Nachdem ich Seokjin meine Adresse mitgeteilt hatte und er diese in sein Navi eingegeben hatte, fuhren wir los.
Seokjin fuhr ein kleines silbernes Auto, dass aber mit modernster Technik ausgestattet war.
„Seokjin-ah, wie alt bist du?" fragte ich. Vielleicht war ich ja sein Hyung.
„Ich bin 24. Und du?" fragte er mich.
„Ich bin 17. Somit bist du mein Hyung." sagte ich. Schade eigentlich.Seokjin lachte leicht und drückte dann ein paar Knöpfe, woraufhin das Radio anging und Musik ertönte.
„Ich liebe diesen Song." sagte er und begann dann mit seinem Kopf im Takt zu nicken.
Der Song der gerade ertönte war ‚I got a boy' von Girls Generation.
Ich kannte den Song, aber den Text kannte ich nicht.
Lachend betrachtete ich Seokjin, der gerade wirklich total abging.
—Nach 15 Minuten Autofahrt waren wir auch schon angekommen, zu Fuß hätte ich mindestens doppelt so lange gebraucht.
Seokjin hielt vor dem Hochhaus an und stieg mit mir aus.
„Ah Jimin, von hier ist es ja ganz nah ans Meer." sagte er und schaute sich dann um.
Die Straßen waren mit einzelnen Menschen übersät, viele liefen hastig umher, manche trugen Einkaufstüten in der Hand.
Ein angenehmer Vormittag.„Ja, aber dort halten viele Schiffe und der Strand ist auch nicht so schön." sagte ich wahrheitsgemäß.
„Gehst du oft schwimmen?" fragte er mich und betrachtete das Hochhaus vor uns.
„Eigentlich schon. Ich liebe das Wasser." sagte ich, wobei ich versuchte mich nicht zu versprechen und dabei irgendwas verwirrendes zu verraten.„Na dann, komm uns mal beim Strand besuchen. In der nächsten Zeit werde ich wahrscheinlich auch da sein. Da hab ich nämlich Urlaub." sagte er und lachte dann wieder.
„Mach ich Hyung, versprochen." sagte ich und lächelte. Seokjin klopfte mir auf die Schulter.
„Dann Tschüss."
„Tschüss, Hyung und Danke für deine Gastfreundschaft." erwiderte ich und Seokjin Hyung schüttelte nur den Kopf, als wäre das nicht die Rede wert. Ich drehte mich um und lief in Richtung Hochhaus.
Seokjin Hyung stieg auch in sein Auto und fuhr dann davon.
Er war ein wirklich guter Mensch.Ich drückte unsere Klingel, worauf wenige Sekunden später ein lautes bzz ertönte.
Ich drückte an der Tür und trat in den grauen Flur.
Der Aufzug war zu meiner Überraschung schon unten, sodass ich nur einsteigen musste.Dahyun erwartete mich schon an der Tür. Mürrisch schaute sie mich an.
„Da ist ja unser Dornröschen." sagte sie spöttisch und kreuzte ihre Arme.
Ich schob mich an ihr vorbei und schlüpfte aus den roten Flipflops.„Danke Noona, dass du für mich ein Wort eingelegt hast." sagte ich, ihr Ziel war es wahrscheinlich, dass ich mich bedankte.
„Du schuldest mir was." sagte sie bloß und verschwand dann in Richtung Wohnzimmer.Unsere Wohnung war recht klein, aber trotzdem verdammt teuer. Das lag wahrscheinlich an der guten Lage. Von hier konnte man nur in zwei Minuten ins Stadtzentrum und trotzdem lag es am Meer.
Ich war ziemlich schnell aus Seokjin's Wohnung abgehauen, was nicht daran lag, dass er unhöflich war, viel mehr lag es daran, dass ich ihm nicht weiter zur Last fallen wollte.
Er hatte eine völlig fremde Person in seiner Wohnung schlafen lassen, ich kannte kaum jemand der das machen würde. Aber auch ich war mit völlig fremden in einer Wohnung gewesen, normalerweise vertraute ich Menschen nicht so schnell. Seokjin erschien mir aber sehr nett.Gedankenlos lief ich in mein kleines, aber feines, Zimmer und setzte mich seufzend auf mein schwarzes Bett, dass mit blau-weiß gestreifter Bettwäsche bezogen war. An den Wänden hingen verschiedene Poster meiner Lieblingssänger und Bands. Die bleiche Haut der Sänger stach besonders hervor. Bei der bleichen Haut fiel mir sofort Yoongi ein.
Sollte ich nicht Yoongi schreiben? Er hatte mir ja vorhin seine Nummer gegeben. Sie müsste in meiner Hosentasche liegen. Schnell kramte ich in den Taschen und zog das dünne Stück Papier aus meiner linken Hosentasche.
Dort stand in unordentlicher Handschrift eine Zahlenreihe.
Mein Handy lachte mich von meinem Nachtisch aus förmlich an. Sollte ich Yoongi wirklich anschreiben? Ich kannte ihn doch gar nicht.
Aber was sollte schon passieren?
Kurzerhand schnappte ich mir mein Handy von dem Nachtisch und speicherte die Nummer von Yoongi ein.Yoongi
Hey, ich bin's, Jimin.
Hey Jimin
Bist du gut Zuhause angekommen?Jap 😊
Ich wollte mich nochmal bei dir bedanken, dass du mich aus dem Wasser gezogen hast. Ich war schon leicht betrunken, als ich ins Wasser gegangen bin. Wahrscheinlich wäre ich wirklich draufgegangen, wenn du nicht gewesen wärst.
Pass nächstes mal einfach besser auf.
ich versuche es
Hast du morgen etwas vor? Ich würde mich gerne bei dir bedankenMorgen hab ich eigentlich nichts vor, aber du musst wirklich nichts für mich tun, dass passt schon.
Ich möchte aber. Gibst du mir deine Adresse, ich hohl dich um 15:00 Uhr ab.
Wenn du darauf bestehst 🤭☺️
Ich wohne hier: xxxxxxxxx |Incheon
Ruf mich einfach an, wenn du da bist.Mach ich. Bis morgen 👋
Bis morgen 🤗
-
Lächelnd legte ich mein Handy weg und ging dann in die Küche. Ich hatte unglaublichen Hunger. Immerhin hatte ich seit ca. 13 Stunden keine feste Nahrung mehr zu mir genommen. Dementsprechend stark war auch mein Hunger. Ich öffnete den Kühlschrank und schnappte mir die Packung Soya-Milch. Da ich Laktose Intolerant war, trank ich nur Soya-Milch. Ich schnappte mir die Müsli Packung aus dem Schrank und stellte alles auf den Tisch. Ein Löffel und eine Schüssel durfte auch nicht fehlen.
Pfeifend setzte ich mich an den kleinen, eckigen Tisch und begann das Müsli in die Schüssel zu geben. Erst cereal dann die Milch.
Menschen die es anders machten waren komisch.Kauend genoss ich den himmlischen Geschmack des Müslis. Mein Körper tankte wieder Energie.
„Jimin-ah, ich gehe zu einer Freundin von mir. Mach nichts kaputt und wenn du raus gehst, nehm deine Schlüssel und dein Handy mit." unterbrach mich Dahyun. Ich nickte nur, während ich mir gierig weitere Löffel in den Mund schob.
Dahyun schaute mich nur angewidert an.
„Jimin, wessen Klamotten sind das?" fragte sie skeptisch und musterte mich von Kopf bis Fuß.
Schluckend schaute ich ihr in die Augen.
Fuck was sollte ich jetzt bloß sagen. Generell war ich sowieso ein sehr schlechter Lügner.
„Ähm.. die sind von .. TaEmIn. Äh... weil ich hingefallen bin und sie dann scHmUtZiG waren. Er hat mir einfach SeInE gegeben. Er ist sehr NeTt." sagte ich schnell und lobte mich selbst für meine gute Ausrede.
„Mhm, und du warst sicher nicht draußen schwimmen, mit deinem glibberigen Fischschwanz?!" fragte sie abstoßend.Dahyun war eigentlich auch eine Meerjungfrau, aber sie mochte es aus irgendeinem Grund nicht. Sie fand Meerjungfrauen hässlich und ekelhaft. Das erwähnte sie jedesmal wenn etwas über Fische oder generell Meerestiere kam.
Meine Mutter war ein normaler Mensch gewesen, doch mein Vater war eine Meerjungfrau. Er hatte sich in mehrere Male in einen Menschen verwandelt und meine Mutter hatte ihn von ganzem Herzen geliebt.
Doch schon seit längerer Zeit kam er uns nicht mehr besuchen. Eventuell war ihm etwas passiert oder er wollte keinen Kontakt mehr zu uns. Früher kam er monatlich, er konnte nicht so lange von dem Meer getrennt sein. Er sagte immer, die See sei seine Mutter und Mütter machten sich um ihre Kinder sorgen. Die See rufte nach ihm.„Nein, DaHyUn. Warum sollte ich lügen?" sagte ich und runzelte die Stirn um es echter wirken zu lassen.
„Ach, ist mir doch egal. Ist ja dein Leben, du Schleimflosse." sagte sie mit einem angewidertem Ton in der Stimme und drehte sich um.
Ich hörte noch wie sie ein lautes „Annyeong." rief und dann die Tür hinter sich zu knallte.
Mit geweiteten Augen schaute ich wieder auf meine Schüssel und begann weiter zu essen.———
Food before Family
Jk
See ya 👋
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Mermaid || 'A Yoonmin Story'
Fanfic„Spiel mir das Lied der See." flüsterte ich. Er schaute mir in die Augen. Gedanken verloren starrte ich zurück, seine Augen waren blau wie die See. Sie glitzerten neugierig. Ich wusste nicht was ihn daran hinderte, vielleicht war er sich nicht ganz...