Ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr, wie ich nach Hause gekommen war. Auf jeden Fall saß ich nun in eine Decke eingewickelt und zusammengekauert auf dem Sofa und starrte auf meine Hände. Meine Augen fühlten sich geschwollen an und meine Wangen brannten und juckten zugleich aufgrund der getrockneten Tränen. Ich kam mir vor wie in einem schlechten Film. Nicholas hatte mich hintergangen. Es ergab auf einmal alles Sinn. Diese ominösen Anrufe die er schon in Mexiko immer wieder bekommen hatte. Seine komischen Andeutungen immer wieder. Das ging mindestens schon zwei Monate so.
Ich hörte, wie sich Nicholas Schlüssel im Schloss drehte und wie die Tür langsam geöffnet wurde. Hörte, wie Nicholas langsam ins Wohnzimmer geschlichen kam. Er spielte unsicher mit dem Schlüssel in den Händen. "Baby..." "Wie kannst du nur?", flüsterte ich ohne ihn anzusehen. "Lass es mich erklären..." "Was erklären?! Warum du die letzten Wochen so ein Arschloch warst? Oder warum du heute den Termin hast sausen lassen? Oder warum zur Hölle du mit meinem Vater seit Wochen scheinbar irgendeine Scheiße planst?!" erneut kamen mir die Tränen und ich fuhr mir schluchzend über die Augen. "Bitte nicht weinen Baby...", sagte Nicholas leise und kam zu mir. Er kniete sich vor mich und nahm meine Hände, die ich ihm jedoch sofort wieder entzog. "Lass es mich erklären Baby..." "Er ist der letzte Mensch, mit dem du Kontakt haben solltest." schniefte ich und versuchte mich zu beruhigen. "Ich weiß Baby... Ich mach das auch nur, um uns zu beschützen." verwirrt sah ich ihn an. "Lass uns ins Bett okay? Ich erkläre dir alles versprochen." er sah mich flehend an. Ich zögerte. Ein Teil in mir wollte ihn wieder auf der Couch schlafen lassen und ihn mit Schweigen strafen. Doch der größere Teil in mir wollte ihn einfach nur wieder haben. Und so nickte ich nur leicht. Sanft nahm Nicholas wieder meine Hand und stand auf. Er zog mich vorsichtig auf die Füße und wir gingen zusammen hoch. Nicholas zog mir meinen Mantel vorsichtig aus, den ich, was ich gar nicht gemerkt hatte, noch an hatte. Ich krabbelte sofort ins Bett und kuschelte mich unter die Decke. Nicholas zog sich schnell bis auf die Boxershorts aus und legte sich dann zu mir. "Es tut mir leid, was alles passiert ist...", flüsterte er und drehte sich auf die Seite, um mich besser ansehen zu können. "Vor allem das ich heute den Termin beim Arzt vergessen habe... Das tut mir schrecklich leid..." ich musste ehrlich zugeben, dass es mich verwirrte wie Nicholas sich benahm. Plötzlich war er wieder mein sensibler beschützender Verlobter, dem nichts wichtiger als seine Familie war. Er legte vorsichtig die Hand auf meinen Bauch, doch ich schob sie weg. "Das reicht noch lange nicht Nicholas. Ich will eine Erklärung für all das, was ich heute gesehen habe und die letzten Wochen in denen du dich unmöglich benommen hast." er seufzte leise, als ich seine Hand wegschob und atmete dann tief durch. "Na schön..." er fuhr sich durch die Haare und überlegte kurz, wie er am besten anfangen könnte. "Etwa zwei Wochen vor der Hochzeit hat dein Dad mich angerufen. Er hat mir erzählt, dass er mich für einen Job braucht, ein Job der unterhalb des Radars der Regierung laufen muss, weshalb er nur die besten der besten bräuchte." Ich musste verächtlich schnauben. "Ich habe natürlich abgelehnt...", sagte Nicholas schnell. "Und trotzdem arbeitest du jetzt mit ihm zusammen." "Um euch zu beschützen, ja. Bei dem Job geht es um Dereks älteren Bruder." Mir wurde mit einem Mal eiskalt. Eine kalte Hand schien sich um mein Herz legen und es daran zu hindern gleichmäßig zu schlagen. "Michael." presste Ich atemlos hervor. Nicholas nickte leicht. "Aber Michael ist irgendwo in Alaska untergetaucht.", sagte ich unsicher und die Angst packte mich. "Nicht mehr. Seit Dereks Tod ist er zurück und kümmert sich weiter um die Geschäfte seines Bruders. Wie gut kennst du Michael?" "Gut genug um zu wissen, dass er ein Psychopath im Körper eines Monsters ist." Ich musste schwer schlucken. "Wir haben ihn immer den Schlächter genannt.", sagte ich leise. "Genau deshalb arbeite ich mit deinem Dad zusammen. Er will sich für Dereks Tod rächen. Doch was er weiß ist nur, dass du dem FBI geholfen hast. Nicht das ich derjenige war der Derek erschossen hat." ich setzte mich abrupt auf. "Warte.... Heißt das, er will mich?" panisch sah ich ihn an. "Nicht aufregen Baby... Wir haben einen Plan, der fast fertig ist... Wir werden Michael ein für alle Mal aus dem Verkehr ziehen und dann musst du nie wieder Angst haben okay?" "Du hast heute gesagt das es ein Selbstmordkommando ist! Ich habe dich doch gehört!" "Weil wir noch nicht alles genau geplant haben. Aber wir sind dabei. Mach dir keine Sorgen, wir passen die ganze Zeit auf dich auf. Ich würde niemals zulassen, dass dir oder dem Baby was passiert." er zog mich sanft, aber bestimmt in seine Arme. "Ich weiß das macht dir angst... Aber bitte vertrau mir... Egal wie unser Plan aussieht. Wir werden dieses Arschloch umbringen bevor er überhaupt weiß, wo du bist." er hielt mich fest im Arm und ich konnte nur nicken. Dabei hatte ich nicht mal richtig verstanden, was er gerade gesagt hatte. Durch Derek, den Mann, der sich ein Drogen Imperium aufgebaut hatte und dem Ryan eine Fuhre Drogen gestohlen hatte, wurde ich in die größte scheiße meines Lebens hineingezogen. Durch welchen ich jedoch gleichzeitig, das beste in meinem Leben fand.
Nicholas
"Ich sorge dafür, das euch nichts passiert mi ángel.", flüsterte er und küsste sanft meinen Kopf. "Aber mach dir bitte keine Sorgen." "Das sagst du so leicht.", flüsterte ich. "Lass uns über was anderes reden. Wie war es denn heute beim Arzt? Alles gut soweit? Hast du wieder ein neues Bild?" "Ja... Ist noch in meiner Tasche." sagte ich leise und wollte schon aufstehen. "Bleib liegen, ich mach das." lächelnd stand Nicholas auf und ging schnell runter um meine Tasche zu holen. Ich war gespannt darauf, wie schnell ihm sein Grinsen wohl vergehen würde. Nach nur wenigen Sekunden kam Nicholas mit meiner Tasche wieder hoch. "Es ist in dem Umschlag." erklärte ich und er kramte sofort danach in meiner Tasche. Nachdem er ihn gefunden hatte, legte er sich wieder zu mir. Ich drehte mich zu ihm, um ihn besser sehen zu können und beobachtete, wie Nicholas den kleinen Umschlag öffnete. Das Ultraschallbild rutschte heraus und landete auf seinem Schoß und er nahm das Bild in die Hand. "Wahnsinn...", murmelte er fasziniert. Ich musste schmunzeln, weil er es nicht richtig sah. "Ja? Findest du da nichts komisch?" "Nö, warum denn?" irritiert sah er mich an. "Naja meine Ärztin fand es komisch." ich zuckte nur die Schultern. Verwirrt sah sich Nicholas das Bild erneut an. Dann wurden seine Augen riesig. "Verarsch mich nicht Alexa." "Warum sollte ich?" ich musste lächeln. Bei Nicholas jedoch, brachen alle Dämme. Er zog mich fest in seinen Arm und versteckte das Gesicht an meinem Hals. Ich spürte seine Tränen an meiner Haut. Seinen heißen Atem. Seinen beschützenden festen Griff um meinen Körper.
Diese Nachricht war Segen und Fluch zugleich für uns. Ein Segen war es, weil wir nicht nur ein Kind, sondern gleich zwei erwarteten. Zwillinge. Wir hatten also gleich die doppelte Portion Glück auf dem Weg. Der Fluch daran war, das Nicholas nun drei Leben in mir sah, die er beschützen müsste. Drei Leben die ihm mehr Wert waren als sein eigenes. Ich wusste, er würde alles tun um mich und die Babys zu beschützen. Aber ich wusste auch, dass er nun nur noch verbissener versuchen würde Michael auszuschalten.
Er würde selbst für uns sterben.
Doch das, würde ich nicht zulassen.
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Heart Fight - Alles Oder Nichts (Pausiert)
Fiksi Remaja[[1. Teil Heart Race ]] [[2. Teil Heart Fight]] Alexa und Nicholas hatten sich entschieden. Sie wollten ein gemeinsames und neues Leben anfangen. Doch Nicholas weiß, dass ihre Vergangenheit sie irgendwann einholen wird. Aber das das schneller al...