Chapter 8-Interrogation

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Seit einer Weile sitze ich mit May am Esstisch. Als ich fertig im Bad war, war Peter ohne weitere Worte an mir vorbei gestürmt. Ob es an mir lag weiß ich nicht, aber er schien in Eile zu sein, da er mich nicht mal angesehen hatte.

Auf jeden Fall hatte mich seine Tante zu sich geholt. Die ganze Zeit versucht sie mich auszuquetschen, doch ich weiche den Fragen gekonnt aus. Soll lieber Peter entscheiden, was sie wissen soll und was nicht.

Unser Gespräch scheint beendet als Peter den Raum betritt. Lächelnd mustere ich ihn und muss mir eingestehen, dass seine Haare sogar im nassen Zustand gut aussehen. Er blickt mir in die Augen, wird rot und setzt sich an den Tisch.

Da ich nie frühstücke, bin ich jetzt eigentlich gar nicht hungrig. Aber aus reiner Höflichkeit nehme ich mir ein Croissant und esse dieses langsam auf. May verwickelt Peter in ein Gespräch, welcher übrigens jeglichen Augenkontakt mit mir vermeidet.

Hatte ich schon wieder was falsches getan? Oder lag es daran, dass May mir ein paar Klamotten geliehen hat? Ich bin es nun langsam so satt, mir immer Sorgen machen zu müssen, ob ich was falsch gemacht habe. Wieso kann er denn nicht Klartext mit mir reden? Muss ich ihm jetzt auch noch Wünsche, Vorschläge, Anregungen oder Beschwerden raus kitzeln?

Wir sind doch mittlerweile erwachsen genug. Vor allem wo Peter doch schon so eine große Verantwortung auf sich genommen hat als Spider-Man. Dabei hat er es sogar sehr weit gebracht, da Tony doch von alleine auf ihn zu gekommen ist.

Ich verschwinde jetzt. Stellt sich nur noch die Frage, wie ich das denn anstelle. Am besten sage ich, ich hätte noch eine Verabredung.

Gespielt schockiert sehe ich auf meine Armbanduhr. ,,Schon so spät?", frage ich überrascht und stehe auf. ,,Es tut mir echt leid! Aber ich habe noch eine Verabredung!"

May steht auf und zieht mich in eine Umarmung. Leicht überfordert erwidere diese und löse mich schließlich. Peter war währenddessen auch aufgestanden.

Super. Was tue ich jetzt? Umarmen? Hand schütteln? Einfach nur Tschüss sagen?

Kurzerhand gebe ich ihm einfach einen Kuss auf die Wange. Und schon bin ich außerhalb der Wohnung. Die Tür fällt hinter mir ins Schloss und ich realisiere meine Tat.

Peinlich berührt gleite ich seine Wohnungstür runter und schäme mich zu Boden. Ich habe ihn geküsst. Okay, es war kein Richtiger. Kein echter Kuss. Nur einer auf die Wange. Trotzdem. Oh mein Gott.

Gegenüber kommt ein kleiner Junge mit einem Sandkasten Eimer raus und mustert mich neugierig.

,,Was?", zische ich und fühle mich gleich wieder schuldig.

Leicht traurig steigt der kleine Junge die Treppen runter. Super gemacht Laura. Was kann ich überhaupt? Plötzlich falle ich nach hinten.

Nun liege ich halb im Treppenhaus und halb in Peters Wohnung. Und in dessen Gesicht sehe ich auch gerade. Super. Peinlichkeit Nummero dos.

Verwirrt schaut er mich an und hebt mich schließlich hoch, so dass ich letztendlich auf meinen Füßen stehe.

,,Ich uh.. Wollte... Ich wollte nur eure Tür testen. Bye!"

Und schon gleite ich das Treppengeländer herunter. Manchmal frage ich mich wirklich, weshalb ich so gut lügen kann, aber in diesen Situationen eben nicht. Um ehrlich zu sein, in Peters Nähe fühle ich mich wohl. Nach meiner Meinung sogar viel zu wohl. Und das beunruhigt mich wiederum.

Gerade verlasse ich das Mehrfamilienhaus, da erblicke ich schon wieder den grimmigen Happy.

,,Hab ich etwa auch am Sonntag Schule?", scherze ich und gehe vorbei. Sicher möchte er nur Peter abholen.

,,Setz dich rein."

,,Haha. Guter Witz Happy."

,,Einsteigen."

,,Was? Wieso?", jammere ich und steige ein bevor er mich eigenhändig rein verfrachten würde.

Kurz darauf steigt auch Peter neben mir ein, genauso wie Happy. Mit aufgerissenen Augen starre ich den Beifahrersitz vor mir an. Peinlichkeit Nummer drei.

So ein Fiasko, nur damit ich dann eine 25 minütige Fahrt neben ihm verbringen darf. Verflucht sei Mr. Stark. Und der Stau ist auch schuld. Der wird was zu Hören bekommen. Also Stark, nicht der Stau.

Die Zeit zieht sich so lange wie ein Kaugummi. Ein alter und geschmackloser Kaugummi mit einer gräulichen Farbe. Wie funktioniert Kaugummi eigentlich? Auf was genau kauen wir eigentlich rum? Warum ist die Masse so zäh und warum klebt es?

Mein Gedanken Schwall über die für mich, unerklärbaren Fragen, über Kaugummi, wird unterbrochen durch das Stoppen des Fahrzeuges. Ich steige gelangweilt aus und erblicke den Stark Tower vor mir. 93 unnötige Stockwerke.

Zusammen fahren wir in irgendeinen Stockwerk. Doch ich bin abgelenkt, weil sich mein Verstand mit plötzlichen Gedanken füllt.

Was würde ich dafür geben um mit Vibranium arbeiten zu dürfen. Und warum ist der Winter Soldier ein böser Mann? Ich sympathisiere mit ihm weil er gut aussieht. Das ist echt tiefes Niveau. Ob die Avengers wohl immer noch so sehr zerstritten sind?

Ein Bling unterbricht mein innerliches Selbstgespräch. Wie bei meinem ersten Treffen, steht Mr. Stark vor dem Panorama Fenster. Doch er trägt keinen Anzug. Im Gegenteil. Er trägt eine einfache Jeans und ein schlichtes Shirt. Er besitzt normale Klamotten?

Happy stößt uns aus dem Aufzug und fährt alleine weiter. Mr. Stark klatscht drei mal in seine Hand und neben ihm taucht ein Bericht auf.

,,Wie letztes mal, war unser Retter und Held Spider-Man nicht alleine. Schon wieder war er in Begleitung von einer gewissen Frau. Sie scheinen sich sehr Nahe zustehen. Da stellt sich die Frage, wer das ist."

Aufnahmen spielen ab und ich höre und sehe in guter Qualität sage, dass niemand meinen Spidey anfasst. Peinlich berührt kneife ich meine Augen zusammen und blicke auf den Boden.

Ich wusste ja nicht mal was er getan hatte, oder weshalb er mit Peter gekämpft hatte. Ich wollte einfach nur meinem guten Kollegen helfen.

,,Danke Friday, das reicht."

Der Bildschirm verschwindet. Abwartend schaut uns Mr. Stark an. Ich schlucke hart und wir liefern uns ein Anstarr Duell.

,,Was wird das? Ein Verhör?", frage ich und vermeide nun Blickkontakt. Peter scheint immer noch starr vor Peinlichkeit.

Mr. Stark fängt an zu schimpfen doch ich höre schon gar nicht mehr zu. Soll er doch reden, er kann mir rein gar nichts über mein Leben sagen. Wenn hier jemand unverantwortlich ist, dann doch wohl er.

Better now » Peter Parker FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt