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Paul's Sicht:

Lächelnd gehe ich auf Falco zu. "Ah Hallo, schön Sie wieder zu sehen!" Sage ich mit einem Lächeln und reiche Falco die Hand. Er schüttelt sie und wir halten ein bisschen Smalltalk.

Mir fällt ein Stift aus der Hand. Falco beugt sich Runter und hebt ihn auf. Plötzlich "fällt" eine Kette aus seinem Pulli. Die Kette kommt mir so bekannt vor. Falco gibt mir meinen Stift und ich nehme ihn dankend an.

Ich schaue auf den Anhänger. Mir stockt der Atem als dort Jeanny drauf steht. Ich schaue Falco genauer an. "Schöne Kette haben Sie da" sage ich und Lächel.

Falcos Sicht:

Mir bleibt fast das Herz stehen, als mir der Anhänger aus dem Ausschnitt rutscht und Paul ihn sieht. Scheiße!

Ich springe beinahe auf. "Tut mir leid Paul, ich würde mich gerne noch ein wenig mit Ihnen unterhalten, aber ich muss mich um meine Mutter kümmern, sie ist krank...",murmel ich und werfe etwas Geld auf den Tisch fürs Bier. Dann renne ich beinahe aus dem Pub und zum Auto. Ich fahre so schnell los, das die Reifen durchdrehen und rase zum Turm. Ich stürze die Treppe hinauf und schließe hektisch auf. Ich Stürme herein und schließe wieder ab. Dann ziehe ich Jeanny fest an mich, die mich komplett verwirrt an schaut und zittere am ganzen Körper. "Scheiße Scheiße Scheiße!",stottere ich und bin den Tränen nahe.

Jeanny's Sicht:

Wieder bleibe ich alleine zurück. Stumm sitze ich da und fange an am Klavier zu spielen, was nach einer bestimmten Zeit langweilig wird.

Ich setzt mich auf die Matratze und höre Musik. Natürlich Falco's Lieder zuerst. Gerade als ich mich hingesetzt habe kommt Falco reingerannt. Sofort stehe ich auf und schaue ihn erschrocken an.

Er schließt ab und zieht mich in seine Arme. Verwirrt starre ich Falco an. Er fängt an zu zittern und murmelt die ganze Zeit Scheiße. 'Hä? Hab ich was verpasst?'. "Falco? Was ist Los?" Frage ich ihn verwirrt.

Falcos Sicht:

Ich zittere am ganzen Körper und schwitze.
"Sie kommen...sie werden kommen... scheiße! Sie werden dich mir weg nehmen... scheiße!"
Jeanny befreit sich und legt ihre Hände an meine Wangen. "Falco! Was. Ist. Los?!",fragt sie streng und ich stöhne verzweifelt:"Paul...er hat den Anhänger gesehen...er ist mir aus dem Pulli gerutscht!"
Sie bekommt große Augen und ich springe auf. Hass und Wut überkommt mich und geben mir neue Kraft. "Aber ich gebe dich nicht frei! Du gehörst mir! Nur ich kann dich beschützen!", Zische ich und meine Augen beginnen gefährlich zu funkeln. Ich gehe zum Rucksack und hole ein großes Messer heraus. Kurz prüfen ich, ob sie scharf genug ist und gehe dann zu Jeanny, die ängstlich zurück weicht. Ich setze mich hin und ziehe sie auf meinen Schoß. Das Messer behalte ich in der Hand und starre zum Fenster und zur Tür. Immer wieder. Bei jedem Geräusch zucke ich zusammen. Meine Nerven sind total überstrapaziert, und ich bebe.

"Ich beschütze dich! Wenn es sein muss, auch um Leben und Tod..."

Jeanny's Sicht:

Jetzt fange ich an zu zittern als Falco mit dem Messer auf mich zu kommt. Ich weiche zurück, aber er zieht mich auf seinen Schoß. Ich versuche mich zu wehren, aber es bringt nichts. Wieder steigt die Angst in mir.

Bei jedem Geräusch zuckt Falco zusammen. Meine Angst steigt Minute zu Minute. Das zittern wird immer stärker.

Plötzlich hört man leise ein Polizei Auto. Es ist noch etwas weiter weg, aber man hört es. Falco zuckt zusammen und lauscht. Die Sirene wird immer Lauter und Lauter. "Was hast du vor?" Frage ich Ängstlich.

Falcos Sicht:

Ich stehe auf und schleiche zum Fenster. Man sieht, wie der Polizei Wagen vor dem Turm hält. Meine Anspannung wechselt zu Hass und Angst. Ich Stürme zurück zu Jeanny und packe sie fest am Arm. "Komm mit!"
Wir rennen nach ganz oben auf den Dachboden. Ich schließe die Luke und verkrieche mich mit ihr ganz nach hinten ins Eck. Das Messer habe ich bei mir und man hört nur noch unser leises Atmen, als ich höre, wie unten die Tür aufgestoßen wird. "Johann Hölzel! Kommen Sie mit erhobenen Händen heraus! Wir wissen, dass Sie hier sind!"
Eine tiefe Männerstimme erklingt, dann eine etwas hellerer. Paul. "Jeanny?! Jeanny wo bist du?!"
Ich Schlinge einen Arm um Jeannys Bauch und halte ihr mit der anderen den Mund zu. "Niemand wird uns Finden...sei bloß still!"
Ich zittere am ganzen Körper, Schweiß rinnt mir übers Gesicht. Ich schließe die Augen und bete, dass sie einfach verschwinden. Aber unten hört man, wie der Polizei Hauptmann brüllt:"Alles durchsuchen! Ich will den Hund haben!"

Jeanny's Sicht:

Mein Atem stockt. Als ich Paul höre laufen mir die Tränen. Ein leises Paul huscht mir durch die Lippen. Falco's Hand wird nass durch meine Tränen. Er zieht mich enger an sich. Jedes mal fange ich an zu zittern.

Die Polizisten kommen immer näher zur Luke. Paul schreit die ganze Zeit meinen Namen. Er ist nicht einer dieser Brüder die sich für ihre kleine Schwester schämen. Er ist einer der Brüder die ihre kleine Schwester Lieben. "Hier ist eine Luke!" Schreit einer der Polizisten. Falco geht so weit es geht an die Wand. Langsam öffnet sich die Luke...

Niemand wird dich finden...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt