Amiri || 𝓡𝓪𝓲𝓷𝔂𝓭𝓪𝔂𝓼

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Für Maaayyyyy_

Langsam schlenderte ich über die grau Asphaltierte Straße.
Regen prasselte auf mich nieder und benezte meine Haut mit kühler Feuchtigkeit.
Aufmerksam hörte ich meinem eigenen Atem zu.
Alles war still,
alles bis auf mein Kopf,
er brummte.
Das Brummen wurde immer mehr zu einem unangenehmen Pochen
und ich musste mich wohl oder übel setzen.

Die nächstbeste Bank stand nur wenige Schritte von mir entfernt,
dennoch war der Weg zu ihr mit enormer körperlicher Anstrengung verbunden.
Ich zog meine Kapuze tiefer ins Gesicht.
So sollte mich niemand sehen,
das war er nicht wert.
Er war es nicht wert,
dass ich mich der Öffentlichkeit so präsentierte wie ich es gerade tat,
aber ich musste raus.
Sonst wüsste ich nichts mit mir anzufangen.

Er war es doch,
der mich damals davor bewahrt hatte abzurutschen.
Er hatte mir versprochen immer für mich da zu sein.
Er hatte mir so vieles versprochen...
Und jetzt?
Jetzt hatte er sie.
Es war doch nicht normal,
dass er sie mit nach Hause brachte, wenn ich nicht da war.
Es konnte doch nicht normal sein,
dass sie stumm an mir vorbeigelaufen war,
als ich sie angesprochen hatte.
Natürlich hatte Nadiem abgestritten ein Verhältnis mit ihr zu haben...
War ich aber ehrlich zu mir selbst, hatte ich ihm auch kaum die Chance gelassen sich zu erklären.

Er hatte mich zurückhalten wollen,
als ich mit einer Flasche Hochprotzentigem das Haus verlassen hatte,
er hatte mich angerufen,
solange,
bis ich mein Handy auf stumm gestellt hatte.
Ich wollte nicht reden.
Ich wollte vergessen,
wollte all diese negativen Gedanken verdrängen und einfach nur allein sein.
Ja, vielleicht hätte er eine plausible Erklärung für alles,
aber für den Moment könnte ich das beim besten Willen nicht akzeptieren.

Erste Tränen bahnten sich ihren Weg über meine Wangen.
Es brauchte nicht lange,
bis kleine Rinnsale über meine Haut rannen.
Ich vergrub mein Gesicht in meinen Armen und schloss die Augen.

Gott weiß wie lange ich dort so gesessen habe.
Nach einiger Zeit jedoch legte sich eine große Hand zwischen meine Schulterblätter und übte einen leichten Druck auf mich aus.
Fest der Überzeugung es wäre Nadiem,
der mich gefunden hatte und mich trösten wollte,
drückte ich mich leicht gegen die Hand.
Als ich jedoch meinen Blick nach oben schweifen ließ,
wurde mir bewusst,
dass es nicht jener war.

Ich blickte geradewegs in ein bärtig, kantiges,
mir durchaus vertrautes Gesicht.
Warm lächelte mein Gegenüber mich an.
Unsere Blicke trafen sich.
Meiner verunsichert,
verheult und orientierungslos.
Seiner ruhig und vertraulich.

„Dass ich euch beide Mal so aus der Scheiße ziehen muss,
habe ich nie erwartet."
Lächelte der schwarzhaarige.
Vorwurfsvoll stieß ich die Luft aus, welche ich bereits seit einigen Sekunden angehalten hatte.

Sachte griff der großgewachsene Mann mich am Oberarm und hievte mich behutsam auf die Beine.
Sein Blick fiel dabei auf die bereits amtlich geleerte Flasche die ich zuvor verdeckt hatte.

„Da scheint ja echt ganz schön der Haussegen schief zu hängen bei euch."
Murmelte er.
„Man Kerem, ich weiß doch auch nicht."
Klagte ich mit heiserer Stimme.

„Aber ich weiß!"
sagte er bestimmt
„Undzwar, dass du jetzt ersteinmal mitkommst.
Mädchen,
du Holst dir noch den Tod.
Das kann ich beim besten Willen nicht verantworten."

„Aber"

„Kein Aber. Nadiem bringt mich um wenn ich dich nicht heile nach Hause bringe.
Außerdem bist du betrunken und nass bis auf die Knochen."

Ich mochte nicht,
dass so mit mir geredet wurde,
dennoch hatte er Recht.

Widerwillig trottete ich neben ihm her,
zu seinem Auto,
stieg ein und ließ die Fahrt stumm über mich ergehen.
Als der Wagen zum stehen kam,
fehlte mir jegliche Motivation auszusteigen.
Mich beschlich das ungute Gefühl, einen Fehler begangen zu haben.
Ein mehr oder weniger strafener Seitenblick zwang mich jedoch aufzustehen.

Bestärkend legte Kerem mir einen Arm um die Schulter,
während er zielstrebig die Klingel betätigte.

Ich konnte die Sekunden an fünf Fingern abzählen,
bis Nadiem an die Tür gesprintet kam.
Mein Freund sah genauso beschissen aus wie ich.
Seine Augen waren glasig und gerötet,
seine Haare ungewohnt durcheinander und seine Haut leichenblass.

Zaghaft streckte er seine Hand nach mir aus,
ich tat den nötigen Schritt und wenige Sekunden später fand ich mich in einer seeligen Umarmung wieder.

„Es tut mir leid."
Schluchzte er kaum hörbar und hauchte mir einen sanften Kuss in die Halsbeuge.
„Muss es nicht, das ist verdammt nochmal alles meine Schuld." Flüsterte ich zurück und genoss die Wärme,
die von ihm ausging.

Ein Klatschen riss uns auseinander.
Es ging von Kerem aus,
welcher sich mittlerweile an uns vorbei,
in den Hausflur gepirscht hatte und nun lässig an der Wand lehnte.

„Ist ja alles ganz süß mit euch beiden,
aber jetzt kommt bitte rein.
Nadiem,
koch deinem besten Freund und deiner Freundin nen Kaffe,
wir können das jetzt alle gebrauchen, aber vor allem,
tu mir den Gefallen und mach die Haustür zu.
Denk an die Umwelt..."

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Ähm... ignorieren wir einfach die Tatsache, dass du fast drei Monate auf diesen One Shot gewartet hast *hust*
Naja, ich hatte (wieder Mal) eine Schreibblockade und bin mit diesem Os erwartungsgemäß unzufrieden 😅😅 wie auch immer, ich Versuche jetzt wieder aktiver zu werden
Und sorry nochmal😅
Auch sorry für mögliche Rechtschreibfehler, ich hatte so ein verdammt schlechtes Gewissen, dass ich nicht mehr warten wollte, das hier zu veröffentlichen 😂 (vielleicht war ich auch einfach zu faul zu korrigieren *hust* *hust*...😅-aber der andere Grund klingt besser)

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