Brandt || 𝓘 𝓽𝓱𝓲𝓷𝓴, 𝓘 𝓬𝓪𝓷'𝓽 𝓽𝓪𝓴𝓮 𝓲𝓽 2

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Für SchreibFeeder

Pov Julian.

In meinem Kopf drehte sich alles. Sollte ich hier bleiben?
Sollte ich ihre Hand halten?
Sollte ich jemandem bescheid geben? Ich war überfordert.
Nervös biss ich mir auf die Unterlippe und sah dabei zu,
wie Jenny ihre Liegeposition änderte,
die Decken,
wahrscheinlich im Unterbewusstsein ein wenig herunter zog und langsam die Augen schloss.

„Jenny? Schatz. Bitte bleib bei mir."
Flehte ich nahezu panisch,
bevor ich mich mechanisch aufrichtete und auf den Flur rannte.

„Nina? Schwester Nina!"
Aufgelöst suchte ich die Rothaarige, die sich gerade im Schwesternzimmer einen Tee brühte.

„Julian, was gibt's? Ich hab eigentlich Pause."

„Bitte, Jenny war wach.
Sie hat mit mir geredet.
Aber, aber...jetzt ist sie...
sie ist...also sie"

„Sie ist eingeschlafen."
Beendete Schwester Nina meinen Satz in aller Seelen Ruhe.

„Das ist normal,
mach dir keinen Kopf, okay?
Ich geh gleich Mal nach ihren Werten gucken.
Aber die Tatsache,
dass sie wach war, und sogar mit dir gesprochen hat,
ist ein sehr gutes Zeichen."
Unbekümmert lächelte sie mir zu und nippte an ihrer Tasse.
Verständnislos schaute ich ihr zu.
Wie konnte sie nur so ruhig bleiben? Warum ging sie nicht sofort zu Jenny?

„Schau bitte nicht so,
glaub mir, wir kriegen sie wieder hin.
Aber wir sollten jetzt nichts überstürzen."

Ich nickte.

„Darf ich?"
Fragte ich frustriert mit einem Blick auf den Stuhl gegenüber von ihr.

„Nur zu.
Magst du auch einen Tee, oder Kaffe?"

Angewidert verzog ich das Gesicht. Beim Gedanken an den Krankenhaus-Automatenkaffee mit Kondensmilch zog sich in meinem Magen alles zusammen.

„Ne, danke..."

Ich holte mein Handy heraus und tippte Jannis eine Nachricht.

Sie war wach.

Julian, das ist doch toll :))
Ich komme nach der Uni vorbei, 'kay?

Okay, bis nachher.

Die zierliche Krankenschwester hatte ihre Tasse geleert und forderte mich mit ihrem Blick dazu auf, aufzustehen.
Ich folgte ihrer Aufforderung und verließ zusammen mit ihr das Zimmer.

Ich sah kritisch dabei zu,
wie Schwester Nina das Blutdruckmessgeräte um den Arm meiner Freundin legte
und das Ergebnis der Messung nickend zur Kenntnis nahm.

„Sieht gut aus.
Ich schicke euch gleich einen Arzt. Der kann sie dann tiefergehend durchchecken."

Ich verzog die Augenbrauen.
„Das heißt?"

„Das heißt sonstige Vitalparameter Messen, eventuell etwas Blut abnehmen und schauen,
ob mit den Reflexen alles okay ist. Nichts besonderes, nur ein Standart-check-up."
Lächelnd verließ sie das Zimmer.

Ich wiederum ergriff erneut Jennys Hand und strich sachte mit den Fingerkuppen über ihre Haut.
„Ach Jenny..."
Seufzte ich leise.
„Was machst du für Sachen?"

„Herr Brandt?"
„Herr Brandt?"
Aufgeschreckt schaute ich auf und sah in das herzlich lächelnde Gesicht eines geschätzt circa Mitte dreißig jährigen, bärtigen, schwarzhaarigen Mannes.

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