Kapitel 3

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,,Ich mag ihn nicht."

Roman hatte einen Schmollmund aufgesetzt und starrte auf seine Hände, die in Handschellen gelegt waren. Mit ihm war bestimmt die jüngere Version von Nobody gemeint, der schön dafür gesorgt hatte, dass es dem Rest meiner Truppe ähnlich erging wie Roman. Wir sassen nämlich alle an einem Tisch, unsere Hände angekettet und lauter Männer, wahrscheinlich Nobodys kleine Boyband, standen um uns herum. Offfensichtlich sollten sie uns überwachten. Ein bisschen fühlte man sich hier wie im Gefängniss, nur sassen wir in einem grossen Büro auf gemütlichen, schwarzen Lederdrehstühlen und nicht in einer kleinen Zelle, wie es zum Beispiel Deckard Shaw tat.

,,Ich mein, dass ist doch total unhöflich von ihm!", führte Roman seinen Punkt weiter und hob seine Hände ein wenig in die Höhe, so das wir die silbrigen Handschellen gut genug sehen konnten. Ausser Roman hatte niemand von uns gewagt zu sprechen. Nicht weil wir irgendwie Angst hatten oder verunsichert waren, es lag nur daran, dass wir schlicht und einfach keine Lust hatten, irgendwas zu sagen. Aber das sollte sich die nächsten Sekunden ändern, den ich konnte von der grossen Glastür erkennen, wie Hobbs und Mr. Nobody auf uns zu kamen. Meine rechte Augenbraue wanderte in die Höhe, als ich dem Blick des Muskelprotz begenete. So genervt und angespannt, hatte ich ihn schon lange nicht mehr gesehen.

Das könnte interessant werden.

,,Hallo alle Zusammen!", begrüsste Nobody uns, kaum hatte er den Raum betretten, stockte jedoch als sein Blick dann auf die Handschellen fiel. Sofort drehte er sich zu seiner jüngeren Version um und zog seine Augenbraue hoch. Ähnlich wie ich es sonst auch so tat. ,,Was soll das?"

,,Das nennt man Machtmissbrauch", feuerte Roman Nobody und dessen Handlager entgegen. ,,Ich sollte sie doch herbringen?", erwiderte Mini (ja ich glaub nun hatte ich die perfekte Bezeichnung für ihn gefunden) verwirrt und Nobody schüttelte sofort den Kopf. ,,Aber doch nicht in Handschellen!"

Dann drehte er sich zu seiner 'Boyband' und deutete auf uns. ,,Machen sie ihnen die Dinger ab!"

Er drehte sich schliesslich zu uns. ,,Oh Gott, ist mir das peinlich. Tut mir leid Leute, ehrlich. Das war ja eigentlich nicht so geplant gewesen." Während er diese Worte aussprach, schaute er dabei Mini an, dem die ganze Situation langsam unangenehm wurde. Er räusperte sich und zog umgehend wortlos den Kopf ein. Ein kleines Lächeln bildete sich dabei auf meinem Gesicht. Muttersöhnchen.

Uns wurden die Handschellen umgegend abgenommen, während Letty es schaffte, sie von selber aufzubrechen. Sie warf Nobody dabei einen vorwurfsvollen Blick zu. ,,So behandlen sie also alte Freunde?" Nobody lachte leicht und schüttelte den Kopf. Auch wir konnten ein Schmunzeln nicht verhindern. ,,Freunde?", vernahm ich die Stimme meines Ehemanns lachend. ,,Wir wissen ja nicht mal wer der Kerl wirklich ist. Scheisse!"

,,Ist doch egal wer ich bin, Tej. Ich bin niemand, okay?", entgegnete Nobody wieder und ich konnte darüber nur meine Augen verdrehen. Diesen Satz hatten wir die letzten Jahre ziemlich oft gehört und es schien fast so, als würden wir die nächsten Jahrzehnte auch nichts anderes mehr von ihm hören. ,,Niemand? Und wer ist er dann?", meinte Tej und deutete auf Mini, der mich wieder in Augenschein nahm. ,,Oh, er ist gar nichts. Noch viel weniger als ich", lautete Nobodys Antwort.

,,Das heisst wir treffen uns im Nirgendwo mit Mr. Nobody", begann Roman und lehnte sich nach vorne. ,,Ich bin jetzt seit vier Stunden hier. Und ich bin am verhungern", fuhr er fort und stemmte sich aus seinem Stuhl.

,,Ich weiss ja nicht, wie es euch geht, aber ich bin raus", verkündete er gross und stand im nächsten Moment bereits an der Tür. Am liebsten wär ich auch einfach los gesprungen und weg, aber ich wusste das Letty und der Rest meiner kleinen Familie mich hier brauchte und ich wusste auch, dass ich nicht einfach so gehen konnte. Sie hatten mich auch nie im Stich gelassen, wie konnte ich dann ihnen sowas antun? Also blieb ich schön sitzen und beobachtete Roman weiter, der bereits die Glastür aufdrückte.

,,Davon würde ich abraten", begann Mini grossspurig und die ganze Aufmerksamkeit lag auf ihm. ,,Was?", meinte Roman und drehte sich zu Little Nobody. ,,Naja, dank ihrem vermasselten Berlinjobs stehen sie alle nun auf der 'Top Ten'-Liste, der meist gesuchten Verbrecher. Und das Weltweit", erklärte Nobody und ich liess den Kopf stöhnend in den Nacken fallen. Na das war ja wiedermal klar. Einmal Verbrecher, immer Verbrecher. Daran konnte man wohl nichts ändern.

,,Top Ten? Hm, gar nicht so schlecht", meinte Roman und schien schwer von seinem neuen Titel begeistert zu sein. Doch sein triumph hielt nicht lange an, sehr zu meiner Begeisterung. Nobody machte ihm gleich einen Strich durch die Rechnung: ,,Also Sie nicht, Roman."

Einen kleinen Moment herrschte Totesstille, ehe ich mich nicht mehr zurück halten konnte und schliesschlich los prustete. Also das nannte ich mal einen gewaltigen Korb.

,,Wie meinen Sie das?", hackte der Glatzkopf direkt nach. ,,Sie haben es nicht geschafft", wiederholte Nobody seine vorherige Aussage nun ganz deutlich. ,,Sie sind Nummer 15."

Diese Aussage gab mir dann schliesslich den totalen Rest. Ich musste mich am Tisch fest klammern, dass ich nicht vor lauter Lachen ausem Stuhl flog. Das hatte seinem Ego ganz bestimmt einen harten Schlag gegeben und ich konnte nicht anders, als mich köstlich zu amüsieren. Tej und Hobbs erging es nicht anders, nur besassen sie das nötige Feingefühl, um sich nicht über Roman lustig zu machen. Brian hätte nicht anders, als die beiden Männer reagiert, aber Roman zumindest ein wenig damit aufgezogen.

,,15!? Ich habe es nicht geschafft!?", wiederholte Roman die Aussage von Nobody ziemlich schockiert. Dieser nickte nur mit dem Kopf. ,,Das ist doch unmöglich! Und die Anderen? Auf welchem Platz stehen sie?", wollte er wissen und Nobody deutete mit einem Seufzen auf mich. ,,Sie ist Platz 4." Das Lachen blieb mir bei diesen Worten direkt im Hals stecken und am liebsten hätte ich aus lauter Frust irgendwas auf ihn geworfen, aber stattdessen räusperte ich mich nur und verschränkte meine Arme. Es war doch klar, dass ich soweit vorne lag. Wer sonst wenn nicht ich?

Mini zeigte auf Hobbs. ,,Sechs." Dann auf Tej. ,,Acht." Und schliesslich auf Letty und Ramsey. ,,Neun. Zehn."

Ramon starrte Ramsey ungläubig an. ,,Sie ist zehn?" Nobody bestätigte. ,,Das kann gar nicht sein!", protestierte Roman weiter.

,,Sie ist definitiv die Zehn", meinte Tej grinsend an Roman gerichtet und auch wenn ich wusste, wie er das gemeint hatte, so hörte es sich auf einer Seite nach einer ziemlich bescheuerten Anmache an. Und das wiederrum weckte in mir die altbekannte Eifersucht. Auch Ramsey schien meinen Stimmungswechsel zu sehen, den ihr siegreiches Lächeln verschwand Augenblicklich und sie richtete ihren Blick zu Boden.

Mr. Nobody schaltete einen riesen Bildschirm an und lenkte unsere Aufmerksamkeit auf sich, mit den folgenden Worten: ,,Wie wärs wenn wir uns auf jemanden konzentrieren, der auf jeden Fall auf keiner Liste zu finden ist."

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ja, es ist mir bewusst, dass ich wieder ziemlich lange weg war. es gab einen grund. ich schwörs. ich kann den gerne mit euch teilen, wenn es euch wirklich interessiert. ich hoffe nur ihr seid mir nicht böse & noch hier 😅 es tut mir wirklich leid. aber ich hab euch dafür einige kapitel vorgeschrieben & werde sie auch veröffentlichen, aber in gewissen Abständen & dieses Mal ohne lange Wartezeit :)

& ja ich weiss das Roman eigentlich Platz 11 hatte, aber ich dachte 15 ist witziger, idk wieso lmao

much love
lucy <3

Fast & Furious Five [5]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt