Unbekannt:
Ah, Melek ist schon unterwegs. Sehr gut, dann kann die Party ja gleich beginnen. Wenn sie bei Rebecca ist, dann rufe ich sie an. Ich will ja schließlich live dabei sein, wenn Melek ihren ersten Mord begeht. Hahaha...
Irre lachte der Unbekannte auf, während er Meleks Weg auf seinem PC verfolgte. Ein rotes Pünktchen wanderte auf einer Straßenkarte in Richtung S-Bahnstation. Er Griff nach seinem Handy und schrieb eine Nachricht an Melek.
Unbekannt (6:49 Uhr): „Guten Morgen meine Liebe, wie ich sehe, sind sie bereits
unterwegs."
Melek (6:51 Uhr):"Tja."
Unbekannt (6:53 Uhr): „Haben sie auch mein kleines Spielzeug dabei?"
Melek (6:54 Uhr): „Das habe ich."Unbekannt (6:55 Uhr): „Sehr schön, liebste Melek."
Melek:
Sie fuhr mit der S-Bahn zum Bahnhof Spandau und stieg dann am Rathaus Spandau in die U-Bahn Linie 7 um. Während der Fahrt klemmte sie den kleinen Sender, den der Unbekannte ihr unter die Haut geschoben hatte, unter ihren Sitz. An der Station Bismarckstraße stieg sie in eine andere U-Bahn, mit der sie zu Rebecca fuhr. Sie hatte gerade in der zweiten Bahn Platz genommen, da gab ihr iPhone erneut das Signal einer eingehenden Nachricht von sich.
Unbekannt (7:12 Uhr): „Ich glaube, sie fahren in die falsche Richtung. Rebecca wohnt nicht in Rudow."
Melek (7:13 Uhr): „Tja."Melek konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Sie stellte sich vor, wie der Unbekannte wohl gerade zu der Erkenntnis gelangte, dass sein Spielchen mit dem scheiß Sender aufgeflogen war. Sie stellte sich vor, wie er wütend in seinem Zimmer herumrannte und schließlich wie Rumpelstilzchen mit einem Fuß in den Boden trat und sich am anderen versuchte selbst auseinander zu reißen.
Simon:
Es war fast halb 8 und bald würde Melek hier auftauchen. Simon hatte große Mühe, zu verbergen, dass er Melek bereits kannte und er musste so tun, als wisse er nicht, was da gleich auf ihn zukam. Rebecca hatte ihn gestern gebeten, ganz früh mit ihr aufzustehen, da ein wichtiger Besuch von einer Versicherungsvertreterin käme und so waren sie schon seit 6 Uhr auf. „Und das an einem Samstag, aber es ist halt wichtig.", hatte Rebecca genervt von sich gegeben.
Rebecca:
Mit gemischten Gefühlen sah Rebecca dem Besuch von Melek entgegen. Diese hatte zwar angekündigt, dass sich alles aufklären würde, aber ihr war nicht wohl bei der Sache, dass Simon mit dabei sein sollte. Schließlich wollte sie doch nicht, dass er wusste, dass sie ihm nachspionieren ließ.
Melek:
Als Melek bei Rebecca und Simon eintraf, stellte Rebecca sie Simon als eine Versicherungsvertreterin vor. Sie gingen ins Wohnzimmer und setzten sich.
Als Melek überlegte, wie sie am besten anfangen sollte, nahm ihr Rebecca diese Entscheidung zunächst ab, indem sie sagte,
„Ich geh mal eben noch schnell in die Küche und mache Kaffee für uns alle. Ich bin gleich zurück."
Melek packte die Gelegenheit beim Schopf, stand auf und schaute sich sehr genau im Wohnzimmer um. Ihr zweites Ich half ihr dabei, die Räumlichkeiten genauer abzutasten, als bei ihrem letzten Besuch. Auf der einen Seite, gegenüber der Wohnzimmertür, befanden sich zwei Fenster. Sie schaute hinaus. Beide Fenster gingen zum Hof, niemand befand sich hier und die Nachbargrundstücke waren in einiger Entfernung.
„Sehr gut,", dachte Melek, „das spielt meinem Plan in die Hände." Sie bedeutete Simon, der ihr tun misstrauisch beobachtet hatte, nichts zu sagen und setzte sich wieder.
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Werde ich es schaffen (Secret Cases - Teil 2)
Misteri / ThrillerZweiter Teil der Secret Cases-Reihe von Özge Yildiz. 72 Stunden hat sie Zeit, um Schlimmeres zu verhindern. 72 Stunden hat sie Zeit, um die Gefahr zu bannen. Wird sie es schaffen? Wird sie den unbekannten Täter diesmal erwischen? Wird sie ihn überli...