FÜNFZEHN

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Rebecca:

Manchmal glaube ich, Simon hält mich für blöd. Was sollte die Story vorhin, mit dem Arbeitskollegen? Das kauf ich ihm nicht ab. Und dann bekam er noch eine SMS. Dachte wohl, ich hätte das nicht mitbekommen. Das ist doch alles offensichtlich, dass er Geheimnisse vor mir hat. Ich bin total verzweifelt, hoffentlich meldet sich Melek bald wieder, ich muss endlich wissen, was Sache ist.

Während Simon die Sachen aus den Einkaufstüten räumte, begann Rebecca das Abendessen zuzubereiten. Gott sei Dank machte sie nur Spaghetti mit Tomatensoße, denn sie war viel zu unkonzentriert, um ein aufwendigeres Essen zuzubereiten. Ständig gingen ihr diese Heimlichkeiten von Simon durch den Kopf. Sie hatte eben eine Dose passierte Tomaten geöffnet, die Simon eingekauft hatte und hätte sie beinahe komplett in den Topf fallen lassen. Das ging gerade nochmal gut.

Simon:

Nachdem Simon den Einkauf in die Schränke und den Kühlschrank geräumt hatte, begann er den Tisch zu decken. Er war erleichtert, dass Rebecca scheinbar nicht mitbekommen hatte, dass er eine SMS von Melek bekommen hatte. Er musste beim Essen versuchen, die Sprache auf Rebeccas Zähne zu bringen. Das Essen war fertig und Rebecca stellte eine Schüssel Spaghetti und einen Topf mit Tomatensoße auf den Tisch. Beide nahmen sich und machten ihre Teller voll.

„Gibt es irgend etwas neues? Du warst heute so früh zu Hause.", fragte Rebecca.

„Nein, nichts neues. Ich hab nur ein paar Überstunden abgefeiert. Und bei dir?"

„Morgen hab ich einen Frauenarzttermin. Nicht, dass du dich wunderst, wenn du nach Hause kommst und ich bin nicht da."

„Perfekt! Das lief ja super.", dachte Simon. „Von einem Arzt zum andern ist der Sprung nicht weit.", grinste er in sich hinein.

„Oh, schon wieder ein Arzttermin. Du warst doch erst letzte Woche beim Zahnarzt."

„Ja, zum Zahnarzt musste ich ja wegen einer neuen Krone. Dass musste sein, denn ich hatte Schmerzen. Der Frauenarztbesuch ist nur Routinekontrolle."

„Ach, du hast jetzt eine Krone? Ich dachte, das war nur ein bisschen Zahnstein entfernen oder so."

„Nein, bei dem Backenzahn ganz hinten, links, oben war so ein großes Loch, da musste eine Krone drauf. Ich hab da mal ne Plombe verloren und es nicht gleich machen lassen. Das Loch wurde dann halt immer größer."

„Ach so, okay."

Das lief ja wie am Schnürchen, das würde er später in einem unbeobachteten Moment gleich Melek berichten.

Alice:

Alice hatte die Suppe aufgegessen und sie tat ihr wirklich gut. Es ging ihr jetzt viel besser.

„Danke, für die Suppe, die war sehr lecker und hat wirklich gut getan.", sagte sie zu Melek und nippte an ihrem heißen Kaffee.

„Keine Ursache, ich hab das gern getan. Ich wollte dir noch einen Rat geben, aber sei mir bitte nicht böse."

„Was für einen Rat?", fragte Alice.

„Wenn du schon nicht zur Polizei gehen willst, dann solltest du dir wenigstens überlegen, ob du einen Psychotherapeuten aufsuchst, der dir hilft, dieses Trauma zu verarbeiten."

Alice hatte keine Lust, jetzt darüber zu diskutieren. Sie war froh, dass Melek wenigstens nicht mehr auf dem Thema mit der Anzeige herumritt.

„Keine Sorge, ich bin dir nicht böse. Danke für den Rat, ich werde es mir überlegen.", sagte sie daher.

Werde ich es schaffen (Secret Cases - Teil 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt