Das ganz große Glück

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L I S S Y

Erst weit nach Mitternacht kehrte Samu zu Lissy zurück. Er war völlig fertig. Der Tag hatte ihn schwer mitgenommen. Lissy hatte die ganze Zeit auf ihn gewartet. Sie saß auf dem Sofa und ihre Tränen waren noch nicht wieder getrocknet. Sie hatte aus Sorge um ihn kein Auge zubekommen, obwohl das in ihrem Zustand mehr als notwendig war.

„Samu? Hast du etwas ausrichten können. Sind die Klatschblätter verstummt?“

Er schüttelte den Kopf. „Ich weiß noch nicht, was die Pressekonferenz ergibt. Wir konnten die Gerüchte jedoch etwas entkräften. Bist du mir sehr böse, wenn ich mich jetzt schlafen lege. Ich bin total fertig und möchte nur noch ins Bett.“

„Samu, ich...“ Er sah ihr in die Augen und legte seine Hand an ihre Wange.

"Was ist, Lissy? Stimmt, du hattest doch auch eine Neuigkeit für mich. Reicht das auch noch morgen?“

„Nein, eigentlich nicht.....Samu.....“ Lissy kämpfte erneut mit den Tränen, ihr entkamen leise Schluchzer.

„Was ist denn, was hast du? Hast du es dir anders überlegt?“

Lissy schüttelte den Kopf. „Nein, es ist etwas anderes. Ich weiß nicht, wie ich es dir sagen soll.“

Samu‘s Blick wurde zunehmend misstrauischer. „Du machst mir langsam Angst. Lissy, bitte sag mir was los ist.“ Er ergriff ihre Hände und drückte sie. Er spürte dass sie nassgeschwitzt waren.

„Warum hast du nur solche Angst vor mir? Du kannst mir vertrauen, das weißt du oder? Egal, was du zu sagen hast, ich stehe hinter dir.“

Lissy nickte stumm. Dann fasste sie sich ein Herz und sah sie ihm direkt in die Augen. „Samu, ich bin schwanger.“

Er ließ Lissy‘s Hände los und musste sich setzen. Sein Gesicht war blass, sein Blick glasig. Er war sich sicher, dass nur Lissy‘s Bekanntschaft von der Party der Erzeuger sein konnte. Er nestelte in seiner Jeanstasche nach seinen Zigaretten.

Lissy brach das Schweigen. „Ich bin in der siebten Woche.“

Er schaute ihr ins Gesicht. Lissy erkannte genau, dass er jetzt im Kopf nachrechnete. Daraufhin wurde er noch blasser.

„Vor sieben Wochen war unser Tour Auftakt. Aber... das würde ja bedeuten, dass ... dass ich der Vater deines Kindes bin.“

„Ein genaues Datum konnte mir der Arzt leider auch nicht nennen.“

Die beiden setzten sich nebeneinander und Samu legte schweigend den Arm um sie. „Lissy, ich weiß nicht was ich sagen soll. Ich bin überwältigt, du trägst mein Kind in dir?“

Er hatte plötzlich ein fürchterlich schlechtes Gewissen, weil er vorher so abweisend zu Lissy gewesen ist und sie nicht ernst genommen hatte. Er streichelte gedankenverloren über ihr Haar. Was für ein Tag, eine Hiobsbotschaft nach der anderen.

„Lissy, Sweetheart sieh mich an. Es gibt keine Worte dafür, wie sehr es mir leid tut, dass ich vorher so scheiße zu dir war. Bitte verzeih mir, ich konnte das doch nicht ahnen. Hätte ich gewusst...“

„Schhh“ Lissy schüttelte den Kopf. „Lass gut sein.“ Sie nahm ihn ganz fest in ihre Arme. Sie spürte wie sein Körper unter der ganzen Anspannung zitterte. Wieder strich sie ihm sanft über den Rücken. Das hatte ihn noch jedes Mal beruhigt.

„Lissy?“

„Was ist?“

„Hast du ein Foto mitbekommen?“

Lissy schmunzelte. „Ja schon, aber du kannst noch nichts erkennen.“

Sie ging zu ihrer Handtasche und kramte ihren Mutterpass hervor. „Sieh mal, das ist mein Mutterpass, den muss ich immer bei mir tragen. Dort werden alle wichtigen Daten zu meiner Schwangerschaft vermerkt.“

Eine Liebe auf Zeit (Eine Sunrise Avenue FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt