PENALTY KISS

26|sexuelle Frustration

Grace

Deans Hände streifen meine Haut und ziehen dabei mein Shirt mit nach oben. Bereitwillig hebe ich die Arme, dass er es mir sofort ausziehen kann und ich stürze mich wieder über ihn, meine Lippen wieder fest auf seinen. Meine Atmung ist total gehetzt und ich kann nur zwischen den hitzigen Küssen nach Luft schnappen. Nach Luft die gerade viel zu irrelevant ist und mir nur Zeit raubt.
Zeit, die Dean und ich mit festen Berührungen und heißen Küssen füllen.

„Das Training beginnt gleich.", keucht er und beginnt eine heiße Spur von meinem Kinn hinunter an mein Hals und auf meine Brüste zu küssen. Ich stöhne auf und bewege meine Hüften. „Nur noch ein bisschen.", flehe ich und es ist mir egal wie verzweifelt ich klinge, denn ich bin viel zu angetan um jetzt aufzuhören.
Ich sitze rittlings auf Deans Schoß und wir sind in der Umkleidekabine des Eishockeyteams. Es ist ein Risiko. Ein riesiges Risiko, das weiß ich, aber..
Warte mal.
Verwirrt öffne ich die Augen und betrachte meinen besten Freund dabei wie er meine Brüste liebkost und seine rauen Hände fester um meine Hüften drückt, dass der Abstand zwischen uns verringert wird.
Wie bin ich hierher gekommen?

Mürrisch verziehe ich das Gesicht und spüre Sonnenstrahlen auf meinen Augenlidern. Langsam öffne ich die Augen und mein Blick haftet auf Meghan, die bäuchlings auf ihrem Bett liegt und schnarcht.
Ich liege in meinem Bett, alleine, am Morgen. Scheiße es war nur ein Traum.
Als mein Wecker klingelt zucke ich sofort hoch wie Meghan, doch sie öffnet nicht die Augen sondern dreht sich nur auf ihren Rücken. Brummend stelle ich den Wecker ab, schlage die Decke hoch und drehe mich auf die andere Seite, dass ich auf die himmelblaue Wand starre.
Nichts davon war echt. Weder die Küsse, noch die Berührungen, noch das Risiko mit Dean in der Umkleide beinahe Sex gehabt zu haben.
Doch es gibt eines, was echt ist:
Das Pochen zwischen meinen Beinen.

Den gesamten Tag, verfluchte sieben Stunden lang, laufe ich sexuell frustriert herum. Mein Traum von heute Morgen spukt noch immer wie ein Geist in meinem Kopf herum. Ich habe auch keine Erlösung gefunden, denn ich habe weder Dean gesehen, was die Sache aufwerfen würde, dass ich irgendwie mit ihm schlafen müsste, wozu es schließlich unter normalen Umständen auch nicht gekommen ist, noch hatte ich Zeit für mich um das selbst in die Hand zu nehmen.
„Wieso isst du nicht?", fragt Tess neben mir und ich sehe von meinem Truthahnsalat auf. „Ich überlege.", antworte ich flüchtig und gabele ein Stück des Hühnchenstreifens auf und führe es in mein Mund.

„Jay ist so süß.", schwärmt Ellie von ihrem neuen Freund, seit bereits zwei Wochen, und stützt den Kopf an ihrer Hand ab,„Er hat bereits für übermorgen Kostüme für uns zwei besorgt." Tess verdreht die Augen. „Igitt Frischverliebte.", kommentiert sie, doch grinst und Ellie sieht sie entnervt an,„Bin ich froh, dass Brian und ich keine Partnerkostüme tragen werden." Ellie lässt sich nicht von ihr beirren und ich kann ihnen kaum zuhören, weil meine Nerven blank liegen und ich dieses nervige Verlangen in mir einfach nicht abstellen kann.
„Als was verkleidet ihr euch denn?", frage ich, denn ich brauche Ablenkung. Ellie sieht mich überglücklich an, da ich nachgefragt habe. „Er geht als Graf Dracula und ich als seine Frau Ilona." Tess verzieht das Gesicht. „Ich habe erst vor Kurzem eine Dokumentation über ihn gesehen.", lässt sie uns wissen und kaut viel zu lange auf ihrem Essen herum,„Dieser Kerl war ein kranker Tyrann." Ellie nickt. „Stimmt. Er ist ja auch das Vorbild für Vampire." „Und er hatte wirklich eine Frau?", hake ich nach. Tess hebt zwei Finger. „Zwei. Ich glaube diese Ilona war seine zweite Frau."
„Wieso heiratet man denn einen Tyrannen?", frage ich verständnislos und lege meine Gabel an die Seite, denn als Tess beginnt davon zu erzählen wie er Ehebrecher, Kinder, Betrüger und sonst wen noch steinigte, enthauptete, köpfte und auf qualvolle Weise sterben ließ vergeht mir der Appetit.
Und all das erwähnt sie nur um am Ende hinzuzufügen, dass sie ihn wahrscheinlich aus Angst und Zwang geheiratet hat.