Weiterschreiben & Schreibblockaden II Warum?

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"Hab heut/grad keinen Bock auf Schreiben. Viel zu viel Hausi/ Arbeit... Ich brauch jetzt einfach nur noch ne Pause, richtige Erholung!"

Wer kennt das nicht? Ich ertappe mich oft dabei, wie ich das denke. Vor allem in letzter Zeit, als die Schule wieder angefangen hat und gleich die ersten Lehrer Aufsätze und Referate wollten. Ich bin teilweise erst um 5 nach Hause gekommen, teilweise saß ich den ganzen Tag in der Schule und danach an den Hausaufgaben oder dem Referat bis 8 Uhr. Danach hatte ich nicht einmal mehr Bock auf Lesen oder einen Film.

Klar hat man immer mal wieder so eine Zeit und klar kann man auch mal das Schreiben ein bisschen "vernachlässigen", aber wie ich selbst gemerkt habe, kann die Macht der Gewohnheit einem richtig in den Rücken fallen. Hat man eine ganze Woche lang nichts geschrieben und sich mit keiner seiner Ideen und bisherigen Schreibereien beschäftig, vergeht schnell auch die zweite Woche so, und ehe man es sich versieht, denkt man gar nicht mehr daran, dass die Geschichten darauf warten zu Ende geschrieben zu werden. Also bleibt immer dran, man muss nicht jeden Tag 1000 Wörter schreiben, wenn man auch noch Schule oder Job hat, aber zumindest abends mal kurz drüber nachdenken und dann alles wichtige am Wochenende aufschreiben oder so, ist von sich selbst nicht zu viel verlangt. Das einzig wichtige dabei ist, dass man will. Man will das Buch zu Ende schreiben und man will das es gut ist und noch besser. Dann muss man eben etwas dafür tun.

Als ich dann weitergeschrieben hab, obwohl ich nicht sehr viel Zeit hatte, war mein Buch innerhalb einer Woche weiter, als ich mir in den letzten drei Wochen erträumt hatte. Und mir machte das Schreiben auch wieder Spaß. Ich habe gemerkt, dass es genau das ist, was mich eigentlich am Schreiben so festhalten lässt. Schreiben ist nicht wie Schule, etwas, dass uns stresst. Es macht Spaß. Und genau deshalb machen wir es. Und mir ist aufgefallen, dass das die eine bis zwei Stunden am Abend waren, die mich den ganzen Schulstress haben vergessen lassen.

Auch Paula ist es schon einmal passiert, dass es dann auf einmal geklappt hat, als sie einfach die Ausreden ignoriert hat. Schon 5 Tage später, hatte sie auf einmal die restlichen 20 Kapitel ihrer Geschichte "Mein 2. Ich" überarbeitet und noch ein letztes Mal alles durchgelesen um noch die letzten Fehler zu beseitigen.


Was ich euch damit sagen will: Schreibt, und schreibt gerade dann, wenn euch lauter Ausreden einfallen.

Wenn ihr aber gar keinen Bock mehr habt oder auch eine Schriebblockade, dann hier ein paar Tipps:

Lest euch die letzten paar Seiten noch einmal durch

Versetz euch in die Charaktere.

Spielt vor eurem inneren Auge das alles ab, was jetzt noch kommen wird.

Überlegt mal, wie schön es wäre, dass alles jetzt aufzuschreiben, aus dem ganzen eine fantastische Geschichte zu machen.
Und jetzt haltet diese Seifenblase fest und schützt sie. Lasst sie nicht zerplatzen, denn dafür ist sie zu wichtig und zu schön.


Und jetzt überlegt euch mal: Warum? Warum schreibt ihr eigentlich? Was ist euer Antrieb?
Also warum macht ihr nicht weiter?


Solltet ihr trotzdem an euch und eurem Schreibfähigkeiten zweifeln, dann ist hier ein kleiner, aber wundervoller Spruch, der mich immer wieder aufmuntert und mich glauben lässt, dass ich alles schaffen kann:

Eine Hummel wiegt 4,8 Gramm. Ihre Flügel haben eine Fläche von 1,45 cm² bei einem Flächenwinkel von 6 Grad.
Nach den Gesetzen der Aerodynamik ist es für die Hummel unmöglich zu Fliegen. Und doch fliegt sie.


Ich hoffe, dieses Kapitel hat seinen Zweck erfüllt ;)

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