Kapitel 12

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Gegen Abend wurde die Tanzfläche von Naomie und Mitchell offiziell mit dem typischen ersten Tanz als Ehepaar eröffnet. Ich stand mit dem Rücken eng an Nicholas geschmiegt mit allen anderen an der Tanzfläche und beobachtete die beiden. Irgendwann tapste der kleine Jacke auch auf die Tanzfläche, weil er zu seinen Eltern wollte. Kurz darauf tanzten sie zu dritt. Ich musste mal wieder mit den Tränen kämpfen bei so einem schönen Bild. So ein Mist. Ständig fing ich an zu heulen. Das war so untypisch für mich das ich meine Hormone nach grade mal einem Monat bereits verfluchte dafür, dass sie mich so aus dem Konzept brachten. Nicholas spürte wohl das etwas nicht stimmte und drückte mich sanft noch enger an sich. Er küsste meinen Kopf und streichelte meine Hände beruhigend die er die ganze Zeit schon verschränkt mit seinen hielt. Zum Glück war das Lied schnell vorbei. Doch der nächste Programmpunkt ließ nicht lange auf sich warten. Das Brautstrauß werfen stand an. Ich wollte schon mit Nicholas zur Seite gehen, doch er hielt mich auf. "Alle Frauen sollen hin, also los." er grinste. Ich sah ihn flehend an. "Oh man Nicholas das ist überhaupt nicht meins." "Mir egal." er grinste. "Alexa komm schon!", rief da Naomie und winkte mich zu sich. Ich verkniff mir ein Seufzen und stellte mich dann wie fast alle anderen Frauen und Mädchen hinter Naomie. "Bereit?", rief sie grinsend und sah zu uns. Am liebsten wäre ich im Erdboden versunken. Solche Spiele waren überhaupt nicht mein Fall. Plötzlich zählten alle von zehn rückwärts und dann brach gefühlt die Hölle los. Alle Mädels schrien und liefen durcheinander. Ich hatte mich jedoch dazu entschlossen schön den anderen den Vortritt zu lassen. Und so duckte ich mich nur etwas um möglichst keinen Ellenbogen ins Gesicht zu bekommen. Ich dachte schon es wäre endlich vorbei, als plötzlich Naomie grinsend vor mir stand und ihren Brautstrauß hin hielt. Irritiert nahm ich ihn, doch verstand ehrlich gesagt nicht warum. Verwirrt sah ich auf die hübschen Blumen und dann wieder zu Naomie. Da kam Naomie plötzlich auf mich zu, nahm mich an den Schultern und drehte mich einmal um 180 Grad. Dort, hinter mir, kniete er. Obwohl alle um uns herum völlig am Ausrasten waren, wurde es plötzlich ziemlich still um mich herum. Ich starrte Nicholas an. Er grinste mich, schon etwas entschuldigend an und holte dann eine kleine Schachtel aus seiner Hosentasche und öffnete diese. Meine Augen mussten noch größer geworden sein als sie eh schon waren und auf einmal war ich sehr froh den Blumenstrauß zu haben, denn ich klammerte mich regelrecht an diesem Ding fest. "Ich glaube, wie sehr ich dich Liebe weißt du, oder?" er schmunzelte sein unverschämt gutaussehendes schmunzeln und sah mich hoffnungsvoll an. "Wir haben einiges zusammen durch gemacht und hatten zwar nicht den perfekten Start, aber du bist die Liebe meines Lebens. Keine Ahnung wo ich jetzt ohne dich wäre." Tränen schossen mir in die Augen und ich versuchte gar nicht erst sie wegzublinzeln. Doch Nicholas fuhr fort. Reichte es ihm nicht das ich schon am Heulen war?" Ich will dich. Nur noch dich Alexa. Du gibst meinem Leben einen Sinn und gibst mir so viel von dem ich nicht mal wusste das es mir fehlt. Bitte heirate mich und mach mich endgültig zum glücklichsten Mann auf dieser Welt. Würdest du mir die Ehre erweisen und meine Frau werden?" zum zweiten Mal an diesem Tag musste ich mit ansehen, wie auch er mit den Tränen kämpfte. Er, der sonst so starke Ex - FBI Agent der kurze Zeit sogar bei den Navy Seals war. Ein Schluchzer entfuhr meiner Kehle und ich konnte nur schnell nicken. "Ja! Natürlich!" bekam ich dann doch zum Glück irgendwie unter Tränen heraus. Erleichtert nahm Nicholas den Ring aus der Schachtel und steckte ihn mir an meine mehr als zittrige Hand. Dann stand er auf und küsste mich leidenschaftlich, während er mich hochhob und einmal im Kreis drehte. Ich hatte den Brautstrauß einfach fallen lassen und die Arme um seinen Hals geschlungen und versuchte irgendwie das Heulen abzustellen. Langsam ließ er mich wieder runter und löste sich aus unserem Kuss. "Das hat nichts mit dem Baby zu tun nur, damit du es weißt... Ich wollte dich schon seit Wochen fragen." flüsterte er, sodass nur ich es hören konnte und strich mir eine Strähne hinters Ohr. Ich nickte nur, unfähig zu sprechen. Lächelnd fuhr er mit dem Daumen über meine Wange, um die Tränen wegzuwischen. "Als hätte ich heute nicht schon genug geheult." schluchzte ich, nachdem ich meine Stimme wieder gefunden hatte und löste mich dann langsam von ihm, nur damit mir direkt Naomie und Melissa um den Hals fallen konnten. Beide waren ebenfalls am Weinen, was es mir nicht leichter machte damit aufzuhören.

Nach einiger Zeit hatte sich die ganze Situation dann doch wieder beruhigt. Niemand weinte mehr und alle hatten uns gratuliert. Dabei erfuhr ich das Nicholas das wirklich seit Wochen schon mit Naomie und Mitchell geplant hatte. "Er hat jeden zweiten Tag angerufen und meinte ständig, dass er nicht mehr warten kann und dich endlich fragen will." schmunzelte Naomie und sah ihren Bruder vorwurfsvoll an. "Ich hatte das Warten halt satt." verteidigte dieser sich sofort. Wir saßen zu viert mit Mitchell etwas abseits von dem restlichen Trubel und ich schmiegte mich eng an Nicholas neben dem ich saß. "Hättest du sie so zwischendurch gefragt wäre das bestimmt nach hinten losgegangen." schmunzelte Mitchell. "Oh ja!" stimmte ich ihm sofort zu. "Warum das denn?" überrascht sah Nicholas mich an. "Ich wäre davon ausgegangen, das du mich nur verarschen willst.", antwortete ich schulterzuckend. "Wieso das denn?", fragte er empört. "Weil du schon immer gerne Leute verarscht hast." lachte Naomie. "Jaja schon klar." Nicholas verdrehte die Augen und wir mussten lachen. Ich fuhr nochmal mit den Fingern unter meinen Augen entlang, da ich immer noch befürchtete wie ein Panda auszusehen. "Keine Sorge ist alles weg." schmunzelte Naomie als sie es bemerkte. "Die ganzen Hormone sind heftig auf einmal, oder?" Ich nickte sofort. "Schrecklich... Ich muss ständig heulen." "Geht doch eigentlich?" mischte Nicholas sich ein. "Ja, weil ich doch nicht immer im selben Raum mit dir geblieben bin, wenn ich geheult habe." "Wie?" irritiert sah er mich an. "Oh ja kenn ich." stimmte Naomie mir schmunzelnd zu. "Weißt du noch beim Koffer packen unser Streit?" ich sah Nicholas an. "Du meinst der wo du so ausgerastet bist, weil ich meine Boxershorts falsch eingepackt hatte?" er hob fragend eine Augenbraue. "Jap. Da hätte ich dich am liebsten rausgeschmissen, bin dann aber runtergegangen und hab erstmal geheult." "Echt jetzt?" überrascht sah er mich an. "Ja das ist schrecklich mit den Hormonen, das kannst du uns ruhig glauben." nickte Naomie. "Oh ja. Sei froh, dass es beim letzten Mal nur Boxershorts waren. Bald will sie dir an die Kehle weil du zu laut atmest." brummte Mitchell und Naomie grinste nur. Ich musste leise lachen und Nicholas seufzte leise. "Na super... Jetzt sagst du mir, aber bitte Bescheid wenn was ist, ja?" er kraulte meinen Nacken sanft. "Ja jetzt musst du dir mein Geheule immer anhören." schmunzelte ich und sah zu ihm. "Das ist es mir völlig wert." er lächelte mich verliebt an. "Na das will ich doch hoffen." grinste ich und legte den Kopf auf seine Schulter. Nach kurzer Zeit gingen die Jungs los, um sich neue Drinks zu holen. Ich sah auf meine Hand an der ich die ganze Zeit mit dem Ring spielte. Es war so ungewohnt einen Ring zu tragen und irgendwie konnte ich das alles noch nicht so richtig glauben. "Ist ungewohnt mit Ring oder?" Naomie sah mich schmunzelnd an. "Wahnsinnig ungewohnt... Ich habe das Gefühl ich träume." ich schüttelte den Kopf und sah wieder auf den Ring. Er war schlicht und nicht auffällig, genau passend für mich da ich sonst nie Ringe trug. Trotzdem sah der Stein, der in der Mitte eingefasst war, so aus als wäre er nicht gerade billig gewesen. Ich sah zu den Jungs, die jetzt bei den anderen Männern standen und beobachtete Nicholas. Er sah einfach nur glücklich aus. Dass ich der Grund dafür war, konnte ich noch nicht so richtig glauben. Ich atmete tief durch und hoffte nur das das ganze kein Traum war, in dem ich mich hier befand. Da stand Naomie auf und hielt mir ihre Hand hin. "Na komm, wenn die Jungs Spaß haben dann dürfen wir das auch, schwanger hin oder her." sie grinste mich an und zwinkerte mir zu. Ich sah sie erst verwirrt an, musste dann aber grinsen und nahm ihre Hand. Gemeinsam gingen wir auf die sich mittlerweile wieder etwas geleerte Tanzfläche. Naomie sagte dem Dj Bescheid und dann heizten wir die Stimmung wieder so richtig an.

Heart Fight - Alles Oder Nichts (Pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt