Chapter 13

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Caitlin's Point Of View:

"Dann war das ihr Ende, Malik."

"Sie wird nicht sterben. Das würden wir nicht zulassen." Zayn sagte es gelassen, während er in unsere Richtung schleichte. "Und jetzt gebt sie mir und alles ist geklärt."

"Nein, Malik. Nur über meine Leiche. Warum sollten wir sie dir wieder geben? Wir brauchen sie!" Kaum hatte Jason den Satz zuende gesprochen zückte Zayn seine Waffe hervor und richtete sie auf Jason.

"Und ich würde über deine Leiche gehen, McCay." Ich zog scharf die Luft ein, Zayn meinte es ernst. "Also mach kein scheiss und gib mir jetzt Caitlin oder ich schiesse."

"Würdest du eh nicht." Jason winkte ab und grinste mich dreckig an. Hilfeblickend sah ich zu Zayn, der mir zeigte, dass ich zur Seite gehen solle. Gesagt, getan, war ich unauffällig einige Schritte zurück gegangen und darauf ertönte ein lauter Knall. Schreckhaft, wie ich war, zuckte ich zusammen und sah zu Zayn, der geschossen hatte. Ruckartig landete mein Blick nun auf Jason, der sich seine Schulter hielt und lauf auffluchte, während seine Kumpels ihm helfen wollten.

Natürlich sah ich das als Chance und rannte zu Zayn, der mich an die Hand nahm und einige Meter weiter zu seinem Auto zog. Als wir im Auto saßen, sah Zayn mich an. "Das wird jetzt weh tun." Zayn riss mir das Tesaband ab und Sekunden danach schrie ich schmerzerfüllt auf und hielt meine Hand vor dem Mund. "Es ist spät, du solltest nach hause." Ich nickte nur und er fuhr los.

Ich saß im Auto und dachte nach. Ich dachte einfach nur nach. Die dunkle Landschaft zog an mir vorbei und der Mond erleuchtete die Oberfläche dieser Erde. Immer wenn ich zu ihm hochsah dachte ich an meine Eltern.

Was wäre wohl, wenn sie noch leben würden? Würde mein Leben dann genau so ablaufen?

Ich vermisse sie. Viele meiner Mitschüler reden nicht mit ihren Eltern. Sie streiten sich mit ihnen und wünschen sich, dass es sie nicht mehr gäbe. Und ich? Ich sitze dazwischen, denke daran, wie ich jeden Abend eingekuschelt bei ihnen saß. Ich hatte nur tolle Zeiten, ich hatte sie geliebt, so sehr.

Und dann waren sie eines Tages weg. Weg von mir, weg von Harry.

Harry. Mein Bruder, der immer für mich da war. Mein Bruder war mein erster Freund, mein Kindergartenfreund, mein Schul- und Spielfreund. Leute kommen und gehen, aber dein Bruder, der bleibt. Der Bruder, der Abends in dein Bett kommt und dich in den Arm nimmt bis du eingeschlafen bist. Wir halten zusammen und teilen den Schmerz, wir teilen ein Herz.

Ich war ihm mehr als nur dankbar.

"Wo ist Harry?" fragte ich leise. Ich dachte eigentlich, dass sie alle zusammen unterwegs waren.

"Der musste noch was klären." Zayn's Blick lag stur auf der Strasse, während seine Hände fest das Lenkrad umklammerten.

"Und was?"

"Das ist doch ega-"

"Nein ist es nicht, Zayn." zischte ich. "Ich gehöre jetzt dazu, vergessen?"

"Und ich hatte damals gesagt, dass du dich nicht aufführen sollst, vergessen? Jetzt Halt dein Klappe." Zayn's Hand wanderte in die Tasche seiner Lederjacke und er zückte eine Zigarettenschachtel hervor. Schnell schnappte er sich eine Zigarette und platzierte sie zwischen seine Lippen.

"Zayn ich kann das nicht riech-"

"Interessiert's mich? Nein." Er packte die Schachtel wieder weg und zündete die Zigarette an. Kurz glühte sie auf und Zayn zog an ihr bevor er kleine Kreise Rauch ausbließ.

Sofort fing ich an zu husten und versuchte das Fenster zu öffnen. Mir wird schlecht bei dem Geruch.

"Fass' mein Auto nicht an." Zayn machte selbst die Scheibe runter und bliess seinen Rauch aus.

"Danke." flüsterte ich. Er reagierte nicht und fuhr einfach weiter.

"Ich fahr jetzt zu Louis, soll ich ihm sagen, wie's dir geht?" fragte mich Zayn, als ich aussteigen wollte.

"Ehm, Ja, wäre nett. Wusste er, dass ich in Schwierigkeiten steckte?"

Zayn schüttelte nur den Kopf und ich fragte mich woher er es überhaupt wusste beziehungsweise ahnen konnte. Ich wollte gerade zur Frage ansetzen, als er mir schon zuvor kam.

"Ich wollte eigentlich noch mal auf die Party, um nach einem Mädchen für die Nacht zu gucken. Doch dann sah ich dich und dachte mir, hey helfe der kleinen schutzlosen Caitlin doch. Also habe ich anstatt ein Mädchen für die Nacht, jetzt dich im Auto sitzen. Du weißt, was das bedeutet?." grinste er.

"Ew." Angewiedert verließ ich schnell sein Auto und ging zur Haustür. Ich konnte sein Lachen bis hier hören. Kopfschüttelnd öffnete ich die Haustür und ging zu unserer Wohnung. Als ich auch diese öffnete, hörte ich etwas fallen.

"NIALL, wo warst- Caitlin?!"

"Uhm, Ja? Ich bin deine Schwester und wohne zufälligerweise hier?" Ich hielt meinen Schlüssel hoch und ließ ihn schwingen.

"Ja, habe nur gedacht, dass du Niall bist." antwortete er und fuhr sich nervös durch die Haare.

"Ich dachte, du musst noch was klären?" erwiderte ich.

"Ja, mit ihm. Warte - woher weißt du das?" Harry zog eine Augenbraue hoch und sah mich erwartungsvoll an.

"Zayn." Antwortete ich schulterzuckend.

"Zayn? Der wollte doch zu Lou-"

"Ich weiß." unterbrach ich ihn erneut. Verwirrt sah mich Harry nun an.

"Woher weißt du das denn alles?" mit verschränkten Armen stand er mir gegenüber und ich deutete genervt auf die Couch und fing an ihm alles zu erzählen. Von Marc's Warnung zu Caleb, zu Jason und Zayn.

"Diese Hurensöhne! Ich fasse es nicht, dass die dich schon wieder umbringen wollten!"

"Wollten sie doch gar nic- Warte, was heißt 'schon wieder'? Das war das erste Mal."

"Das denkst du." Er sah auf den Boden und knetete seine Hände. "Sie wollten dich schon mal umbringen, aber Niall und Louis konnten das verhindern."

Geschockt atmete ich tief ein und aus. Sie wollten mich schon mal umbringen. Ich stand auf ihrerer Blacklist. Ich wollte gerade fragen warum, da hörte ich die Tür ins Schloss fallen. Verwundert zog ich meine Augenbrauen zusammen und sah Harry an. Er formte 'Niall' mit seinen Lippen und ich wäre am liebsten untergetaucht.

"Heey Harry - Caitlin? Was machst du denn hier?" Sein Ernst?

"Sag mal, habt ihr alle vergessen, dass ich hier wohne?" Ich versuchte angepisst zu klingen, aber fand es dennoch witzig.

"Nein." grinste er. "Ich hätte dich nur woanders erwartet." Er beugte sich zur mir herunter und schob meine Haare zurück. "Zum Beispiel bei Jason." flüsterte er. Ruckartig stand ich auf und sah ihn entgeistert an, woher wusste er das? "Und jetzt verpiss dich, Kleines."

"Horan." knurrte Harry, aber mir war es egal. Ich war es mitlerweile gewohnt gehasst zu werden. Ich ging in mein Zimmer und schmiss mich auf mein Bett.

Ich wünschte, ich hätte die Jungs niemals kennengelernt. Ich würde keinen Zayn kennen, der seine Stimmungen unnormal schnell ändert. Keinen Niall, in den man sich eigentlich verlieben könnte.

See you twice  [on hold]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt