60|nur den Moment genießen

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Dean

Wir bezahlen das Essen und hören schon Meghans laute Stimme, dass wir uns umdrehen und sie zu uns stolzieren sehen.
Verdammt, Grace sieht unglaublich sexy aus. Ich muss mich wirklich zusammenreißen um nicht über sie herzufallen und ihr diese kurzen Sachen vom Körper zu reißen.
Ihr Lederrock lässt ihre schönen Beine zur Geltung kommen und die hohen Stiefel betonen diese nur mehr. Der Fokus ihres Outfits liegt eher unten, denn um ihr Dekolleté ist sie zugeschlossen. Aber das macht nichts. Ich weiß genau wie sie unter diesen Sachen aussieht und meine Fantasien gehen schon den ganzen Abend mit mir durch.
Es ist so verflucht schwer sie nicht sabbernd anzustarren sondern normal zu wirken, als würde sie mich nicht total anmachen.

Gestern hat Nate mich ganz liebevoll beraten und wir haben überlegt mit den Beiden etwas zu unternehmen, um Grace -als auch mir- zu beweisen, dass ich ein anständiger Kerl bin und sie sich liebend gerne wieder auf mich einlassen kann. Aber die unanständigen Dinge gehen mir nicht aus dem Kopf und es ist schwer so zu tun, als hätte man diese nicht. Ich bin schon den ganzen Abend dauerhaft geil. Scheiße. Wie soll ich das schaffen?
„Wollen wir schon mal ins Auto? Wir könnten ja auf der Fahrt entscheiden wohin.", übernimmt Nate das Sprechen, wenn ich, wie jetzt, nur tonlos zu Grace sehen kann. Reiß dich zusammen. Du bist doch kein pubertierender Teenager, der sofort einen hochkriegt, weil eine schöne Frau vor ihm steht!
„Gute Idee.", stimmt Grace zu und geht an mir vorbei, dass ihr süßer Duft zu mir aufsteigt und ich tief einatme.
Das war eine schlechte Idee.

Ich setze mich wieder nach hinten zu Grace, was nicht bedeutet, dass ich Meghan so gerne vorne sitzen lassen will sondern, dass ich mehr Möglichkeiten brauche, um mit Grace zu sprechen.
Doch bis auf mein Kompliment am Anfang haben wir die Fahrt in Totenstille verbracht. Ich brauche Gesprächsthemen! Wieso fällt mir das so schwer?
„Also ich finde die Idee mit dem Klub am besten.", beginnt Meghan und Nate fährt vom Parkplatz. „Ich wäre auch dafür.", stimmt Grace zu und perplex sehe ich zu ihr. „Seit wann gehst du freiwillig und gerne in Klubs?", frage ich und der verblüffte Ausdruck in ihrem Gesicht tauscht gegen ein geheimnisvolles Grinsen. „Tja, du kennst mich nicht in- und auswendig.", behauptet sie und ich ziehe die Brauen hoch, kann mir ein Kommentar nicht verkneifen und lehne mich so weit vor, dass meine Lippen beinahe ihr Ohr berühren. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich dich in- und auswendig kenne.", flüstere ich und sie hält den Atem an. Immerhin hole ich noch eine Reaktion aus ihr heraus.
Grace dreht den Kopf ein wenig zu mir, dass meine Lippen ihre Wange streifen. Ich lehne mich noch mehr vor und will sie küssen, aber natürlich steht das Glück nicht auf meiner Seite.

„Kino!", ruft Meghan aus und sofort entfernt Grace sich wieder von mir. Ich halte mich schwer zurück nicht zu fluchen und wende den Blick aus dem Fenster, doch Grace zieht sich an den vorderen Sitzen vor, dass ihr Oberschenkel meinen streift und meine Augen sofort auf der weichen, nackten Haut haften.
„Welcher Film?", fragt sie und ich versuche meine Augen wieder zum wegsehen anzuregen, doch statt, dass sie das tun wandern sie von ihren Beinen zu ihrer schmalen Taille und höher zu der Rundung ihrer Brüste, die perfekt in meine Hände passen. Bilder von ihr unter mir entstehen in meinem Kopf und ich spüre förmlich ihre weiche Haut in meinen Händen, dass ich die Zähne zusammenbeiße. Bitte nicht. Bitte nicht jetzt.
Fluchend werfe ich den Kopf gegen die Lehne und Grace schaut mich über die Schulter hinweg an. „Alles okay bei dir?", hakt sie mit ihren unschuldig funkelnden Augen nach. Ich nicke mit zusammengebissenen Zähnen und rücke meine Hose zurecht, was ihr natürlich auffällt und sie schmunzelnd den Kopf nach vorne dreht. Super. Jetzt bin ich nicht nur ein Lügner für sie, sondern obendrein noch ein perverser dazu.

Sobald wir geparkt und das Kino betreten haben greift Grace nach den Kinokarten und reicht jedem von uns eine. „Wir sitzen nebeneinander.", sagt sie an mich gewandt und überrascht und verwirrt über diesen lockeren Umgang nehme ich die Karte entgegen. Verzweifelt suche ich Nates Blick, denn ich weiß nicht, ob ich flirten kann, es gut sein lassen soll oder vielleicht sogar ablehne. Am liebsten würde ich mit ihr einfach wegfahren und alleine sein, aber das wird wohl unter keinen Umständen passieren.
„Oder hast du ein Problem damit?", fragt sie vorsichtig, weil ich nicht antworte und ich schaue Nate aufdringlicher an. Er scheint es zu merken und schaut mich entsetzt an, schüttelt sofort den Kopf. „Nein. Natürlich nicht.", antworte ich mit seiner Hilfe und sie nickt nachdenklich. „Okay. Gut.", bindet sie kurz an und geht mit Meghan zum Kiosk. Sofort gehe ich zu Nate und remple ihn dabei fast um.

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