Projekt

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AN: Wir sind schon bei Kapitel 10! Als Special habe ich mir gedacht mach ich es einfach mal doppelt so lange wie üblich. Viel Spaß mit 4136 Wörtern!

Die einzigen Geräusche in der großen Werkstadt waren, die von den Werkzeugen, die auf Metall trafen. Es herrschte eine beinahe erdrückende Stille bei ausbügeln der Dellen, die bei den Schüssen entstanden sind. Er wusste, dass er den Anzug nicht mehr retten konnte, aber wollte ihn dennoch behalten, als Erinnerung.

Stark hatte ihr eine Geschichte von seiner Kindheit erzählt, wie er immer versucht hat sein Bestes zu geben, um die Aufmerksamkeit seines Vaters zu erlangen, aber egal was er auch tat, wenn Howard was zu tun hatte war er nur im Weg.
Daraufhin hatte sie gefragt ob dies der Grund war, wieso er nicht verheiratet sei, beziehungsweise keine Kinder hatte, dass er keine Chance hatte wie sein Vater zu werden.
Diese Frage hat ihn getroffen. Seine Verletztheit überspielte er damit, dass er sich darüber aufregte warum Väter immer Schaden anrichten, ob sie anwesend sie oder eben nicht, dabei hatte er dann ihren Vater als Beispiel genommen, weswegen sie nun einige Meter Abstand hielt und ihn anschwieg. Sie hatte seit einer Viertelstunde keinen Mucks von sich gegeben, weder den Kopf bewegt, noch von ihrem Schaltkreis hochgesehen.

Tony fühlte sich von Minute zu Minute immer schlechter. Nicht nur weil er gesagt hat, dass sie ein Schaden hat, sondern auch weil Pepper ihm erst gesagt hatte, dass sie ihre Nichte noch nie so viel hat reden sehen wie mit ihm. Ihm ist jedoch aufgefallen, dass er ein Niemand in ihrem Leben ist. Er war nicht ihr Vater, Onkel, Lehrer, sie hatten keine Beziehung zueinander. Sie könnte ihm ausnutzen und dieses Projekt auffliegen lassen, stattdessen hilft sie ihm und sieht ihn nach knapp zwei Wochen schon als Freund an.

„Aur-"
Sie hob warnend die Hand ohne von ihrer Arbeit aufzusehen. Er seufzte.
„Hör zu", sie blickte schlagartig hoch, wobei er einen wütender Ausdruck, welchem ihm sagen sollte, dass er sein Mund halten soll, erwartet hat, doch ihre Augen spiegelten Schmerz wider. Ihre Gesichtszüge waren so verzogen, als hätte man ihrer vierjährigen Version erst gesagt, dass ihr Vater nicht zurückkommen wird. Die Haut um ihre blauen Augen, die nun ein stumpfes grau angenommen haben, war etwas rötlich. Hinter den braunen Strähnen hat er ein glitzernder Streif, der von ihrem rechten Auge aus ging, erkennen können. Ihr Anblick, welcher einfache Worte ausgelöst haben, veranlasste ihn dazu sein Werkzeug hinzulegen und auf sie zuzugehen.
Aurora stand auf und wich einen Schritt zurück, in der Hoffnung er würde es als Warnung sehen, doch er schloss seine Arme um ihren Kopf und drückte diesen an sich, dabei flüsterte er wie leid ihm es tat und strich ihr übers Haar. Langsam hob auch sie ihre Hände, um sie an den Rücken des Erfinders zu legen, gleichzeitig ließ sie ihren Kopf auf seine Schulter fallen, dabei entfloh ihr eine weitere Träne.

„Mir tut's auch leid", flüsterte sie zurück, wobei ihre Stimme zitterte und ein Schniefen danach nicht zu verhindern war. Tony entließ das Mädchen vorsichtig aus seiner Umarmung, um ihr ins Gesicht sehen zu können.

Don't be", sagte er und wischte ihr die Träne, welche inzwischen an ihrem Kinn angekommen ist, mit seinem Handrücken weg. Sie schnaubte belustigt auf und strich sich mit beiden Handflächen über ihre Wangen.

„Ich hab so lange niemanden mehr umarmt", stellte sie laut fest, was beide lächeln ließ, denn es stimmte auch für ihren Gegenüber.

„Ist das jetzt schlecht gewesen?", fragte er dann um die Stimmung zu heben.

„Nein! Es war super, ich meine-", sie seufzte aus Verlegenheit, worauf er etwas lachte. „I needed that", erwiderte sie dann leise. Er lächelte und legte ein Arm auf ihre Schulter um sie etwas zu schütteln.

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Stunden später waren sie mit dem ausbeulen des Anzuges fertig. Es war Zeit fürs Abendessen.

𝓗𝓸𝓹𝓮𝓵𝓮𝓼𝓼 𝓜𝓪𝓽𝓽𝓮𝓻 (𝓣𝓸𝓷𝔂 𝓢𝓽𝓪𝓻𝓴 𝓕𝓕) [1]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt