Mein Wecker riss mich am nächsten Morgen aus meinem Schlaf. Es war gerade einmal 5:00 Uhr. Ich quälte mich also aus meinem Bett unter die Dusche, mit der Hoffnung sie würde die Müdigkeit ein bisschen aus meinen Gliedern vertreiben. Diese Hoffnung wurde bestätigt. Nach dem ich meine Haare geföhnt und zusammengebunden hatte und meine Zähne geputzt hatte, fühlte ich mich direkt frischer. Als ich in der Küche ankam, war der Tisch bereits gedeckt und Mama und Oma standen bereits quatschend in der Küche. „Morgen Schatz, hast du gut geschlafen?", begrüßte Mama mich. „Guten Morgen, ja mehr oder weniger", antwortete ich mit einem Schulterzucken. Kurz nach mir kamen auch meine Brüder und Papa von oben und Opa, welcher schon nach den Pferden gesehen hatte. Somit war es vorbei mit der Ruhe. Während alle durcheinander redeten, kaute ich stillschweigend auf meinem Brot herum. Ich war noch nie sehr gesprächig am Morgen gewesen, weswegen niemand nachfragte. Nach dem Frühstück ging ich einmal in den Stall zu Popcorn, wenn man schon am Stall wohnte, musste man dies auch nutzen. Nach dem Besuch ging es mir direkt besser und auch das flaue Gefühl in meinem Magen verschwand. Um sieben Uhr machten Max, Paul und ich uns auf den Weg zur Schule. Die beiden ließen sich von solchen neuen Situationen nie aus dem Konzept bringen, merkten jedoch meine Unsicherheit und versuchten mich zu beruhigen. „Hey was soll groß passieren? Du hattest noch nie ein Problem neue Freunde zu finden also entspann dich", versuchten sie mich aufzumuntern. An der Schule angekommen, suchten wir gemeinsam das Sekretariat. Während ich die 10. Klasse besuchte, war Paul im 12. Und Max im 13. Jahrgang. Jetzt musste ich nur noch meinen Raum finden, was sich als Katastrophe herausstellte, da ich außer beim Reiten absolut keine Orientierung besitze. Den Raum fand ich dementsprechend erst zehn Minuten nach dem es bereits geklingelt hatte. So Greta durchatmen und dann rein da, sprach ich mir selbst gut zu. Mit dem neu gefassten Mut klopfte ich also und betrat nach dem „Herein" den Klassenraum. 24 Augenpaare waren auf mich gerichtet, als ich den Raum betrat. Ich wurde aufgefordert mich vorzustellen, von Frau Meier, so hieß wohl meine neue Klassenlehrerin. „Ja Hallo, ich bin Greta, bin noch 15 Jahre alt, komme aus Bayern und bin gestern mit meiner Familie zu meinen Großeltern auf deren Gestüt gezogen. Somit ist mein Hobby wohl genannt nämlich der Reitsport", fand ich als Vorstellung genügend. „Gut dann setze dich doch bitte neben Finja", sagte meine Lehrerin freundlich. Finja sah mich lächelnd an. „Wir sehen uns wohl öfter. Meine beiden Pferde stehen auf dem Hof von deinem Opa". „Ja das wird dann wohl so sein", sagte ich ihr lächelnd. Sie bot mir an, dass sie mir in der Pause die Schule zeigen könnte, worüber ich mich sehr freute. In der Pause stellte sie mir ebenfalls ihre Freunde vor. Ihre Clique bestand aus drei Mädels und vier Jungs. Ich versuchte mir alle Namen zu merken, scheiterte jedoch schon bei dem zweiten, was sie mir jedoch nicht übel nahmen. Nachdem wir die restlichen vier Stunden überlebt hatten, suchte ich nach meinen Brüdern, welche ich auf dem Parkplatz fand. „Na überlebt", fragten beide grinsend, da wir uns während der Schule bereits über den Weg gelaufen waren, und sie somit wussten, dass ich mich mit Leuten anfreunden konnte. Ich streckte ihnen als Antwort nur die Zunge heraus. Da Max es sich auf dem Beifahrersitz gemütlich gemacht hatte, musste ich mit der Rückbank vorlieb nehmen.
Als wir auf dem Hof ankamen, herrschte dort Ruhe, da zu dieser Zeit immer Mittagspause war. Oma hatte wieder für alle gekocht und so lernten wir die Angestellten kennen. Hans hatte ich ja bereits gestern kennengelernt, er war so was wie der Stallmeister und die gute Seele. Dann waren da noch Jan und Ole, welche beide Mitte 20 waren schätzungsweise. Sie waren lieb genannte Stallburschen, sowie Thore und Marie, erklärte uns Opa und alle mussten ein bisschen über die Bezeichnung lachen. Dann gab es noch vier Bereiter. Einmal Luise, welche gerade ihre Lehre abgeschlossen hatte und die jüngste im Team war. Wir kannten sie von großen Turnieren, auf welchen sie erfolgreich unterwegs war. Ben, welcher im Alter von Jan und Ole war. Und die Zwillinge Lasse und Kaja, sie waren auch noch recht jung, wobei Kaja sich zusammen mit Oma eher um die Zucht als um die Ausbildung der Pferde kümmerte. Und dann gab es die Mädels und Jungen wie Anne, welche oft freiwillig bei der Arbeit halfen. Opa managte mit den Bereitern zusammen den Unterricht.
Nach dem Essen ging es an die Arbeit. Opa wollte, dass ich Popcorn sattel und Chris sollte Adventure, einen sechsjährigen Holsteiner Wallach, satteln. Wir sollten dann bei Opa in der großen Halle Springunterricht reiten. Da im März schon die ersten Turniere genannt waren und es bereits Mitte Februar war, mussten die Pferde wieder aus dem Winterprogramm in die Arbeit. Nachdem Popcorn und auch Adventure ihre überschüssige Energie losgeworden waren und Chris und ich im Sattel ordentlich zu tun hatten, war das Training laut Opa in Ordnung gewesen. Opa war noch nie Freund des großen Lobens gewesen, deswegen konnte man sich darüber schon sehr freuen. Nachdem wir die beiden Pferde weggebracht hatten, ritten wir noch die Berittpferde, die auf der Liste standen. Opa machte täglich morgens eine Liste, auf welcher er jedes Pferd einteilte unter den Bereitern und da ich im Gegensatz zu meinen Brüdern eins statt drei Pferden hatte, teilte er auch mir Pferde zu. Wir waren schon länger auf der Suche nach einem Pferd, mit welchem ich nach der Ponyzeit an meine Erfolge anknüpfen könnte, aber noch war ich bei keinem überzeugt gewesen. Durch die Arbeit verflog die Zeit nur so. Später gesellte sich Anne noch zu uns, welche ein Schulpferd reiten durfte, dass heute nicht im Unterricht gelaufen war. Und sie ritt gut, sehr gut. Mit feinen Hilfen und viel Gefühl, alle mal hatte sie sehr viel Talent.
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Das Chaos meines Lebens
Novela JuvenilAls Greta erfährt, dass sie mit ihrer Familie von Bayern nach Schleswig- Holstein ziehen soll, bricht für die fünfzehnjährige eine Welt zusammen. Sie ist in einer Reiterfamilie aufgewachsen, ebenso wie ihre der großen Brüder, trotz dessen hilft auch...