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Jeanny's Sicht:

"Ähm... okey?" Nuschel ich und starre Falco weiter an. Wieder geht ein
Ekel-schauer meinen Rücken runter, als er mit seinen fingerspitzen über meinen Oberschenkel fährt. 'Was soll man dazu denn jetzt bitte sagen? Irgendwie Süß, aber auch ekelhaft..'. Ich schaue weg und wende meinen Blick zum Fenster. Sehnsüchtig schaue ich nach draußen und hoffe bald raus zu können. An die Frische Luft, auch wenn ich es bezweifle. Ich weiß nicht, ob ich ihn fragen soll. Ich will aber auch nicht für die Frage geschlagen werden. 'Super was soll ich den jetzt tun?' Frage ich mich selbst verzweifelt. Ich nehme erneut meinen ganzen Mut zusammen. "Darf ich irgendwann auch mal wieder an die Frische Luft?" Frage ich Falco verzweifelt. Weiterhin schaue ich aus dem Fenster, bis er mein Gesicht zu sich dreht.

Falcos Sicht:

Ich seufze erneut. "Schätzchen da draußen sind böse Menschen, die dich mir weg nehmen. Das geht nicht. Ich mach dir einen Vorschlag."
Sie schaut mich enttäuscht und fragend an. "Ich lass die Fesseln ab, wenn du mir versprichst, dass du nicht weg läufst. Und ich erfülle dir alle sonstigen Wünsche. Ah ja!" Ich ziehe aus meiner Hosentasche einen nagelneuen MP3 Player. Ich lege ihn Jeanny in die Hand. "Da sind so ungefähr 50 Songs darauf. Auch ein paar von mir."
Sie dankt mir leise und sagt dann:"Ich werde nicht weg Laufen...ganz bestimmt!" Ich höre an ihrer Stimme, dass sie es ernst meint und nicke langsam. "Braves Mädchen, das würde ich dir auch auch nicht raten. Gut, dann Gib mir Mal deine Hände."

Ich löse die Handschellen und schaue ihr in die Augen. Ihre Augen haben schon wieder etwas mehr Leuchten und sie lächelt schwach. "Wir werden uns Verstehen, wenn du machst, was ich dir sage..."
Ich murmele es lächelnd und zwinkere Jeanny zu.

Jeanny's Sicht:

"Dann bitte ich dich, dass du mich nicht wie ein Tier behandeln sollst. Also halt das mit Braves Mädchen etc." Sage ich vorsichtig. Falco nickt darauf. Ich atme tief durch und nehme wieder meinen Mut zusammen. Ich schlucke und umarme Falco. Ich merke seine verwunderung, aber sie legt sich schnell und er erwidert die Umarmung. "Danke nochmal für den MP3 Player" sage ich Leise mit einem leichten Lächeln. Ich löse mich aus der Umarmung und schaue die Songs durch.

Unteranderem sind dort auch die Songs von Falco, wie z.B Rock me Amadeus, der Kommissar etc. Ich nehme dazu die Kopfhörer und höre in den Song Der Kommissar rein. "Der Song ist Toll!" Sage ich und lächel schon etwas mehr. Ich schaue Falco an und sehe wie er grinst. Es ist diesmal nicht so ein Psycho-grinsen oder eins wegen Freude. Ich schlucke und gebe Falco einen Kuss auf die Wange. Seine Wangen röten sich und ich fange an zu schmunzeln.

Falcos Sicht

Ich bin völlig überrumpelt von der plötzlichen Nähe. Mein Herz schlägt immer wieder schneller, wenn sie mich anguckt und als ich ihre weichen Lippen auf meiner Wange spüre, bekomme ich eine Gänsehaut. Ein breites Grinsen hat sich auf meinem Gesicht breit gemacht. Ich spiele das Lied Vienna Calling an und beginne zu singen. Erst hört Jeanny mir noch interessiert zu, dann allerdings wendet sie sich dem MP3 Player zu,  Sie macht sich die dazugehörigenden Kopfhörer rein und versinkt völlig in der Musik.

Irgendwann wende ich den Kopf und beobachte sie, wie sie sich zur Musik bewegt und die Augen geschlossen hat. Ein Glücksgefühl ergreift Besitz von meinem Körper und ich Strecke die Hand aus. Vorsichtig lege ich sie auf Jeannys Hand und sie reißt erschrocken die Augen auf. Aber als sie merkt, dass ich nichts machen, entspannt sie sich und schließt die Augen wieder.

So nach zwei Stunden ist allerdings der Akku des MP3 Players leer und ich muss lachen, als ich ihr enttäuschtes Gesicht sehe. "Na komm, der muss ja nur an die Steckdose", lache ich doch sie sieht mich mit einer hochgezogenen Augenbraue an. "Siehst du hier irgendwo Steckdosen oder Strom?"
Ich beiße mir ertappt auf die Lippe. Mist! Was jetzt? "Naja...wir werden was finden, aber jetzt gehen wir erst Mal schlafen. Es ist schon spät."
Enttäuscht legt sie das Gerät zur Seite und schaut mich mit Schmollmund an. Sofort schlägt mein Herz schneller, doch ich bleibe standhaft.
Ich hole Decken und Kissen und lege sie auf die Steinplatte. "Du schläfst hier, ich muss auf der ekelhaften Matratze schlafen..."
Wenig begeistert setzt sie sich auf ihr provisorisches 'Bett' und zupft an einer der Decken herum. Ich gehe zur Matratze und angewidert schaue ich auf dem Fleckigen Stoff. Aber ich werfe ein paar Decken hin und setze mich hin. Jeanny und ich sitzen uns gegenüber und schauen uns stumm an. Irgendwann ziehe ich einfach eine Grimasse und sie lacht das erste Mal. Glockenhell schallt der Ton durch das dunkle, kalte Gebäude und ich bekomme eine Gänsehaut. Überrascht starre ich das zauberhafte Wesen vor mir an.

Niemand wird dich finden...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt