DREIZEHN

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Melek:
Ja, dieser Artikel ist allem Anschein nach wohl das, was ich laut dem Unbekannten in der Berliner Abendpost finden sollte. Aber welchen Sinn soll das machen? Was hat dieser Artikel mit Rebecca zu tun? Nun ja, ich versuche jetzt erst mal Simon anzurufen.

Melek war sichtlich verwirrt, sie konnte sich nicht vorstellen, was dieser Zahnarzt oder seine Praxis mit ihrem Fall, mit Rebecca zu tun haben sollte. Sie versuchte Simon zu erreichen, aber ihr Anruf wurde weggedrückt. Beim zweiten Versuch das gleiche. Was war da nur los, warum legte Simon ständig auf? Sie beschloss, es später noch einmal bei ihm zu versuchen. Jetzt wollte sie zunächst Alice anrufen, um zu sehen, ob es ihr wirklich gut geht. Auch Alice ging nicht an ihr Handy und irgendwann sprang die Mailbox an. Melek legte auf, es war wie verhext, niemand war zu erreichen. Sie gab sich geschlagen, legte ihr Handy auf den Tisch und ging in die Küche, um sich einen starken Kaffee zu kochen.

Simon:

Simon drückte gerade zum zweiten Mal den Anruf von Melek weg. Er konnte jetzt nicht mit ihr reden, Rebecca saß ihm direkt gegenüber am Esstisch in der Küche.

„Wer war das denn und warum legst du einfach auf?", fragte Rebecca.

„Och, nichts, Niemand, es war nur ein Arbeitskollege und ich wollte nicht dran gehen. Feierabend ist Feierabend.", antwortete er lächelnd.

Sie erwähnte nichts mehr und er hoffte, sie mit dieser Antwort zufrieden gestellt zu haben. Er würde Melek später zurückrufen und dann musste er unbedingt Uhrzeiten mit ihr vereinbaren, zu denen er ungestört telefonieren konnte.

Unbekannt:

Genüsslich leckte er den Löffel ab, den er kurz zuvor in ein Nutella-Glas getaucht hatte. Er liebte dieses süße Zeug. „Irgendwann wird mir das mal zum Verhängnis werden.", dachte er und nahm erneut einen Löffel voll aus dem Glas. Nachdem der Löffel blitzblank geleckt war, schraubte er das Nutella zu. Genug für heute, jetzt war er neugierig und wollte wissen, ob Melek schon über den richtigen Artikel gestolpert war.

Unbekannt (14:03 Uhr): „Hallo meine Liebe. Na, sind sie schon fündig geworden?"
Melek (14:05 Uhr): „Waren sie das mit der Zahnarztpraxis?"
Unbekannt (14:06 Uhr): „Oh, sie scheinen auf der richtigen Spur zu sein. Mehr wollte ich nicht wissen."

Melek:

Kurz nach der Nachricht des Unbekannten begann Meleks Handy schon wieder zu klingeln. Es war Simon und sie nahm den Anruf hastig entgegen.

„Simon, endlich, was war denn vorhin los?"

„Es tut mir leid, aber meine Frau war in der Nähe, da konnte ich ja wohl schlecht mit ihnen reden. Aber ich bin im Moment beim einkaufen und habe etwas Zeit."

„Okay, es gibt einiges zu klären."

Melek erzählte Simon vom besuch in seiner Wohnung und der Fernbedienung. Er erklärte ihr, dass ihm auch keinerlei Veränderungen aufgefallen seien, die mit einer Fernbedienung in Zusammenhang stehen könnten. Dann erwähnte Melek den Zeitungsartikel.

„Welcher Zahnarzt war das?", fragte Simon erschrocken.

„Es war die Praxis von Dr. Marten Sneijder in Spandau."

„Oh Gott, das ist der Zahnarzt meiner Frau und sie hatte vor ein paar Tagen auch einen Termin dort!"

Melek beschloss sofort, sich die Praxis einmal näher anzuschauen und verabschiedete sich von Simon. Sie zog ihre Schuhe an und schnappte sich ihren Stock. Sie war schon halb zur Tür draußen, da fiel ihr ein, dass es doch gut wäre Handy und Handtasche mitzunehmen. So langsam wurde sie vergesslich, der Fall machte ihr ziemlich zu schaffen. Sie googelte noch schnell nach der Adresse und machte sich auf den Weg.

Werde ich es schaffen (Secret Cases - Teil 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt