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Jeanny's Sicht:

"Aber wenn du mich sch-schlägst tust du mir weh und dadurch beschützt du mich ja nicht..." murmel ich Ängstlich. Extra halte ich Abstand mit meinem Gesicht. "Warum willst du das überhaupt machen? Bzw Warum ausgerechnet Ich?" Frage ich Ängstlich hinterher. Ich schaue Falco in die Augen. Ich starre in seine Braunen Augen. Abstand halte ich trotzdem. 'Er hat wunderschöne Braune Augen...'. Ich schaue immer Tiefer in seine Augen. "Wurdest du mal von jemanden verletzt?" Frage ich vorsichtig und streiche Falco eine Wimper von der Wange.

Falcos Sicht

Ich kann den Blick nicht anwenden. Das Blau ihrer Augen fesselt mich einfach zu sehr. Alles kribbelt und ich bekomme eine Gänsehaut, als Jeanny meine Wange berührt.

Es dauert eine Weile, bis ich den Sinn ihrer Worte realisiere und wende dann den Blick ab. Ich wurde oft verletzt. Sehr oft. Aber ich schweige und schaue zu Boden. "Hast du schon Mal geliebt?",frage ich stattdessen und schaue ihr wieder in die Augen. Ich schnaube leise und flüstere hinterher:"Ich nämlich nicht..."

Jeanny schaut mich verwundert und irritiert an. Ich schweige und streiche über meine Hose. Meine Hände sind schwitzig, die ersten Entzugserscheinungen beginnen. Ich brauche das Kokain wieder! Ich atme tief durch und schaue an die Decke. Nachher gehe ich in die Stadt und hole mir das Zeug wieder...

Jeanny's Sicht:

"Was hast du gerade gesagt? Du hast noch nie geliebt?" Verwirrt starre ich Falco an. Ich merke wie seine Hände schwitzig werden. "Einmal habe ich jemanden geliebt, aber das ist Jahre her..." antworte ich auf seine Frage. Wieder schaue ich in seine Augen und streiche über seine Wange. "Du wurdest oft verletzt oder?" Frage ich vorsichtig. Ich sehe seine Trauer in den Augen. Wieder streiche ich über seine Wange. Plötzlich kommt eine Maus aus dem Loch. Kreischend Klammer ich mich um Falco. Eine andere Wahl hab ich ja nicht.

Falcos Sicht

Ich schreie beinahe mit, als Jeanny mich kreischend anspringt. Ich stoße sie von mir und stehe auf. "Was soll denn das?!" Meine Stimme klingt scharf, drohend. Jeanny schaut zu Boden, als die Maus auf sie zu rennt. Sie kreischt erneut und springt auf die Steinplatte. Ich entdecke die Maus und muss grinsen. "Im Ernst? Wegen so einer kleinen Maus?"
Jeanny nickt heftig und beobachtet argwöhnisch die kleine Maus, die in ein anderes Loch rennt. Ich stampfe auf dem Boden herum und blitzschnell ist die weg.
"Siehst du?" Ich muss lachen und Schüttel dem Kopf. Jeanny bleibt wo sie ist und ich fasse mir an die Stirn. "Die Maus war geradezu niedlich!"

Doch ich werde schnell wieder ernst. "Ich gehe in die Stadt, was besorgen. Ich verlange, dass du dich Mucksmäusschenstill verhältst!" Drohend und ernst sehe ich sie an, die Vorsichtig nickt. Ich stehe auf. "Willst du was haben?"

Jeanny's Sicht:

"Nein ich brauche so nichts, aber ich glaube wir brauchen trinken..." nuschel ich. Ich nehme allen meinen Mut zusammen und Frage: "Hast du einen MP3 Player oder so? Weil es wird ein bisschen langweilig ohne Musik..." zum Schluss nuschel ich wieder. Seine Braunen Augen starren mich an so nach dem Motto Dein Ernst jetzt!?. Ängstlich schaue ich Falco an und merke wie die Angst wieder in mir aufsteigt. Ich schlucke und mache mich klein.

Falcos Sicht:

Das ist jetzt nicht ihr Ernst...
Ich schaue Jeanny grimmig an. "Dir ist also langweilig..."
Sie nickt zaghaft und ich raufe mir die Haare. Mein Mädchen langweilt sich bei mir...doch ich nicke widerstrebend. "Mal sehen, ob ich was finde..."

Damit verlasse ich das Zimmer und schließe ab. Vor der Tür Schüttel ich den Kopf und schmunzle. Was für ein süßes Mädchen...!
Ich hole das Auto aus dem Versteck und fahre ganz ruhig in die Stadt. Ich kaufe ein bisschen was ein, als mich ein Mann anspricht. "Entschuldigen Sie, wir verteilen Flugblätter. Seit gestern wird die 19 jährige Jeanny gesucht. Haben Sie sie vielleicht gesehen?"
Kennt jemand das Gefühl, als würdet ihr in Eis getaucht werden? Genauso fühle ich mich in dem Moment.
Mein Herz setzt aus und ich spüre, wie der Hass in mir seine Faust ballt. Aber ich kann mich gerade noch beherrschen und lächle freundlich. "Ich habe sie leider nicht gesehen. Wer sind Sie denn? Falls ich sie sehe, dass ich Sie informieren kann",sage ich mit besorgter Stimme und Versuche mir nichts anmerken zu lassen. Der junge Mann lächelt traurig. "Das ist sehr nett von Ihnen! Ich bin Paul, Jeannys Bruder. Ich gebe Ihnen meine Nummer. Ich vermisse meine kleine Schwester sehr...sie geht sonst nie weg, ohne was zu sagen!"
Erneut kann ich mit aller Kraft nur, die Wut zurück halten und nicke mitfühlend. Der Mann kritzelt mir seine Nummer auf und ich mache, dass ich davon komme. Mein Blut pulsiert, als ich die Treppe des Turms wenig später hinauf Stürme und die Tür aufschließe. Sie kracht an die Wand und ich starre Jeanny an.

Niemand wird dich finden...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt