Der Countdown läuft...

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L I S S Y

Sie lösten sich langsam aus ihrer engen Umarmung.

"Samu, ich weiß du wolltest nicht hierbleiben, aber es ist jetzt so spät."

"Fuck, Anna, die habe ich total vergessen. Warte kurz Süße." Samu stürmte die Treppe runter zu seiner Fahrerin. Er klopfte gegen die Fensterscheibe. Anna, Anna es tut mir leid. Anna war eingeschlafen gewesen. Sie kurbelte das Fenster runter. "Samu, ach du meine Güte, wie spät haben wir es? Keine Ahnung, aber ich habe dich warten lassen. Du kannst gehen und Feierabend machen und morgen gebe ich dir frei. Ich gehe wieder nach oben."

"Gut Samu, bis bald." Er hetzte wieder nach oben.

"Samu? Bleibst du heute nacht vielleicht doch bei mir? Ich bitte dich darum."

"Also Süße, wenn du mich so fragst, aber wir müssen dann auch wirklich schlafen und nix anderes"

"Das liegt an dir." Lissy lächelte ihn an. Sie ging in die Küche und trank noch einen Schluck Wasser.

"Kann ich kurz bei dir duschen gehen. Ich klebe und zwar überall."

"Na klar, hier ist mein Bad. Vielleicht nicht das was du gewöhnt bist, aber das Wasser geht."

Samu schüttelte den Kopf. "Du redest Mist, bis gleich Baby. Wärm schonmal das Bett vor."

Lissy trank aus und befreite sich aus ihren Klamotten. Puh ist mir warm, ich schlafe heute ohne Pyjama. Sie legte sich ins Bett und ihr fielen die Augen zu. Samu kam zu ihr und gab ihr einen zärtlichen Kuss.

"Hey Lis, du bist eingeschlafen."

"Oh Samu, hi, ja ich bin unglaublich müde... Willst du so zu mir ins Bett?"

"Warum nicht? Ok, schlüpf schnell unter die Decke." Sie kuschelten sich eng aneinander. Lissy fühlte seinen warmen Körper ganz nah an ihrem und sie fühlte sich geborgen. Sicher. Sie streichelte ihm über sein Haar.

"Samu, warum bist du so vernarrt in mich. Warum hast du diese Gefühle?

"Ich weiß es nicht. Ich weiß nicht, was du mit mir gemacht hast. Aber als ich dich das erste Mal gesehen habe, mochte ich dich schon. Da war eine ganz starke Anziehung, ich kann es nicht beschreiben."

Lissy schloss die Augen. "Denkst du das es Liebe ist?"

Samu schnaufte hörbar: "Was soll ich sagen Lissy, ja ich denke schon, aber es ist Liebe auf Zeit. Das weißt du. Es wird enden."

"Ich weiß. Aber davon reden wir jetzt nicht. Ich bin so froh, dass wir jetzt doch noch etwas mehr Zeit haben."

"Ja, das wäre hart gewesen. Ich habe noch viel mit dir vor."

"Ach und was?"

"Lass dich überraschen."

"Samu, lass uns schlafen. Ich bin so müde."

"Bist du sicher?" Sie spürte seine Hand an den Innenseiten ihrer Schenkel.

"Samu, bitte, nein so bin ich mir natürlich überhaupt nicht mehr sicher. Aber du hast doch gesagt...."

"Psssst Kleine. Er schlüpfte unter die Decke und rutschte auf Lissys Körper immer weiter nach unten. Seine Haare kitzelten Sie am Bauch und am Becken. Es entfachte schon wieder ein Feuer in ihrer Leiste. Lissy spürte seine Zunge ihre Beine entlang gleiten. Sie bekam sofort eine Gänsehaut. Sie dachte sich, nein das machst du jetzt nicht....du katapultierst mich so sofort von einem Orgasmus zum den anderen. Das ist so ziemlich das Heißeste was man mit mir machen kann. Sie spürte seinen heißen Atem zwischen ihren Beinen. Und dann spürte sie seine Zunge. Sie stieß eine kleinen Schrei aus. Sofort begann ihr Herz wird zu schlagen. Sie drückte seinen Kopf immer weiter in ihre heiße Mitte. Ihre Hände vergruben sich immer tiefer in sein weiches Haar. Er machte sie wahnsinnig. Sie konnte nicht mehr, sie wand sich unter diesem unbeschreiblichen Gefühl. Und er machte weiter. Bewegte seine Zunge immer schneller im Rhythmus mit ihr. Er keuchte leise.

"Samu, bitte nein, du.....musst......aufhören." Und dann sprang sie über den Gipfel. Ihr Körper zitterte unter diesem Orgasmus.

"Wow, Süße, das war geil." Er wischte sich den Mund mit dem Handrücken ab. "Hat es dir auch ein bisschen gefallen?"

"Willst du mich auf den Arm nehmen." Immer noch lag Lissy keuchend da. Ihre Unterleib bebte. Nur langam war sie in der Lage sich zu beruhigen. Samu grinste triumphierend.

"Siehst du, ich habe dir gesagt, du weißt nicht was ich alles kann." Zufrieden legte er sich wieder hin, beschäftigt damit, seine eigene Erregung irgendwie abklingen zu lassen. Er konnte nicht schon wieder mit ihr schlafen. Obwohl er das gerne würde. Es war sehr spät geworden.

"Komm, Kleine, lass uns schlafen aber jetzt endgültig." Die Hände haben jetzt Sendepause. Er küsste ihr die Stirn. "Hyvää yöta, Lis."

"Nuku hyvin", Samu Sie grinste ihn an. Und freute sich ungemein.

"Hey, jetzt machst du mich aber happy, du lernst ja tatsächlich finnisch."

"Ja, du hast doch zu mir gesagt, wenn ich mit einem Finnen zusammen sein will, muss ich ein bisschen finnisch lernen."

"Du bist echt ein Schatz." Schlaf schön. Sie schliefen in der Löffelchenstellung ganz eng aneinander gekuschelt ein. Beim Einschlafen dachte sich Lissy noch: Wow, Samu Haber, in deiner Wohnung, in deinem Bett. Das ist zu schön um wahr zu sein. Am nächsten Morgen klingelte der Wecker unbarmherzig und riss die beiden aus den schönsten Träumen.
"Guten Morgen Samu, hast du gut geschlafen?"

"Guten Morgen, ja wunderbar danke" Er streckte sich ausgiebig.

"So und ich muss gleich raus. Ich mache uns einen Kaffee."

"Lis, warum hast du es denn so eilig? Er packte sie an der Hand und wollte sie zurück ins Bett zerren.

"Puh, Samu, bitte las los. Ich muss arbeiten. Ich bin echt spät dran...zum Glück ist bald Urlaub. Dieser Job nervt mich so."

"Leg dich nochmal hin, bitte, für fünf Minuten."

"Ach Samu."

"Pssst keine Widerrede. Du bist verspannt." Er kletterte auf ihren Rücken und massierte ihr genauso sanft, wie fest ihren Rücken.

"Hmmm gibt es eigentlich auch irgendwas, was du nicht kannst, Mr. finnischer Superstecher-Masseur-Sänger-Gitarrist?"

"Du bist unmöglich. Halt still und genieße." Seine warmen Hände glitten sachte über ihren Rücken und massierten Lissy genau an den richtigen Stellen. Sie seufzte zufrieden..Es war eine Schande, dass das Telefonklingeln diesen entspannenden Moment jäh unterbrach. Lissy musste rangehen.

"Ja bitte...."

"Oh Lissy, wo bleibst du denn? Wir haben Meeting und du hast es verschlafen oder auch sonst was, fügte sie sarkastisch hinzu. Komm ganz schnell her ins Büro bevor es jemand mitbekommt." Kati war aufgeregt wie ein kleines Kind.

"Scheiße du hast recht, ich wusste ich hab was vergessen. Samu, ich muss jetzt wirklich ganz schnell gehen. In einer halben Stunde beginnt ein wichtiges Meeting bei mir in der Firma. Und ich war noch nicht mal im Bad." Lissy wurde panisch.

Samu hielt sie fest: "Lissy, hol mal Luft. Du gehst jetzt ins Badezimmer, ich kümmere mich um den Kaffee und das Frühstück und dann kann dich meine Anna zu dir in die Firma fahren. Und ich verspreche dir, du wirst es rechtzeitig schaffen. So und nun hopp Süße."

Er gab ihr einen sanften Klaps auf den Po. Wenig später saß Lissy top gestylt bei Anna im Auto.

"Puh, das war knapp, aber wir schaffen es."

"Lissy, wir müssen kurz besprechen, wie es jetzt weitergeht. Wir fahren heute mittag weiter in die nächste Stadt. Du weißt ja, die Tour geht weiter."

"Ach stimmt, der Tag nervt mich jetzt schon."

"Ich organisiere für dich das Ticket nach Hamburg und dann kommst du in zwei Tagen nach. Unsere Sekretärin Sanna, wird es dir schicken."

"Oh, wir sind da. Na dann, Samu." Sie fielen sich um den Hals und versanken in einem langen Kuss.

"Also, dann bis Samstag... Pass auf dich auf und viel Spaß auf dem Konzert heute Abend. Rock die Bühne, Samu." Er lächelte sie an.

"Das werde ich und ich werde nicht aufhören an dich zu denken. Bis Übermorgen."

Lissy sah dem wegfahrenden Auto noch kurz nach, dann nahm sie ihre Beine in die Hand und rannte ins Firmengebäude.

"Na endlich, wo warst du. In fünf Minuten geht es los. Lass mich raten..."

"Kati, bitte halt mal kurz den Rand. So viel Stress heute morgen."

"Schon wieder eine lange Nacht gehabt Süße?"

"Äh nein nicht mal so, wir haben ganz brav geschlafen." Lissy grinste in sich hinein.

"Bestimmt, und Brasilien wird Weltmeister... du sollst mich nicht immer verscheißern."

"Guten Morgen ihr Hühner, los gehts in den Konferenzraum. Tom dirigierte die beiden Frauen in den Konferenzsaal und das Meeting nahm seinen Lauf. Es ging den ganzen Tag.

Um halb sechs Abends war es dann schließlich beendet.

"Mein Gott war das anstrengend...ich geh auf dem Zahnfleisch."

"Lis, wollen wir noch was trinken gehen?"

"Aber nur kurz. Ich will heute mal in die Badewanne und ein bisschen Wellness-Abend machen. Die letzten Tage waren echt....naja.....ziemlich schweißtreibend."

Kati schaute sie böse an: "Ich hab dir schonmal gesagt, das will ich gar nicht hören. Genieß die Zeit mit ihm, aber bitte...."

"Schon gut, wo wollen wir hingehen. "Helsinki" muss heute nicht sein."

"Nee, guck mal da vorne ist kleines Cafe mit Außenbereich. Lass uns da hingehen...."Die beiden hakten sich unter und setzten sich in das kleine gemütliche Cafe, umgeben von schattigen Bäumen. Es ging ein leichter Wind. 

"Lis, tust du mir einen Gefallen, wenn wir beiden auf das Konzert gehen, stellst du sie mir vor. Ich meine die Band... du kannst doch da bestimmt was arrangieren."

"Kati, Süße, klar doch. Das wird so geil. Ich freue mich richtig drauf.."

Die beiden tranken schnell ihren Kaffee leer und gingen nach Hause. Das Meeting hatte beide doch recht mitgenommen.

Zuhause angekommen kickte Lissy ihre Schuhe ins Eck und warf sich aufs Sofa. Mann, was für ein Tag. Schade, das er weg ist. Ich hätte jetzt ein bisschen Zerstreuung gebrauchen können. Lissy ließ sich Wasser in die Badewanne, schenkte sich ein Gläschen Sekt ein und verstreute Rosenblätter auf dem fluffigen Badeschaum. Sie setzte sich hinein und schloss die Augen. Ach Samu, wenn du jetzt doch nur hier wärst... dein heißer Körper ganz nah an meinem und deine Zunge...ich muss jetzt aufhören an ihn zu denken. Was er wohl gerade macht?

Nach einem ausgiebigen Bad beschloss Lissy, ihn anzurufen.

"Hi Samu"

"Hey... er war völlig außer Atem. Sunrise Avenue hatte soeben ihr Konzert beendet.

"Na, wie wart ihr?"

"Wow, es war so geil, ich habe noch nie so viele ausgeflippte Leute gesehen. Es hat wahnsinnig Spaß gemacht. Das hat mir echt gefehlt. Bin eben doch eine Rampensau..."

"Ich wollte eigentlich auch nix bestimmtes, ich wollte nur hören, wie es dir geht. Ihr wollt jetzt bestimmt noch bisschen feiern oder?"

"Ne, aber einen Absacker im Bus gibts noch...Warte ich geh mal eben raus, die Jungs sind so laut...wie war dein Meeting?"

"Furchtbar... es ging den ganzen Tag. Ich habe den halben Abend in der Badewanne zu Entspannung verbracht und du hast mir gefehlt.

"Ich wäre auch mit dir in die Wanne gestiegen. Das warme Wasser, unsere nassen Körper ganz nahe beieinander..." "Samu, bitte, fängst du schon wieder an, du...machst mich wahnsinnig."

"Du mich auch, ich hätte dich verwöhnt, meine Zunge, meine Hände überall. Ich ziehe gerade mein Achselshirt aus und öffne meine Jeans, ganz langsam Knopf für Knopf, meine Hände gleiten langsam über meine Bauchmuskeln Richtung Mitte...."

"Samu, bitte....."

"......ich spüre meine Härte....Lissy schnaufte hörbar. Fuck, da kommt jemand. Lis, ich muss aufhören, ich wünsche dir eine gute Nacht."

Lissy hätte sich geärgert, wenn sie sein triumphierendes Gesicht gesehen hätte. Puh, der Typ macht mich fertig. Lissy beruhigte sich nur langsam. Dieses Kopfkino... sie ging schnell ins Bett und versuchte sofort einzuschlafen. Was ihr natürlich nicht gelang.

Auch der nächste Tag verging wie im Flug und Lissy fieberte ihrem Wiedersehen mit Samu entgegen. Morgen würde sie zu ihm nach Hamburg fliegen.



S A M U

Ich konnte sie nur schwer wieder loslassen. Das war wirklich die Nacht meines Lebens. Ich war ja völlig in Ekstase gewesen. Das kannte ich noch nicht von mir. Aber Lissy ließ mich sowieso immer neue Seiten von mir kennen lernen. Nachdem mein Kopf wieder etwas klarer wurde, fiel mir siedend heiß ein, dass ich meine Fahrerin total vergessen hatte.

"Lis, bleib wo du bist, ich muss zu Anna." Schnell zog ich mir meine Hose im Rennen hoch, sodass ich beinahe hinfiel und hetzte die Treppe herunter. Stürmisch klopfte ich an die Fensterscheibe.

" Anna!" Sie ließ die Fensterscheibe runter.

"Samu?, oh bin eingenickt. Was ist los."

"Du stehst hier seit fast zwei Stunden. Und das im Halteverbot. Fahr zurück und nimm dir morgen frei. Als kleine Entschädigung." Ich hatte fast ein schlechtes Gewissen. Sie war so zuverlässig. Ich verabschiedete mich und ging zurück zu Lissy.

"So und jetzt?"

"Es wäre schön, wenn du bleiben würdest.

"Ich weiß, es ist auch spät. Aber wir sind ganz anständig. Es wird wirklich nur geschlafen. Morgen geht die Tour weiter und ich sollte fit sein, sonst bekomme ich wieder Ärger mit meinen Bandkollegen." Ich ging in ihr Bad und stellte mich schnell unter die Dusche. Alles, wirklich alles klebte an mir. Nachdem ich fertig war trocknete ich mich ab und ging so wie ich war zu ihr ins Schlafzimmer. Es war sehr klein, aber gemütlich. Sie war bereits eingeschlafen und ich küsste sie sanft. Sie sah so wunderschön und unschuldig aus, wenn sie schlief. Nach meinem Kuss öffnete die Augen nochmal.

"Und so willst du zu mir ins Bett?"

"Was für eine Frage...klar. Aber lass deine Finger bei dir." Ich grinste sie schelmisch an. Sie hob die Decke an und ich sah, dass sie nackt war.

"Komm zu mir, Samu." Wie kuschelten uns eng aneinander und sie fragte mich, woher die Gefühle kamen. Und ich hatte keine Antwort darauf. Und ja, irgendwo war es Liebe. Liebe auf Zeit. Es würde enden. Ich wollte mich damit allerdings auf keinen Fall auseinandersetzen. Noch nicht.

"Es ist spät, Samu, lass uns endlich schlafen." Ich war alles andere als müde und legte ihr meine Hand auf den Schenkel und begann ihn sanft zu streicheln.

"Samu, so wird das nix, vergiss nicht, du hast gesagt...." Ich hörte ihr schon ganz nicht mehr zu und verschwand unter der Decke. Es war so warm und es roch so gut nach ihr. Ich schickte meine Zunge auf die Reise über ihren Körper. Sie räkelte sich und es machte mich wahnsinnig an. Ich rutschte immer tiefer und verwöhnte ihre Mitte mit meiner Zunge. Ich liebte den Geschmack von Frauen. Sie wand sich unter meinem Zungenspiel, während sie ihre Hände in meinen Haaren vergrub und beinahe schmerzhaft daran zerrte. Ich stöhnte leise auf. Ich liebte es die Frauen auf die Art zu verwöhnen. Schnell brachte ich sie dorthin, wo ich sie haben wollte. Ich spürte, dass es ein heftiger Höhepunkt für sie gewesen sein musste. Sie zitterte und bebte noch lange, nachdem ihr Orgasmus abgeklungen war. Ich nahm sie fest in den Arm, damit sie sich beruhigen konnte. Ich selbst war sehr damit beschäftigt, meine Erektion irgendwie wieder los zu werden. Wir mussten jetzt wirklich schlafen. Es sollte morgen ein anstrengender Tag für uns beide werden.

Lissys Wecker war eine Qual und ich hätte ihn am liebsten gegen die Wand geschmissen. Lissy sprang schnell auf, nachdem der Wecker ganze Arbeit geleistet hatte.

"Warum hast du es so eilig."

"Samu ich muss ins Büro."

"Bleib bitte noch ein bisschen." Ich zog die protestierende Lissy zurück ins Bett und massierte ihr sanft den Rücken. Es war so schön, sie so zu verwöhnen. Dann klingelte ihr Telefon und sie musste wirklich raus. Ich ging in ihre kleine schnuckelige Küche und kochte Kaffee.

"Lissy, darf ich bei dir rauchen? Ich mach auch das Fenster auf..."

Es erscholl aus dem Bad: "Ausnahmsweise." Also zündete ich mir eine Zigarette an und inhalierte tief. Heute ging es weiter mit unserer Tour. Ich freut mich darauf. Auch wenn ich kurz auf Lissy verzichten musste. Sie kam aus dem Bad und mein Herz machte einen Sprung. Sie sah wahnsinnig gut aus. Enges schwarzes Shirt und Jeansrock. Einfach und doch wahnsinnig sexy. Das Outfit krönten halbhohe Pumps in Schwarz.

"Du siehst echt scharf aus, Süße." Ich sah auf meine Armbanduhr.

"Los wir müssen." Ich rief meine Fahrerin an:

"Anna, hör zu ich hab dir frei gegeben, aber ich brauche dich nochmal ganz kurz. Wäre das ok? Dafür hast du dann das ganze Wochenende frei. Wenn ich dann wohin muss, nehme ich die Bahn."

"Na klar, Boss. Ich bin sofort da."

"Ich danke dir." Schnell stiegen wir ins Auto. Ich lieferte Lissy schweren Herzens bei ihr im Büro ab und rief sofort Sanna an:

"Sanna, hyvää houmenta. Hör zu du musst mir was besorgen. Ich brauche ein Ticket, erste Klasse nach Hamburg am Samstag. So schnell wie möglich."

"Selbstverständlich. Ich kümmere mich darum."

"Danke, schicks mir per Mail aufs Smartphone."

"Mach ich, ich geh sofort an die Arbeit. Ach Samu, ich hab schon wieder eine Anfrage von diesem Fernsehsender." "Können die mich eigentlich nicht in Ruhe lassen? Sag denen, ich überleg es mir. Gut. Bis später. Ich legte auf und sah gedankenverloren aus dem Fenster. Jetzt sehe ich sie erst übermorgen wieder. Und wenn die nächste Woche vorbei ist.... was dann? Ich wollte mich nicht mit diesem Gedanken quälen. Ich hatte keine Ahnung was ich machen sollte. Aber ich konnte sie doch nicht mitnehmen..oder doch? Nach einer halben Stunde erreichen wir den Bus. Die Jungs waren schwer mit packen beschäftigt.

"Hi Samu, ich frage schon gar nicht mehr wo du gewesen bist."

"Jetzt hast du es langsam kapiert." Ich lächelte Sami an und klopfte ihm auf die Schulter.

"Jetzt pack mal zusammen. Wir fahren in einer Stunde...."

Und so machten wir uns auf den Weg.

Am späten Nachmittag erreichen wie die Stadt in der unser Konzert stattfand. Wir suchten die Location auf und machten einen schnellen Soundcheck. Hörte sich alles ganz gut an. Anschließend bestellten wir uns noch eine Pizza. Man konnte kein Konzert mit leerem Magen spielen. Wir waren immer noch aufgeregt wie beim ersten Mal. Man konnte sich an dieses Lampenfieber nicht gewöhnen. Um punkt 20 Uhr war es soweit. Wir wurden angekündigt und stürmten die Bühne. Ich ließ meine Gitarre aufheulen und wir spielten die ersten Takte zu "Unholy Ground". Meine Stimme war in Bestform. Ich sang so gut wie nie. Das Zusammenspiel mit Riku klappte perfekt. Auch die Fans waren super. Sie sangen im Chor jeden unsere Songs mit und waren richtig gut drauf. Wir freuten uns total darüber und der Abend war fast perfekt. In der ersten Reihe standen einige Mädchen, die mir ganz gut gefielen, aber meine Lissy fehlte.

Nach 2 Zugaben und "Hollywood Hills" im Konfettiregen war Schluss und wir verabschiedeten uns glücklich und nassgeschwitzt mit einer Verbeugung von unseren Fans und verließen die Bühne. Ich war voller Adrenalin. Wir fielen uns in die Arme.

"Wow, das war heute absolut perfekt. Wir haben fast keinen Fehler gemacht. Es war so genial. Jungs, ich danke euch." Ich drückte jeden von meinen Jungs einzeln und ich hatte sogar ein kleines bisschen die Sehnsucht nach Lissy verdrängen können. Wir wollen uns gerade zusammensetzen, da klingelte mein Handy.

"Ja? Oh hi, du bist es.... "mein Gesicht hellte sich sofort auf.

"Hi Samu, wie wars."

"Es war so geil... warte kurz, ich nehm dich mal kurz mit."

"So. Und was hast du gemacht?"

"Das Meeting ging eine gefühlte Ewigkeit. Ich war erst kurz nach Acht zu Hause und dann habe ich mir eine warme Badewanne gegönnt."

"Oh ja, das würde mir jetzt auch gefallen. Du und ich, unsere Körper feucht und dicht aneinander..." an der anderen Leitung wurde es still und das gefiel mir. Meine Hände berühren sanft deine nasse Haut. Meine Zunge fährt über deinen Körper. Ich berühre dich überall"

"Oh Gott Samu..."Ich lächelte und kam immer mehr in Fahrt.

"Weißt du was ich gerade mache?"

"Oh Gott Samu... wenn du jetzt nicht aufhörst, dann muss ich...."

"Was musst du? Ich ziehe mich gerade hier aus. Ziehe mir mein verschwitztes Shirt über den Kopf, meine Muskeln glänzen vom vielen Schweiß..."Ich hörte, wie sie leise ins Telefon seufzte.

...den Rock hochziehen..."

"Sehr schön.. Ich öffne jetzt langsam meine Jeans. Jeden Knopf öffne ich einzeln. Ich spüre, wie ich immer steifer werde...."

"Samu, bitte hör auf, sonst muss ich...." Plötzlich ging die Türe auf. Ich musste auflegen.

"Mist, Lissy, ich muss aufhören... mach noch ein bisschen weiter... ich wünsche dir eine gute Nacht."

"Was ist denn mit dir los. Deine Augen glänzen und du bist schon wieder...die arme Vivi hat das irgendwie nie geschafft..."

"Lass mich in Ruhe. Warte ich brauche noch ein neues Shirt, dann können wir gehen." Ich zog mich an und ging mit den Jungs noch einen Absacker trinken. Meine Erregung verflog nur langsam. Schade, dass wir unterbrochen wurden.

Später war ich allein in meinem Zimmer. Ich war etwas angetrunken und ziemlich melancholisch. Was ist, wenn sie nicht mehr da ist? Wie soll ich ohne sie leben? Ich kann sie nicht mit nach Finnland nehmen. Sie hat ihr Leben und ich habe meins....Ich nahm meine Akustikgitarre aus der Ecke und begann ein paar Takte zu spielen. Es entstand ganz spontan aus meinem Gefühlschaos ein neuer Song. Ein persönlicher Song. Es sollte Lissys Song werden...

Stunden später legte ich mich schlafen. Übermorgen würde sie endlich wieder bei mir sein. Ich konnte es nicht mehr erwarten. Nur noch zwei Tage....

Eine Liebe auf Zeit (Eine Sunrise Avenue FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt