,
dass unsere Fernbeziehung. Naja..."

Nein, das konnte nicht sein Ernst sein. Geschockt sah ich ihn an.
darauf vorbereitet was nun kommen würde.

,,Das eine Fernbeziehung nicht das richtige für uns ist."

Tränen rollten über mein Gesicht. Das durfte nicht wahr sein.

,,Also habe ich, wie du bereits gemerkt hast, ein bisschen Deutsch gelernt und mich heute beim FC Bayern vorstellig gemacht."

Vollkommen entgeistert schaute ich ihn an.

,, Eigentlich wollte ich es dir erst sagen, wenn ich unterschrieben habe. Aber es gab ja scheinbar Komplikationen mit dem Flugzeug, das mir ein ,,Alibi" geben sollte und deshalb war ich eine Stunde zu früh am Flughafen..." Ratterte er in bahnbrechendem thempo herunter.

,,Ich, ähm ich verstehe nicht ganz."
Brachte ich vor lauter Überforderung stotternd hervor.

,,Das ist egal Baby, das einzige was du verstehen musst, ist dass wir jetzt entgültig vereint sind, ohne die ewige Distanz."

Ich konnte kaum glauben, was ich gerade gehört hatte.
Zärtlich zog ich ihn zu mir herunter und verwickelte ihn in einen der emotionalsten Küsse,
die wir jemals ausgetauscht hatten.
Vielleicht hätte ich meine Definition des Glücks ja jetzt gefunden.
Nein,
nicht vielleicht,
ganz sicher.
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Urghh😢 es tut mir sooooo leid, dass es so lange gedauert hat.
Ich hatte so eine unglaubliche Blockade... Naja. Ich hoffe er gefällt dir trotzdem 😅

(Das mit Bayern... Ja, ich hatte halt keine bessere Idee... Tut mir leid.)

LG💜

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