SIEBEN

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Melek:
Ding Dong! Wer klingelt denn jetzt, hat man hier nicht mal 5 Minuten seine Ruhe? Ding Dong, Ding Dong. Ja, ist ja gut, ich komm ja schon. Wehe, wenn das jetzt nicht wichtig ist.

Melek ging zur Haustür und öffnete. 4 Personen drängten sich hinein und redeten alle gleichzeitig auf sie los.

„Gott sei Dank, du lebst."

„Bist du okay?"

„Warum hast du dich nicht gemeldet?"

„Wo warst du und was ist passiert?"

Konnte sie aus dem Stimmengewirr heraushören. Dann gingen Laura, Ian, Lynn und Alice einfach an ihr vorbei in die Wohnung. Alice bog gleich in die Küche ab, um für alle Kaffee zu kochen, während die anderen es sich im Wohnzimmer gemütlich machten.

„Wieso stürmt ihr alle einfach so in meine Wohnung, was wollt ihr hier?", fragte Melek entgeistert.

„Was wir hier wollen?!" fragte Ian erstaunt. „Wir haben uns total die Sorgen um dich gemacht."

„Oh ja, das sehe ich, wie ihr euch um mich sorgt. Ihr trampelt wie eine Herde Flusspferde durch meinen Flur, der jetzt dementsprechend aussieht, mein Kaffee ist inzwischen kalt geworden, mein Lieblingsplatz auf meinem Sofa ist besetzt und meine Küche sieht aus wie eine Müllhalde!", gab Melek wütend von sich. Ihre Stimmung änderte sich schlagartig, als sie mit Tränen in den Augen weitersprach. „Ihr könnt froh sein, dass ich euch so lieb habe. Ich bin froh, dass es euch gibt und ihr euch um mich sorgt."

Dann erzählte sie, wie es ihr ergangen war.

Während Melek berichtete, fegte Laura den Flur und Alice brachte die Küche wieder auf Vordermann, dann saßen alle im Wohnzimmer beisammen. Jeder hatte einen frischen, heißen Kaffee vor sich stehen.

„Und, hast du schon nachgeschaut?", fragte Ian, nachdem Melek ihre Erzählung beendet hatte.

„Nein, als der Typ aufgelegt hatte, habt ihr ja schon geklingelt. Ich hatte noch keine Zeit nachzusehen."

Sie stand auf und holte ihre Handtasche aus dem Flur. Kurzerhand leerte sie den gesamten Inhalt auf dem Wohnzimmertisch aus. Zwischen Geldbeutel, Lippenstift, Taschentüchern, Beauty-Täschchen und Headset lag etwas, das eindeutig nicht ihr gehörte und von dem sie nicht wusste, was es sein soll.

„Sieht aus wie eine Fernbedienung zum öffnen eines Garagentors oder so", sagte Lynn, nachdem Melek das Teil herumgereicht hatte.

„Ich kann mir nicht vorstellen, was ein Garagentoröffner mit Rebeccas Leben zu tun haben könnte", meinte Melek.

„Vielleicht ist es ja nur eine Attrappe, um dich in die Irre zu führen", sagte Ian. „Das Ding könnte aber auch für sonst was sein. Am besten wäre es, du würdest es mir mitgeben, damit ich es von unserem Techniker untersuchen lassen kann."

„In Ordnung", sagte Melek, „das wird wohl das beste sein."

„Ich geh gleich los, dann kann ich es dir später wieder zurück bringen", sagte Ian und machte sich auf den Weg. Auch Laura und Lynn verabschiedeten sich kurzdarauf. Nur Alice blieb allein mit Melek zurück.

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Alice:
Nachdem Ian, Laura und Lynn gegangen waren, saß ich mit Melek in ihrem Wohnzimmer. Wir schwiegen eine Weile. Niemand sagte einen Ton. Ich wollte nichts sagen, da ich mich entschlossen hatte etwas zu tun, was Konsequenzen mit sichtragen würde, wenn ich es vor allen erzählen würde. Deshalb wartete ich, bis nur ich mit Melek alleine war.

„Was ist los?", fragte sie und sah mich mit leerem Blick an. Das hieß, dass sie selbst die Kontrolle über ihren Körper hatte, aber trotzdem spürte sie, dass mit mir was nicht in Ordnung war. Doch wie sollte ich anfangen, ihr das zu erzählen? Wie sollte ich beginnen ihr zu sagen, dass ich es demnächst vor hatte? Wie brachte man einer besten Freundin eine Entscheidung fürs Leben bei, die sie schocken würde?

Werde ich es schaffen (Secret Cases - Teil 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt