Am nächsten Morgen wurde ich relativ schnell wach. Ich zog mir diese Trainingsgewänder an, die hier irgendwie jeder trug und verließ mein Zimmer. Ein Klopfen reichte und Fill öffnete seine Zimmertür. Auch er hatte diese Trainingsgewänder an und gemeinsam gingen wir zur Kantine. Dort angekommen, schnappten wir uns etwas zu Essen und ich hielt Ausschau nach Cho, Son, Amy und Lu. Ich musste nicht lange suchen, denn Cho winkte uns überschwänglich zu. Wie schon gestern grinste er breit und langsam glaubte ich, dass er immer so drauf war. Als wir uns näherten begrüßte er uns freudig, wohingegen die anderen es etwas ruhiger hielten. Son nickte uns nur stumm zu. ,,Das ist mein kleiner Bruder Fill.", stellte ich vor und deutete auf diesen. Die anderen hatten keine wirkliche Chance, sich selbst vorzustellen, denn Cho übernahm das schnell und anscheinend mit großer Freude. Nachdem jeder jeden am Tisch kannte, aßen wir alle stumm unser Frühstück. Nach dem Frühstück machten wir uns schließöich auf den Weg zum Unterricht.
,,Also, am besten ihr folgt uns und verhaltet euch ruhig.", meinte ernst Cho im Gehen. Fill schluckte schwer und auch ich hatte ein mulmiges Gefühl. Was, wenn wir hier gar nicht reinpassten? Die anderen hatten alle bestimmt einen riesen Vorsprung und wir hatten kaum Ahnung, wie wir das gestern überlebt hatten. Die würden uns fertig machen. Meine Gedankem wurden durch ein Lachen unterbrochen. Cho lachte lauthals los und auch Amy lachte. Lu grinste leicht, während Son keine Mine regte. ,,Oh Mann, Cho, die beiden haben es dir wirklich abgekauft.", lachte Amy. Fill und ich schauten nur verdutzt zu den anderen. ,,Was?", fragte Fill. ,,Das war nur ein Scherz. Verhaltet euch einfach ganz normal.", meinte Cho noch immer lachend. ,,Haha, sehr witzig...", murmelte ich und schüttelte meinen Kopf, doch ein Grinsen konnte ich nicht verbergen. Wir kamen vor einem Raum zum Stehen und Son öffnete die Tür. Im Raum selbst befanden sich neben ein paar Tischen mit Stühlen, Bücherregalen und einer Tafel noch weitere Schüler in meinem Alter. Ein paar der Schüler schienen, auch in Fills Alter zu sein. Bis vor einem Augenblick waren sie in Gespräche vertieft, doch jetzt waren alle Blicke auf uns gerichtet. Schweigen erfüllte den Raum, doch wurde schnell von leisem Gemurmel abgelöst. ,,Das sind die Neuen. Sie sollen schon in einen Kampf verwickelt gewesen sein und das obwohl sie noch keine Ausbildung hatten.", murmelte ein Schüler zu einem anderen, der neben ihm stand und ehrfürchtig nickte. Ich seufzte und schaute zu Fill, dem all das natürlich auch nicht entging. Wir waren erst ein paar Tage hier und hatten jetzt schon für einen riesigen Aufruhr gesorgt. Am liebsten wäre ich an Ort und Stelle im Boden versunken, denn ich mochte es ganz und gar nicht, im Mittelpunkt zu stehen. In dieser Hinsicht ähnelte ich meiner Mutter sehr, da auch sie sich lieber im Hintergrund hielt und alles erstmal aus der Ferne beurteilte. ,,Hey, Leute, einfach cool bleiben.", murmelte Amy, die unser Unbehagen anscheinend gespürt haben muss. Cho und Son waren schon in ein Gespräch mit einer Gruppe von anderen Schülern vertieft und auch Lu hatte es sich in einer Ecke des Klassenzimmers gemütlich gemacht und las in einem Heft. ,,Na kommt, setzt euch.", meinte Amy und deutete auf die leeren Plätze. Kaum eine Bank war unbesetzt, weshalb Fill und ich uns wohl oder übel trennen und zu den anderen Schülern setzen mussten. Mein kleiner Bruder setzte sich in eine der vorderen Reihen zu ein paar Jungs, die anscheinend im selben Alter wie er waren. Für mich hingegen blieb nur noch ein Platz fast ganz hinten. Es gab keinerlei Anzeichen dafür, wer hier sitzen würde, allerdings lagen hier schon ein Stift und ein paar Blätter Papier. Die Tür flog auf und ein relativ großer Junge, vermutlich so alt wie ich, betrat den Raum. Er hatte blonde Haare und schaute desinteressiert zu den anderen. Sofort verstummten alle und gingen auf ihre Plätze, während er nur durch die Reihen lief und jeden stumm musterte. Das Problem an der ganzen Sache war, dass dieser riesige Kerl direkt auf mich zukam. Er schaute mich kurz schweigend an, musterte mich und ließ sich auf den Stuhl neben mir nieder. Ich bemerkte, wie alle nur stumm nach vorne schauten, als ob gerade jeglicher Gesprächswunsch mit dem Auftreten dieses Typen verschwunden war. Cho blickte vorsichtig und unauffällig zu mir und sein mitleidiger Blick verriet mir, dass ich mit diesem Sitznachbarn anscheinend das große Los gezogen hatte. Ich seufzte leise.
Es dauerte nicht lange, ehe ein recht junger Mann den Raum betrat und ich erkannte ihn sofort. Es war der dritte Mann gewesen, den ich damals, als ich zum ersten Mal hier in Kamar Taj gewesen war, getroffen hatte. Wie hieß er noch gleich? Ach ja richtig: Tobi! Tobi schaute sich im Raum um und ihn schien es nicht zu überraschen, dass alles schon vor seiner Ankunft still war. Er ging die Anwesenheit durch und dabei erfuhr ich, dass mein überaus reizender Sitznachbar Kei hieß. ,,Da wir das nun erledigt hätten, fangen wir sofort an!", rief Tobi und begann damit, die Tafel vollzuschreiben.
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Life Of A Sorcerer [Doctor Strange FF]
Fanfiction***** momentan pausiert ***** Der 16-Jährige Dillan führt ein recht normales Leben. Er lebt mit seinem Bruder Fill und seinen Eltern in einem Haus in der Nähe von New York. Doch ein paar Wochen vor seinem 17. Geburtstag verändert sich sein Leben r...