2|Zusammenstöße

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Grace

Als ich heute morgen aufstand war Meghan noch am schlafen, lag auf dem Bauch und ihre Haare hingen in alle Richtungen. Leider hatte ich gestern total vergessen sie abzuschminken, weshalb ihre Schminke auf ihrem Kissen und unter ihren Augen lag. Die Kurse würden offiziell erst nächste Woche beginnen, doch ich habe vor schon morgen in einem kleinen Vorbereitungskurs mitzumachen. Da noch nichts offiziell beginnt, denke ich, dass Meghan ausschlafen wollen würde und lasse sie schlafen.

Ganz in der Nähe der Wohnhäuser gibt es ein kleines Café, wenn ich mich recht erinnere es gestern gesehen zu haben, und gehe mit dem Ziel dorthin hinaus. Heute ist es ein wenig kühler als gestern, doch warm genug, dass ich es sogar fast bereue kein Kleid angezogen zu haben. Stattdessen schmiegt sich meine Shorts an meine Haut und das sonst lockere Shirt nimmt all die Wärme auf. Ich schirme mir die Augen mit der Hand ab, da die Sonne auf mich herabstrahlt und ich über die Straße gehe.
Sobald ich auf der anderen Seite bin stehe ich schon fast vor dem Café. Als ich hineintreten will, kommen bereits zwei Mädchen lachend hinaus und halten mir die Tür auf, dass ich durchkann. „Danke." Sie gehen weg und ich trete hinein.
Drinnen riecht es nach frischem Kaffee und wenige Studenten sitzen mit Laptops an den Tischen. Eine Barista braut noch mehr Kaffee, schätze ich, und gehe auf die Theke zu. Sie lächelt mich an und dreht sich von der Maschine zu mir um.
„Ein mittlerer Americano zum Mitnehmen bitte.", bestelle ich und sie nickt, dreht sich wieder um und macht mir mein Heißgetränk. Ich nutze die Zeit um mich weiter umzusehen. Die Fenster sind riesig und bieten die Aussicht auf eine Grünfläche die vor uns liegt. Ich mag den Campus. Es ist alles so offen und frisch und verblümt einfach. „Das wären dann vier Dollar fünfzig." Ich reiche ihr das Geld und nehme mein Coffee-to-go vom Tresen mit einer kleinen Tüte Zucker. Während ich zur Tür steuere vibriert mein Telefon in der Gesäßtasche, dass ich es herausziehe und eine Nachricht von Mace entdecke.

Mace:Es ätzt. Die Schule ist total langweilig ohne dich und die beschminkten Gorillas haben eine neue Anführerin. Wirst du mir glauben, wenn ich sage, dass sie sogar schlimmer ist als die Trulla davor?

Ich muss lachen, doch halte es zurück und grinse dafür dämlich über diese Nachricht. Während ich eine Nachricht eintippe ziehe ich die Tür auf und sehe nicht vor mich, knalle aber gegen jemanden und sehe sofort auf. Drei breitgebaute Kerle betreten das Café quatschend und der, gegen den ich gelaufen bin sieht mich an.
Es wäre eine Untertreibung, wenn ich nun sagen würde, dass er nur gut aussieht. Seine grauen Augen stechen durch die gebräunte Haut sehr hervor und die braunen wilden Locken, die hinter den Ohren ein wenig länger sind, sind alle ganz locker nach hinten gestylt. Er sieht auf mich herab und macht ein entschuldigendes Gesicht. Er sieht unverschämt gut aus!

„Sorry hab dich nicht gesehen.", murmelt er eine Entschuldigung und geht wieder zu seinen Freunden. Ich schüttle den Kopf über ihn und widme mich wieder meinem Telefon.

Dean

Logan scheint wohl einen Witz gerissen zu haben, denn Nate kann sich kaum noch vor Lachen halten. Leider habe ich es nicht mitbekommen, weil ich gerade gegen dieses Mädchen geknallt bin. Sie ist hübsch, wenn ich so drüber nachdenke. Ihre funkelnd grünen Augen und diese vollen Lippen.
„Und für dich?", fragt die Barista und sieht zu mir. Ich komme aus meinen Gedanken und bestelle mir einen Espresso. Logan und Nate albern noch immer rum und ich sehe mich im Café um. Die Augen sind auf uns gerichtet, keine neue Erkenntnis, und sie beobachten alle aufmerksam das Geschehen. Auch wenn uns unser Ruf bewusst ist, verhalten wir uns, wie es uns passt. Mal albern, mal fies und manchmal in Flirtlaune, was sie umhaut. Ich sehe zu einer Brünetten, die mich anstarrt, lächle und zwinkere ihr zu. Sie versucht es zu verstecken, doch ich sehe wie ihre Mundwinkel zucken und sie hastig nach ihrem Telefon greift.
„Hier Bitteschön.", ertönt es neben mir und wir nehmen unsere Becher. „Schönen Tag noch.", wünscht Logan der Barista und zwinkert auch ihr zu. Er setzt sein charmantestes Lächeln auf und sie strahlt übers ganze Gesicht. Wir drehen um und verlassen das Café.
Sobald wir wieder draußen sind stöhnt Nate auf. „Verflucht ist es hier heiß geworden. Bin ich blöd oder ist es wärmer als in Kalifornien?" Nun das ist wirklich übertrieben. Logan trinkt von seinem Becher und ich schüttle lachend den Kopf. „Du bist blöd." Wir gehen eine Weile gemeinsam über den Campus bis unsere Wege sich trennen und Nate in eines der renovierten Fachwerkhäuser rennt um einen Professor aufzuhalten.

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