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Jeanny's Sicht:

Seufzend bleibe ich im Zimmer und langweile mich zu Tode. Wieder Suche ich irgendwas interessantes im Zimmer, aber wer hätte es gedacht ich finde nichts. Stumm bleibe ich stehen und überlege krampfhaft was ich tun kann.

Schließlich setze ich mich ans Klavier und versuche weitere Songs von Falco zu Spielen. 'Zuviel Hitze... das klingt doch interessant!' Ich fange an mir die Noten anzuschauen und probiere sie nachzuspielen.

Nach einer Stunde habe ich es hinbekommen und fange nun an dazu noch zu Singen. Es ist alles noch etwas Wackelig, aber man kommt voran.

Ich höre wie die Tür wieder aufgesperrt wird, also drehe ich mich um. Falco kommt mit gefühlt 10.000 Taschen wieder ins Zimmer. Erschrocken starre ich ihn an und er ruft lachend: "Geschenke!".

"Was ist das alles?" Frage ich und stehe auf. Ich gehe zu ihm und schaue in die Taschen rein. Zich Klamotten sind dabei, die etwas riesig aussehen.

Falcos Sicht:

"Fast alles für dich!"

Ich grinse stolz. Jeanny schaut sich die Sachen an und holt einen schwarzen Spitzen Negligé heraus. Mit hochgezogener Augenbraue schaut sie zu mir und ich grinse unschuldig. Sie lacht leise und schüttelt den Kopf. "Und wohin jetzt mit dem ganzen Zeug?",fragt sie schließlich etwas verzweifelt. Ich zucke die Schultern.

"So, geht doch!"

Eine Stunde später sind alle Klamotten ordentlich in einer Ecke des Raums auf einer Decke zusammen gelegt und gestapelt. "Ich hoffe, dir gefallen die Klamotten." Sie lächelt und nickt. "Du, ich muss Mal", murmelt sie dann und ich nicke. "Willst du gleich noch dazu duschen?", Frage ich und nach kurzem Zögern nickt sie. "Aber musst du immer dabei sein?" Bestimmt nicke ich und sie seufzt, während ihr wieder diese bezaubernde Röte in ihr Gesicht steigt. Mittlerweile sind die blauen Flecken An ihren Armen und in ihrem Gesicht blasser geworden und mein Gewissen fühlt sich besser. Ich bringe sie ins Bad, nachdem sie sich was ausgesucht hat und sie geht erst auf Toilette und dann zur Badewanne.

Wieder drehe ich mich demonstrativ um, aber schon alleine der Gedanke, dass sie sich auszieht, lässt mich beinahe aufstöhnen. Ich balle die Hände zu Fäusten, während ich mich krampfhaft Versuche zusammenzureißen.

Jeanny's Sicht:

Ich ziehe mir die Klamotten aus und sehe wie Falco seine Hände zu Fäusten ballt. Ich lasse Wasser in die Wanne und fange an mich gründlich zu waschen. Sehr Gründlich.

Nach einer guten halben Stunde trockne ich mich ab und ziehe die neuen Klamotten an. Das Wasser läuft ab. Als ich fertig bin dreht Falco sich zu mir um.

"Du siehst perfekt aus!"

Meine Wangen röten sich und wieder gehen wir zurück ins Zimmer. Mittlerweile hört er auf mich zu packen oder so. Ich darf "alleine" laufen.

Stumm setze ich mich wieder auf die Steinplatte. Falco setzt sich auf die Bank vom Klavier. "Ah ich hab noch was für dich!" Sagt er und zieht den Vollgeladenen MP3 Player aus seiner Hosentasche. Mein Gesicht hellt sich auf und ich fange direkt an wieder Musik zu hören.

Mal wieder bin ich völlig in der Musik vertieft. Falco hat mehrere Lieder draufgezogen. Ich lächel Falco an und er grinst zufrieden.

Falcos Sicht:

Zu süß, wie sie sich freut! Mittlerweile ist es irgendwie gar nicht mehr dieses Entführer - Opfer Feeling, sondern eher als würden Freunde eine schöne Zeit verbringen.

Zufrieden stehe ich auf und beginne plötzlich den neuen Song zu singen. Jeanny macht ihre Musik aus und hört mir begeistert zu. Beim Refrain schreie ich und ihre Augen leuchten. Nach zwei Strophen und dem Refrain weiß ich allerdings keinen Text mehr und so singe ich immer wieder den Refrain. Plötzlich hört man ein Auto. Sofort verstumme ich und jeder Muskel meines Körper spannt sich an. Wie ein Blitz bin ich bei Jeanny und ziehe sie in meine Arme. Ich halte ihr den Mund zu und hauche in ihr Ohr:"Keinen Mucks!" Sie nickt ängstlich und ich zerre sie zur Tür, wo ich abschließe. Unten hört man eine Frauen und eine Männerstimme sich fröhlich unterhalten und ich lausche. 'Was wollen die jetzt?!'
Man hört, wie die schwere Eingangstür aufgestoßen wird und schon schallen ihre Stimmen durch das Gebäude. Ich ziehe Jeanny mit in eine Ecke des Raums. Meine Hand bleibt auf ihrem Mund.

Die Stimmen kommen immer näher nach einer Weile und schließlich versucht jemand die Tür aufzumachen. Mein Herz rast und mein Griff um Jeanny wird fester.

"Nanu? Warum ist hier denn zu?", Die Frau klingt verwundert. Der Mann antwortet:"Keine Ahnung, vielleicht zu gefährlich. Schließlich ist der Turm schon hunderte Jahre alt." Die Frau meckert und jammert noch eine Weile und schließlich verschwinden beide wieder. Man hört, wie sie unten noch eine halbe Stunde mindestens reden und dann startet der Wagen.

Als sie weg sind, lasse ich Jeanny los und die Anspannung fällt von mir ab. "Verdammte Scheiße!"

Jeanny's Sicht:

Mein ganzer Körper zittert. Falco hält mir den Mund zu. Ich klammere mich trotzdem an ihn. Nach einer Halben Stunde ist alles wieder still und Falco seufzt erleichtert. Auch ich seufze. Falco setzt sich wieder ans Klavier. Ich setze mich auf die Steinplatte.

Kurze Zeit später fängt Falco an wieder zu Spielen. Längst habe ich die Musik wieder an. Ich lege mich hin und vertiefe in die Musik.

Sekunden, Minuten, Stunden vergehen. Mein Magen fängt an zu Knurren. Falco schaut mich an und lacht. Ein grinsen huscht mir über die Lippen. "Was wollen wir Essen?" Frage ich und schaue Falco mit großen Augen an.

Falcos Sicht:

"Was wollen wir essen?"

Ich schaue sie ratlos an. "Ähm...äh...keine Ahnung?" Sie lacht. Ich hebe grinsend die Schultern und plötzlich fasse ich mir an die Stirn. "Scheiße!"
Ich schließe auf und renne runter, Jeanny schaut mir Verwundert hinterher. Als ich wieder hoch komme, habe ich einen riesigen Strauß roter Rosen in der Hand. "Ich hab sie hinter der Treppe in einem Eimer gehabt. Hier bitte schön!" Ihre Wangen Röten sich. "Aw, Dankeschön!"

Sie nimmt die Rosen entgegen und strahlt. Ich grinse und gehe in den Folterraum, wo ich die Essenssachen versteckt habe. Zurück komme ich mit einem Baguette und gekochten Kartoffeln. "Die Kartoffeln hab ich aus der Hotelküche geklaut."
Ich muss lachen und sie schaut es wenig begeistert an. "Willst du Maggi dazu?",frage ich und schon etwas optimistischer lächelt sie und nickt.

Nach dem Essen setze ich mich auf die Matratze und starre vor mich hin, als Jeanny vor mir in die Hocke geht und mich anschaut. Ich hebe den Kopf und sehe sie an. "Was ist?"
Aber sie schaut mich nur an und lächelt.

Niemand wird dich finden...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt