Lustlos lehne ich an dem selben Container wie zuvor. Wie das passieren konnte? Es fing heute Morgen an. Um genau zu sein, um 8:00 am.
Kichernd lief ich neben Peter her, welcher mir von seiner ersten Begegnung mit Tony Stark erzählt hatte. Seinen Gesichtsausdruck konnte ich mir nur zu gut vorstellen. Doch auch seine wundervolle Stimme konnte mich nicht von dem aufregenden Gedanken ablenken, nach Washington zu fahren.
Klar war ich schon mit Spidey dort, aber eben mit Spidey als Glitch-Woman und nicht als Laura mit Peter. Diese Erfahrung könnte unsere Beziehung einen Schritt weiterbringen. Ich hatte ja nicht grundlos ein eigenes Zimmer gebucht...
Endlich standen wir vor dem großen Bus, welcher mich an unsere Heimfahrt erinnerte. Das war nicht einmal allzu lange her.
Um ehrlich zu sein, es ging doch alles ein bisschen zu schnell, nicht wahr? Was wäre wenn Peter, sich dazu gedrängt gefühlt hätte? Hatte ich ihn etwa überrumpelt? Aber da wäre jetzt dann schon nichts mehr zwischen uns.
Ein Rütteln an meiner Schulter riss mich aus meiner Verzweiflung und aus meinen Sorgen. Peter sah mich mit einem leichten besorgten Ausdruck an. Um ihm zu signalisieren, dass ich in Ordnung war, schüttelte ich lächelnd mit meinem Kopf. Dieser ganze Kram, würde ihn sicherlich nicht interessieren.
,,Ich erinnere mich grad nur an Washington.", log ich krächzend und mied seinen Blick. Vielleicht hatte ich mir umsonst Gedanken gemacht, denn nun sah er mich auf eine Art und Weise an, die ich nie wieder vergessen würde. So verdammt liebevoll.
Lächelnd legte er einen Arm um meine Schulter und zog mich näher an sich. Fragend inspizierte ich seine Gestik und machte mich etwas lockerer.
,,Meine Welt wird nie wieder sein, wie sie einmal war. Das ist irgendwie deine Schuld.", schmunzelte er und wir setzten uns auf unser Gepäck. Jetzt war ich komplett verwirrt. Wie meinte er das denn nun wieder? Ich glaubte es war positiv gemeint.
Der zuständige Lehrer und gleichzeitig auch Betreuer unserer Gruppe, richtete nun seinen Blick aufmerksam auf seine Armbanduhr. ,,Auf die Pünktlichkeit der Jugendlichen heutzutage ist kein Verlass.", murmelte er seufzend und sah sich suchend um.
Da kam Flash schon mit Liz angerannt. Liz sah wie immer natürlich perfekt aus, während Flash aussah als wäre er gerade aufgestanden. Was natürlich auch in einer gewissen Art Sinn ergab. Ob ich glaubte, ob die beiden was miteinander haben? Definitiv nicht. Flash ist ein viel zu großer Loser.
Eigentlich genauso wie meine kleine Spinne. Nur mit dem Unterschied, dass Liz ihr Interesse an Peter auch gerne zeigte. Sogar vor meiner Nase, wie in diesem Moment.
Charmant lächelnd stand sie nun vor uns und blickte starr auf Peter. Angespannt verfolgte ich jede einzelne Bewegung ihrerseits. Wenn sie auch nur daran dachte, ihn auf irgendeiner Art und Weise zu betatschen, dann konnte die Tante gleich ihren Koffer mit zum Krankenhaus schleppen.
,,Hey Peter!", strahlte Liz und gab ihren Koffer dem Busfahrer, welcher diesen auch sogleich verstaute. Anmutig machte sie einen Schritt nach vorne. Noch einen Schritt und du brauchst dann Krücken, knurrte ich gedanklich und war entsetzt. Ich saß neben ihm! Sah ich tatsächlich aus wie Luft?
,,Hey Liz.", begrüßte Peter freundlich seinen ehemaligen Schwarm und hielt mich leicht zurück. Ich schätzte mal, er kannte mich viel zu gut.
,,Hast du schon einen Sitzpartner?", fragte sie in einer kindlichen Stimme. Keine Chance Schätzchen. Eine Kinder Stimme brachte nichts, denn Peter war ja immerhin kein Pädophiler. Nun ja soweit ich wusste.
,,Ja, ich sitze neben meiner Freundin.", entgegnete er ihr freundlich aber dennoch klar ausgedrückt. Freundin?
Leicht peinlich berührt piepste sie ein ,,Oh, ach so..." und verschwand im Reisebus.
,,Freundin?", erkundigte ich mich und blickte ihn forschend an. Seine Wangen nahmen einen rosigen Ton an und er nickte nur nervös.
,,Vorausgesetzt du möchtest das gar nicht.", nuschelte Peter und sah dann auf den Bordstein. Der Busfahrer drängte uns alle langsam in den Bus.
,,Nichts lieber als das, Peter.", erwiderte ich daraufhin und nahm seine Hand in meine.
Gemeinsam setzten wir uns nach ganz hinten, während Ned es sich in einer Reihe vor uns, gemütlich machte.
Um ehrlich zu sein, ich genoss es wie ein ganz normaler Teenager zu leben. Ein Wochenende mit meinem festen und auch mit meinem guten Freund zu verbringen, war eine Erfahrung, bei welcher ich nie gedacht hatte, sie könnte sich wirklich so abspielen.
Aber genauso wenig hätte ich gedacht, dass Tony Stark mein Vater war. Mein Leben wurde komplett umgekrempelt. Und ich liebe es.
•••
Tapsend schlichen wir den Flur entlang. So viel zum Thema, ein Wochenende als normaler Teenager. Peter wollte etwas Wichtiges erledigen und ich würde ihn sicherlich nicht alleine gehen lassen.
Um was es genau ging, wusste ich nicht. Aber ich würde ihn bei allem unterstützen, egal wie dumm seine Einfälle manchmal waren. Immerhin waren wir ja ein Team.
Plötzlich hörten wir Schritte und ich deutete ihm stehen zu bleiben. Doch bevor ich ihn um die Ecke ziehen konnte, stand Liz schon im Bikini vor uns.
Am liebsten wäre ich auf sie los gegangen, weil sie gerade unseren ganzen Plan, von dem ich eigentlich gar nicht wusste was er denn genau beinhaltete, ins Schwanken brachte. Vor allem stand sie in ihrer besten Pose vor uns, was Peter sichtlich unangenehm war. Seine Reaktion brachte mich wieder zum Schmunzeln.
Liz fing an zu reden, doch ich ignorierte sie gekonnt. Das einzige was ich sah, war Peter. Mir fiel auf wie viel Glück ich doch eigentlich hatte. Er ist meine erste Liebe und erwidert sie sogar, dachte ich. Eine braune Strähne fiel ihm in die Stirn und er sah nervös aus.
Aber nicht weil er sie noch liebte. Im Gegenteil sogar. Ich war seine Freundin. Laura Benson war Peter Parkers feste Freundin. Und gemeinsam als Glitch-Woman und Spider-Man erledigten sie Verbrecher.
Peter schüttelte den Kopf und zog mich schließlich mit. Leicht überrumpelt stolperte ich ihm hinterher. Worüber sie wohl geredet hatten? Aber so wirklich interessierte es mich ja eigentlich nicht.
•••
Gemeinsam sitzen wir nun hier. In der gleichen Lagerhalle wie vor etwa einer Woche. Diesmal scheinen wir wirklich fest zu sitzen. Kein Wunder wenn Peter versucht den gleichen Typen nochmal zu bekämpfen.
Ein muskulöser Typ mit Flügeln, welcher mir sehr bekannt vorkommt. Aber das ist ja auch nicht momentan das Problem.
Jetzt sitzen wir ja fest und haben genug Zeit. Kurz sammle ich allen meinen Mut. Ich kann nicht fassen, dass ich wirklich gleich diese Frage stellen werde. Ich könnte alles kaputt machen. Vielleicht sollte ich es nicht in einer Frage sondern in einer Aussage sagen. Würde das was ändern?
,,Ich finde, dass mit uns ging so schnell.", sage ich schließlich leicht ängstlich und bemerke wie sein Kopf zu mir schnellt.
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Better now » Peter Parker Fanfiction
Fiksi PenggemarMir wird klar, was ich verloren habe. ••• Das Leben als starke, unabhängige Jugendliche zu führen ist nicht ganz einfach. Obwohl Laura Benson schon ihr ganzes Leben lang alleine zurecht kommt, hat sie immer noch das Gefühl nicht genug zu tun. Das sc...