Melek:
Ach du Scheiße, was ist denn jetzt auf einmal mit Alice los? Was sollte der Schrei nach Ian eben? Sie ist ja auf einmal kreidebleich geworden. Meine Güte, ich glaube sie fällt gleich um.
Melek hielt Alice schnell am Arm fest und dirigierte sie in Richtung Sofa, auf dass sie sich einfach fallen ließ. Die 3 Techniker hatten ihre Geräte sinken lassen und schauten verdutzt auf Alice hinab. Keiner wusste so recht, was eigentlich geschehen war. Melek wollte sich gerade zu Alice auf das Sofa setzen und beruhigend auf sie einreden, um zu erfahren, was sie so schockiert hatte, da klingelte es erneut an der Tür.
„Ich geh schon,", sagte Hans, „kümmere du dich um Alice."
Hans ging zur Tür und Melek setzte sich.
„Was um Himmels willen ist den los?", fragte Melek. Alice wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, da kam eine Person herein und grüßte mit einem fröhlichen „Hallo!".
Alice:
Alices Herz setzte für einen Moment aus, da stand Ian und er war quicklebendig. Erneut fragte Melek sie, ob alles in Ordnung sei. Wie in Trance antwortete Alice:
„Ja, alles gut. Jetzt ist alles wieder gut."
Der Schock über die schreckliche Nachricht, dass Ian sich mit Björn in das sabotierte Flugzeug gesetzt hatte, wich langsam der großen Erleichterung, die eintrat, als Alice begriff, dass dort tatsächlich Ian in der Wohnzimmertür stand und sich bester Gesundheit erfreute.
Ian:
„Was ist denn los?", fragte Ian, als er das Wohnzimmerbetrat und die beiden Mädels auf dem Sofa sitzen sah. „Ihr habt auch schon mal besser ausgesehen, wenn ich zur Tür reinkam."
„Nichts,", antwortete Alice, „alles ist okay."
„Okay sieht irgendwie anders aus. Du bist ganz blass um die Nase und Melek schaut, als hätte sie einen rosa Elefanten durchs Zimmer fliegen sehn."
„Jetzt sag schon was los war." Wandte sich Melek fordernd an Alice.
„Nichts, ich weiß nicht was mit mir grad los war. Es ist alles wieder gut und jetzt lasst mich!"
Melek:
Melek verstand nicht, warum Alice sich so sträubte, aber da es wohl etwas mit Ian zu tun hatte, lies sie sie in Ruhe und fragte stattdessen Ian, „Warum bist du denn nun doch hier, du wolltest doch mit Björn abheben?"
„Nein,", antwortete Ian, „die Sache hier mit der Untersuchung war mir dann doch wichtiger. Ich wollte dabei sein, falls die 3 Fummler da was finden." Er deutete mit dem Kopf in Richtung der Techniker. „Außerdem dachte ich, dass wir vielleicht noch über deinen Fall sprechen könnten.
„Das ist das richtige Stichwort, mein Fall, ich muss euch da was haarsträubendes erzählen." Melek erzählte vom Anruf des Unbekannten und der Minibombe in Rebeccas Mund. Als sie geendet hatte, fragte sie Hans, „Sag mal, Hans, kann das wirklich sein, dass all dies in einer Zahnkrone Platz findet, oder will der Typ mich nur zum Narren halten?"
„Nein, das hat schon alles darin Platz. Wenn er die entsprechenden Werkzeuge zur Verfügung hat und die Sache unter einem Mikroskop bearbeitet, dann passt das alles da rein."
„Deswegen war er wohl zweimal in der Praxis.", sagte Melek. Alice und Ian schauten sie fragend an.
„Ach so, das hab ich ja noch nicht erzählt. Ich hatte mir die Praxis angesehen und mit dem Zahnarzt gesprochen und als ich wieder raus kam, war da ein Penner." Melek berichtete, was der Penner gesehen hatte.
„Scheinbar hat er die Zahnkrone in seinem Lieferwagen präpariert und sie dann wieder in die Praxis gelegt.", meinte Ian.
„So muss es gewesen sein.", sagte Alice.
Hans:
Hans kam zum Sofa und wandte sich an Melek. „Wir sind hier im Wohnzimmer fertig, jetzt bist du erst mal an der Reihe. Stell dich mal vor mich und ich überprüfe dich kurz."
Melek stand auf und Hans glitt mit dem Tennisschläger ähnlichen Instrument an Meleks Körper auf und ab.
„Dreh dich rum, jetzt die Rückseite."
Hans wollte gerade vom Kopf aus über den Rücken streifen, da gab der Scanner einen Signalton von sich.
„Oh,", meinte Hans, „da ist doch tatsächlich etwas. Entweder in den Haaren oder in deinem T-Shirt." Er nahm ein etwas kleineres Gerät, welches Ähnlichkeit mit einer Zahnbürste hatte und prüfte erneut.
„Hiermit kann ich die Stelle genauer lokalisieren." Erklärte Hans.
Ian und Alice schauten verblüfft auf Meleks Hinterkopf. Hans raffte ihre langen Haare zusammen und hob sie hoch, um ihren Nacken zu scannen. Wieder piepste das Gerät.
„Es ist nicht in den Haaren oder dem Shirt, es muss genau hier unter der Haut stecken." Hans fühlte an der entsprechenden Stelle vorsichtig mit dem Zeigefinger.
„Ja, da ist etwas. Moment, ich hole ein Vereisungsspray, da brauchen wir vielleicht keinen Arzt, um das zu entfernen."
Hans wühlte in seinem Koffer und förderte eine Sprayflasche und eine spitze Pinzette hervor. Er sprühte mit dem Spray auf die Stelle, wo sich der Fremdkörper befand, um die Haut dort zu betäuben, dann stach er mit der feinen Pinzette in die Haut und zog ein winziges Kügelchen heraus, welches fast die Größe eines Stecknadelkopfes hatte.
„Da haben wir den Übeltäter.", sagte Hans, während er die Einstichstelle mit einem Desinfektionstuch abtupfte.
„Also, alles was Recht ist, euer Unbekannter hat wirklich eine Technik vom feinsten zur Verfügung.", sagte Hans.
Melek:
„Verdammter Scheißkerl, er muss mir das Teil unter die Haut geschoben haben, als ich ohnmächtig war. Entweder damals im Wald, als ich den Sauger fand, oder oben auf dem Teufelsberg." Melek ließ sich das Teil von Hans in die Hand legen. Sie wollte sehen, wie sich so etwas anfühlte.
„Wie winzig. Und das ist ein Sender?", fragte sie ungläubig.
„Ja,", sagte Hans, „das ist das Teil, das dem Unbekannten ständig deine Position gesendet hat. Soll ich es mit ins Labor nehmen?"
„Nein,", sagte Melek, „lass das mal hier für das Ding hab ich eine bessere Verwendung."
Die Techniker überprüften noch den Rest des Hauses, um auszuschließen, dass Melek von Wanzen abgehört wurde und so dem Unbekannten vielleicht auf anderem Wege verriet, wo sie hingehen würde, wenn sie das Haus verließ. Als sie die Suche beendet hatten und nichts weiter fanden, wandten sich alle zum gehen. Melek bat Alice und Ian noch kurz zu bleiben, sie wollte ihnen von Pat erzählen.
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Werde ich es schaffen (Secret Cases - Teil 2)
Misteri / ThrillerZweiter Teil der Secret Cases-Reihe von Özge Yildiz. 72 Stunden hat sie Zeit, um Schlimmeres zu verhindern. 72 Stunden hat sie Zeit, um die Gefahr zu bannen. Wird sie es schaffen? Wird sie den unbekannten Täter diesmal erwischen? Wird sie ihn überli...