Kapitel 10 - Die Lösung

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Da saßen wir nun und grübelten über die Fakten. Anfänglich hatten die Wesen, die sich Kariuss und Backtus nannten, lediglich textliche Nachrichten geschickt und der Zuckerfee auf unschöne Art und Weise gedroht. Die schlechte Nachricht, die der Lumpa-Umpa jetzt für uns hatte, kam als Videobotschaft.

Die beiden im Bild, der Hintergrund war undefinierbar und ließ keine Rückschlüsse auf ihren Aufenthaltsort zu, sahen tatsächlich aus wie kariöse Zähne auf zwei Beinen mit sehr dürren Ärmchen. Da wo die meisten Menschen Haare trugen, auf dem Kopf, zierten schwarze kariöse Löcher das Haupt. Sie steckten in maßgeschneiderten blauen Nadelstreifen-Anzügen mit roten Krawatten und weißen Hemden. In ihren lippenlosen Mundwinkeln steckten kubanische Zigarren.

Mit beiden Armen vorne irgendwo aufgestützt sprach Kariuss in die Kamera: „Meine liebe Zuckerfee! Offensichtlich hast du unseren„Aufträgen" bislang keine Beachtung geschenkt. Du bist nicht nur dick, sondern auch dickfällig. Deswegen haben wir mal Phase zwei eingeleitet. Sie beinhaltet, dass deine Waren ungenießbar sind. Keiner wird noch etwas von dir kaufen wollen." Seine Stimme klang ziemlich tief.

„Und...", ergänzte Backtus, „damit du nicht auf die Idee kommst, dir die Sweets irgendwo anders in Zeit und Raum zu organisieren, haben wir einen Weg gefunden sie aus allen Produkten in Zeit und Raum zu ziehen, die nicht von uns sind", ergänzte Backtus.

„Und wenn die Leute, dann erstmal geblickt haben, was ihnen da widerfahren ist, bist du erst recht am Ende. Ade, Zuckerfee!", verabschiedete sich Kariuss.

Bevor sich das Aufnahmegerät abschaltete, hörte man beide noch mies lachen und Backtus sagte noch: „Ade, Zuckerfee – das reimt sich, hätte von mir stammen können." Sie erinnerten mich irgendwie an Beavis und Butthead.

„Was wollen die damit nur bezwecken?", sinnierte ich laut und die Antwort darauf kam aus einer Richtung, von der ich es nicht erwartet hätte.

„Das ist ja wohl einfach. Die wollen das Zuckermonopol um ihre „kariöse" Wirkung im All zu verbreiten", platzte Melania heraus. „Wie solche... Firmenverwerter. Firma ruinieren, billig einkaufen, wiederaufbauen, teuer verkaufen."

„Ja, genau. Das Zuckermonopol liegt derzeit bei der Zuckerfee. Sie ruinieren Candy-Land und wenn es platt ist, verkaufen sie ihr eigenes Zeug und zwar teurer, als es eigentlich sein muss", wandelte Marcus Melanias Beispiel auf die derzeitige Situation in Candy-Land ab.

Die Zuckerfee wurde ganz blass um die Nase, knallte wieder mit dem Kopf auf den Schreibtisch und fing an zu heulen: „Das ist mein Ende! Ich spring von der nächsten Brücke. Ich lass mich vom intergalaktischen Zug überfahren oder von den Sternenzacken bei „Stars and Death for free" aufspießen." Der Tisch fing schon an zu schwimmen. Marcus und ich traten zu ihr.

„Na,na, na. Das lässt du mal schön bleiben. Wir sind sechs helle Köpfe hier und wir werden das Übel abwenden. Versprochen." Tröstend tätschelte ich ihr die Schulter.

„Wirklich?", fragte sie nach.

„Wirklich!", antwortete ich ihr. Diese Zuckerfee war mir irgendwie suspekt. Ihre Gefühlsschwankungen ebenso. Mir kam da so der Refrain eines Songtextes in den Sinn, den ich prompt anstimmt: „Oh, she's sweet but a psycho."

Sie hob den Kopf in Marcus Richtung und klammerte sich schniefend an sein Bein. „Ich wusste, dass du mich nicht im Stich lässt, mein Sugarboy." Huaaa!

Während meine Augen groß wurden und mir diesmal die Zornesröte ins Gesicht stieg, trafen sich die Blicke von Marcus und mir. Er zuckte nur mit den Schultern. Contenance!

„Wie wollen wir vorgehen?", fragte Marlon und ich war ihm sogleich dankbar, denn damit unterbrach er diese blöde Situation.

„Erstens: unsere Gegner sind Kariuss und Backtus. Wir müssen wissen, wer sie sind und wo sie sind. Vielleicht wäre da eine kleine Netz-Recherche in der Tardis-Datenbank hilfreich, die wir vorher natürlich mit deiner Datenbank abgleichen würden, Zuckerfee. Wer kann das übernehmen? Freiwillige?", erkundigte ich mich in der Runde.

The Doctoress - Torten-Trauma (7)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt