☁︎ 9.☁︎

584 42 4
                                    

P.o.V Jimin:

Ich hatte diesen Jungen auf jeden Fall schon mal gesehen. Seine weiße Haut würde ich überall wieder erkennen. Wahrscheinlich hatte ich ihn schon öfter von der Ferne beobachtet. Normalerweise sah er auch ziemlich normal aus, was man jetzt nicht sagen konnte. Seine Haare hinge lose von seinem Kopf und er rührte sich nicht. Nur die Strömung verursachte, dass der Körper des Jungen sich immer wieder bewegte.

Sein Mund stand offen und seine Augen waren einen Spalt geöffnet. Er wirkte so unlebendig. Wie eine leere Hülle. Wie er da trieb, sah eigentlich ziemlich friedlich aus. Seine Gesichtszüge waren entspannt.

Tatsächlich sah er noch ziemlich jung aus. Wahrscheinlich war er um die zwanzig.
Das Wasser brachte seine Arme zum schwanken.

Im Wasser zu verwesen war unglaublich ekelhaft.

Neugierig schwamm ich um ihn herum. Das Seil das um seinen Fuß geschlungen war, schneidete schon richtig in seine makellose Haut. Das hätte er niemals mit seiner Hand lösen können. Mit diesen Laucharmen?
Skeptisch betrachtete ich seinen Oberarm. Wie konnte er damit überhaupt schwimmen?

Erneut wandte ich mich zu seinem Gesicht. Leblos trüb er da im Wasser.
Wenn ich ihn jetzt befreien würde, könnte er überleben. Aber, das wäre wieder so viel Aufwand. Vielleicht war es sein Schicksal hier zu sterben.
„Nur einmal anfassen" sprach ich zu mir und berührte dann vorsichtig seinen Bauch.
Ouh, so weich. So jemand durfte doch nicht sterben.

Ich hatte gesehen wie der bleiche Junge unter Wasser getaucht wurde. Anscheinend hatte man ihm nicht gesagt, dass betrunken schwimmen zu gehen eine der einfachsten Todesursachen ist. Er würde wirklich sterben wenn ich nicht bald etwas tat. Vorsichtig legte ich meine Hand auf seine nackte Brust. Kein Herzschlag.
Erschrocken legte ich meine zwei Finger an seine Halsschlagader. Er konnte doch nicht Tod sein! Er konnte nicht Tod sein! Nein, nein!, nein!

Einige Sekunden später spürte ich einen langsamen, unregelmäßigen Herzschlag. Ich hatte nicht mehr viel Zeit. Shit, shit, shit.
Fuck, was sollte ich tun.

Voller Panik schaute ich den Jungen an. Er musste an Land. Menschen brauchen Sauerstoff.

Ich griff zu dem beigen Seil, dass sich um seinen Knöchel schlingte und zerriss es in zwei Teile. Ich war anscheinend stärker. Ich umschlang den Jungen an seiner Hüfte und zog ich ihn an die Oberfläche.
Atme, junge. Atme!
Er bewegte sich kein Stück. Schnell legte ich zwei Finger an seine Halsschlagader. Sein Puls wurde immer langsamer.

Hysterisch sah ich mich umher.
Da, hinter der Felsen Gruppe, vielleicht könnte ich ihn da Wiederbeleben.
Schnell kniff ich meine Augen zusammen und dachte angestrengt an meine Beine.
Sobald ich meine zwei Füße spürte kletterte ich auf den Felsen, der gerade groß genug war, dass der bleiche und ich drauf passten. Ich stand auf und stellte und ihn aufrecht hin ehe ich ihn von hinten umschlang und ihm mehrmals Druck auf seine Lunge ausübte. Um erheblich zu sein, hatte ich noch nie eine Person wiederbelebt, weshalb ich nicht wusste wie das ging. Unerfahren, klopfte ich ihm stark auf den Rücken. Tatsächlich begann das blonde Gespenst nach kurzer Zeit wie wild zu husten. Eine ganze Portion Wasser kam aus seinem Mund und klatschte auf den kühlen Fels.
Selbst sein Herzschlag begann sich wieder zu erholen, stellte ich mit meinen Fingern fest.
Vorsichtig begab ich mich mit dem blondem Geist ins Wasser, wobei ich besonders darauf achtete das er kein Wasser ins Gesicht bekam.
In wenigen Sekunden verwandelte ich meine Schwachen Beine wieder in meine Flosse.
Ich schwamm mit dem aschblondem Engel über mir, näher in Richtung Strand, wo seine Freunde bestimmt schon warteten.
Ich befand mich etwas weiter weg von ihn, sodass sie mich nicht sehen konnten. Vorsichtig tauchte ich auf und versuchte den Jungen mit meinen beiden Armen vom ersaufen zu bewahren.

„Hey. Hey, du." sagte ich und tippte immer wieder gegen seine Schulter. Ich hatte nicht wirklich Angst, dass irgendwas passieren könnte. Erstens würde er gar nicht richtig bei Bewusstsein sein, um sich hinterher noch daran zu erinnern. Zweitens hatte er so viel Alkohol getrunken.

Die Brust des Jungen hob sich regelmäßig, was mich laut aufatmen ließ.

Der Platinblonde junge regte sich erst nach etwa drei Minuten in denen ich ihn schüttelte, stupste und seinen Puls immer wieder checkte.

Auf einmal begann er leicht zu stöhnen und seine Stirn legte sich in Falten.

Mit meinen Füßen unter den Beinen zog ich den Jungen aus dem Wasser.
Erschöpft ließ ich mich mit dem Gesicht in den Sand fallen, woraufhin der Junge neben mich fiel.

Mein Atem ging schnell und meinen Herzschlag konnte ich ihn meinem ganzen Ohren spüren. Adrenalin pumpte durch meine Blutbahnen.

Plötzlich hörte ich ein lautes Husten. Der bleiche Junge fing an sich zu bewegen. Er hob seine linke Hand an seine Stirn und rieb sich seinen Kopf. Bei normalen Menschen brachte Sauerstoff Mängel starke Kopfschmerzen mit sich. So, wie er gerade aussah, war das bei ihm wohl auch der Fall.

Der Sand klebte ihm am ganzen Körper. Ich war mit Richtung Gesicht im Sand gelandet, sodass sich jetzt Sand in meinem Mund befand. In einem Ruck drehte ich mich und schaute lächelnd den Jungen an. Eine gute Tat pro Tag.

Auf einmal war ich unfassbar müde. Dank den Ferien war ich von morgens bis abends im Wasser. Nur kurz meine Augen ausruhen.
Nur ganz kurz.
Ganz kurz...
Nur zwei Minuten...
Nur ein bisschen...



-
Bin dezent unzufrieden mit dem Kapitel. Aber ich hoffe es ist nicht zu schlimm.
War das unerwartet?
Und bitte wenn jemand Wasser in der Lunge hat, macht bitte nicht das was Jimin macht sondern holt die Rettungsschwimmer.
See ya 👋

Mermaid  || 'A Yoonmin Story'Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt