7.

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Jeanny's Sicht:

Nach ein paar Stunden wache ich auf. Irgendwie fühle ich mich so.. Dreckig, benutzt... Vorsichtig öffne ich meine Augen und schaue an mich Runter. 'Was hat er mit mir getan!?'. Sofort steigt wieder Panik in mir auf. Ich ziehe an meinen Händen und merke das sie gefesselt sind. Sofort fange ich an zu Schreien. Falco sitzt heulend auf dem Boden neben mir. Ich höre auf zu schreien und schaue verwirrt zu ihm runter. "Was hast du mit mir getan!?" Schreie ich ihn an und zitter am ganzen Körper. Er zeigt keine Reaktion. "Ich dachte du willst mich 'Beschützen'! Vergewaltigen ist bei dir Schützen!?" Schreie ich weiter und fange an zu Weinen.

Falcos Sicht:

Ich starre vor mich hin. Ich höre wohl ihre Stimme, höre aber eigentlich nur den Vorwurf in ihrer Stimme. Ich verstecke das Gesicht in den Händen und murmele:"Ich weiß es doch auch nicht...ich bin ein Monster...ein Kidnapper...ich wollte, dass du mich vergötterst... Stadtessen hasst du mich jetzt...!"
Meine Stimme ist zittrig, gebrochen. In meinem Kopf ist ein riesiger Sturm, bis ich das Gefühl habe, gleich Schreien zu müssen.

Aber ich sitze nur da und starre auf die kalten Steine. Jeanny schafft es, sich aufzusetzen und schaut zu mir hinab. Ich spüre den vorwurfsvollen Blick und schniefe. "Es...es...tut mir leid..."

Jeanny's Sicht:

"Du machst mir jetzt sofort die Handschellen ab!" Zische ich und weine dabei. Falco schaut weiterhin auf den Boden. "JETZT!!!" Schreie ich. "Ansonsten werde ich wirklich abhauen und dich anzeigen!" Zische ich hinterher. Mein Atem stockt. Wieder habe ich das Gefühl umzukippen. Ich schaue Falco an und wiederhole mich erneut.

Falcos Sicht:

Ich drehe mich um und gebe Jeanny eine heftige Ohrfeige. "Halt den Mund! Du verstehst das alles gar nicht!"
Meine Stimme klingt wie der Klageschrei eines Löwen, der sein Junges verloren hatte.
"Du bleibst hier! Du gehst nicht und die Fesseln bleiben dran! Hast du mich verstanden?! "
Jeanny senkt den Kopf und nickt. Ihre Wange ist feuerrot und schuldbewusst streiche ich darüber. Sie zuckt mit dem Kopf weg und ich lasse die Hand traurig sinken.
Ich stehe auf und gehe aus dem Raum. Ich schließe ab und gehe hinaus. Lange laufe ich durch den Wald, völlig verwirrt. 'Was mache ich nur?! Ich muss mein Mädchen doch beschützen?!'
Tränen steigen mir in die Augen und laufen mir schnell über die Wangen, ich wische sie immer wieder weg. Ich bin abhängig von dem Mädchen! Und sie braucht mich! Sie brauchen einen, der auf sie aufpasst! Und das kann nur ich!

Ich schnaube und gehe nach 2 Stunden wieder hoch. Vor der Tür bleibe ich stehen und lausche.

Jeanny's Sicht:

Stundenlang sitze ich dort und starre vor mich hin. Die Tränen fließen nur so. Immer wieder ziehe ich an meinen Armen rum, aber es bringt nichts. Die ganze Zeit habe ich Falco's Song Rock me Amadeus im Kopf. Nach einer gewissen Zeit fange ich an ihn leise vor mich hin zu Singen. "Er war ein Punker und ein Ritter..." fing ich an zu Singen. Jedes mal hab ich den Song wiederholt. So merke ich auch nicht wann Falco wieder kommt.

Falcos Sicht:

Ich höre, wie Jeanny MEINEN Song mit ihrer Engelsstimme singt. Mein Herz setzt kurz aus und schlägt dann umso schneller. Ich schließe vorsichtig auf und gehe rein. Sie bemerkt mich nicht und ich lehne mich an den Türrahmen, um zuzuhören. Als sie endet, lächle ich und sage leise:"Sehr schön! Viel schöner als bei mir!"
Sie fährt zusammen und dreht sich zu mir um. Sie schaut mich nur stumm an und ich sehe diese große Angst und die Wut in ihren Augen. Ich hebe meine Hand, an der eine Plastiktüte mit Pommes baumelt. "Willst du?"
Sie zögert. "Ich schwöre, dass ich es nicht vergiftet habe!", Lächle ich und sie schaut mich und dann die Tüte misstrauisch an. Doch dann knurrt ihr Magen laut und sie seufzt ergeben. Ich grinse zufrieden und gehe zu ihr. Ich gebe ihr die Tüte und gehe dann ans Fenster. Ich höre, wie sie sich über die Pommes her macht und lächle. Schließlich beginne ich zu summen. Eine neue Melodie ist mir unterwegs eingefallen und ich weiß schon ganz genau, was es beinhalten wird, das Lied! Tango the night!
Ich singe es immer und immer wieder. Nähe aus, schaffe Text. Irgendwann Eile ich davon und hole Zettel und Stift. Ich setze mich ans Klavier und beginne es völlig vertieft zu spielen.

Niemand wird dich finden...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt