Für Reusforever
PoV Kai.
Das Leben ist eine tückische Angelegenheit. Da geht man einmal davon aus, der Weg wäre gerade und der Lauf der Dinge ginge reibungslos und ohne große Komplikationen von statten, da macht das Schicksal eine abrupte Kurve und presst dich mit all seiner grenzenlosen Kraft in die Seite. Ohne Rücksicht auf Verluste, mit all der grausamen Gewallt und Erbarmungslosigkeit und mit einer solchen Lautstärke, dass jeder verzweifelte Hilferuf wie eine enorme Welle an einem Felsen zerschellt und in einem ungreifbaren Nichts erstirbt. Die Kunst im Leben besteht darin, nicht aus der Bahn gedrängt zu werden und seinen Liebsten zurück in die richtige Spur zu helfen, oder jene vor dem entgleisen zu bewahren oder so ähnlich. Das war jedenfalls das, was man uns mit auf den Weg gegeben hatte.
Vor dreizehn Jahren, zehn Monaten, einer Woche, drei Tagen und relativ genau fünf Stunden hatte ich gedacht, mein Leben verliefe auf einem fest fundamentierten, unveränderbar makellos geradem Weg. Ich befand mich auf einem Hochpunkt meiner Kariere, hatte eine glückliche Familie und erwartete ein Kind mit der Liebe meines Lebens. Es gab durchaus schlechtere Umstände.
Das erste kleine Ruckeln auf meiner massiv gedachten Straße nahm ich wahr, als ich meine kleine Tochter zum ersten Mal im Arm hielt. Sie schrie nicht, sie bewegte sich nur, indem sie ihren Brustkorb zum Atmen hob und senkte und irgendwie kam mir alles etwas suspekt vor. Das kleine Wesen wirkte auf eine eigenartige Art und Weise abwesend.
Meine Freundin war zu diesem Zeitpunkt noch zu erschöpft von ihrem Kaiserschnitt, als dass sie sich um solche „Banalitäten" gesorgt hätte und ich schob meine innere Unruhe schlichtweg auf meine Unerfahrenheit. Schließlich war Katharina meine erste Tochter und ich normalerweise kein Instinkts Mensch.
Als die Ärzte ein paar Tage später jedoch untereinander zu flüstern begannen, verfestigte sich meine leise Vermutung, irgendetwas könnte mit meiner Tochter nicht stimmen. Doch vorerst verwehrte man uns die Untersuchungsergebnisse und ließ uns in Ungewissheit weilen.
Ich erinnerte mich ungerne daran zurück. Daran wie ich Nächte lang kein Auge schließen konnte, mich über Tag mit Kaffee und Energy Drinks zum wachbleiben zwang und kaum einen Gedanken fassen konnte, der nichts mit meinem Kind zutun hatte. Katharina war Vier Tage und einundzwanzig Stunden alt, als man uns mitteilte, dass wir uns vorerst von ihr verabschieden und am folgenden Tag ins Universitätsklinikum Köln Fahren sollten, um weitere Auskunft zu erhalten. Sophia brach in bittere Tränen aus und ich konnte ihr nicht einmal eine starke Schulter bieten, um in irgendeiner Form Halt zu spenden. Schon zu diesem Zeitpunkt befanden wir uns in einer unvorhersehbaren Linkskurve. Mitten in der Nacht erhielten wir eine etwas präzisere Information von einer mitleidigen Krankenschwester
„Ihre Tochter liegt jetzt im OP. Ein Herzfehler, mehr darf ich ihnen nicht erzählen." Jedes Mal, wenn ich daran dachte, wie die Schwester es uns mitgeteilt hatte, hörte ich ihre Stimme und fühlte Sophias Hand, welche sich schutzsuchend in meine krallte. Es war der Moment, in dem ich begann die Zeit zu zählen.
Es folgten Wochen des Bangen, zwei weitere Operationen, für die ein Spezialist aus den USA eingeflogen wurde und viele wenig versprechende Prognosen von Diversen Onkologen.
„Höchstens drei Jahre." Mit dieser Aussage wurden wir abgespeist.Und nun saß ich hier, dreizehn Jahre, zehn Monate, eine Woche, drei Tage und mittlerweile bestimmt sechs Stunden später. Katharina war fast vierzehn. Ihr ging es den Umständen entsprechen ganz gut. Sie war beinahe schon eine junge Dame geworden. Ein Medizinisches Wunder. Sie lebte kaum eingeschränkt, war aber auf Tabletten angewiesen, was in Anbetracht einer ehemals nicht funktionstüchtigen Herzklappe und einer Aorten Transposition ein wirklich Dankbares Ergebnis war. Ich war eigentlich davon ausgegangen, mein Weg sei nun wieder geebnet, doch Katharina war in einem schwierigen Alter. Ich liebte sie vom ganzen Herzen. Sie war mein einziges Kind, da Sophia und ich uns einvernehmlich dazu entschieden hatten, es bei einem Kind zu belassen. Zu groß war die Gefahr, eine weitere Tochter oder ein Sohn, würde in Kathi's Schatten stehen, oder sich vernachlässigt fühlen, wenn es wieder einmal hieß, dass ein intensiver, langer, kräftezehrender Krankenhausaufenthalt anstand. Wir wollten aber auch voll und ganz für Katharina da sein, weswegen es in unseren Augen die sinnvollste Entscheidung war, die wir hätten fällen können.
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Football OᥒᥱShots
Fanfiction(Warning: Das waren meine ersten Versuche irgendwas zu schreiben xD Lesen auf eigene Gefahr) Wie der Titel bereits verrät, schreibe ich hier Kurzgeschichten (BxB und BxG).- wenn ihr wollt auch auf Wunsch.