Kapitel 14

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Abendslag ich in meinem Bett und konnte einfach nicht einschlafen. Der Tag spieltesich in meinen Gedanken wie in einer Endlosschleife wieder und wieder ab. Immerwieder tauchten die Bilder vor meinem inneren Auge auf. Irgendwann schaute ichauf meinen Wecker und stellte fest, dasses bereits 1:44 Uhr war. Fluchend schlüpfte ich aus meinem Bett und versuchteso leise es geht zu Tims Zimmer zu schleichen. Bei ihm brannte auch noch Licht,also schien er auch noch wach zu sein. Als ich näher an sein Zimmer kam, hörteman mehrere Stimmen und auch Musik war zu hören. Leise betrat ich sein Zimmerund traf auf meine drei Brüder und auch auf Chris, welche alle zusammen aufTims Bett lagen oder es sich auf dem Boden davor gemütlich gemacht hatten.Diese Abende hatte es schon in Bayern oft gegeben. Sie saßen einfach nur zusammen,zockten auf der Playstation und tranken Bier. Nebenbei lief meist irgendeineMusik, für die meist Max verantwortlich war. Sein Musikgeschmack deckte sichnur teils mit meinem. Ich schlich von hinten an dir vier Jungs heran und warfmich dann quietschend auf Tims Bett. Sie sprangen auf und sahen mich mehr alsnur erschrocken an. „Kannst du nicht anklopfen?", motzte mich Chris von derSeite an, worauf er als Antwort nur ein Augenrollen meinerseits erhielt. „Kannich auch mal?", mit Hundeaugen blickte ich die Jungs an. Nach den Jahren wussteich, dass ich sie damit zu ganz anderen Dingen bringen konnte. Max drückte mirden Controller in die Hand und ich sah zum Fernseher, um festzustellen, dasssie FiFa spielten. Dieses Spiel war bei mir reine Glückssache. Meist drückteich wild auf die Tasten und hoffte, dass es funktionierte. Dies war meist nurgegen Paul der Fall, da er es genauso gut beherrschte wie ich. Nach dreiverlorenen Spielen gegen meine Brüder beschloss ich für die restliche Zeit nurnoch zuzugucken. „Demnächst hat die Winterpause ein Ende. Freut ihr euch schon,wenn es wieder losgeht?", unterbrach Max irgendwann unser Schweigen, welchesdavor bloß von der Musik und den Wutausbrüchen auf dieses Spiel unterbrochenworden war. Ich nickte heftig und auch die Anderen bejahten seine Frage. „Meintihr wir schaffen es wieder alle in die Kader? Die ersten Sichtungen beginnen jabald schon?", fragte ich leicht zweifelnd. „Du machst dir jedes Jahr erneut Sorgendarüber und jedes Jahr unbegründet. Wir haben alle super Pferde unterm Sattel,welche alle fit und motiviert sind. Und dass wir nicht schlecht reiten, habenwir wohl in den letzten Jahren bewiesen", versuchte Paul mich zu beruhigen. Ichstimmte ihm grummelnd zu. Wir saßen noch eine Weile zusammen, bis wirbeschlossen, dass es Zeit wäre schlafen zu gehen, da unsere Wecker in 2 Stundenklingeln würden. Also machten wir uns alle auf den Weg in unsere Zimmer. Vormeiner Zimmertür blieb ich stehen und drehte mich zu Chris Tür um. Ohne zuklopfen betrat ich sein Zimmer. Dort stand er nur in Boxershorts und zog sichgerade sein Shirt über den Kopf. Verträumt beobachtete ich wie seine Muskelndabei spielten und wünschte mir wieder in seinen starken Armen die Sicherheit,welche er und meine Brüder mir immer gaben zu spüren. „Greta, was möchtest duhier?", fragte er mich mit leiser Stimme, während er auf mich zu kam. MeinBlick begegnete dem Boden und da ich keine Antwort auf seine Frage hatte,zuckte ich bloß mit den Armen. „Dann solltest du besser gehen", ich konntehören, dass diese Aussage nicht seinem Interesse entsprach. „Nein", bei dieserAussage sah ich ihm in die Augen. „Dann sag mir was du hier möchtest". Erschaute mich auffordernd an. Aber ich wusste es nicht weswegen ich schwieg.„Ach Kleine, was ist denn los?" „Was los ist? Sag du es mir doch! Den einen Tagsagst du mir, dass du meine Nähe brauchst und den nächsten sagst du, dasszwischen uns niemals was sein kann. Was soll das?", meine Stimme wurde immerlauter. „Ich weiß es nicht, ok? Du verwirrst mich", er guckte mir bei diesenWorten nicht ins Gesicht. „Kann ich bei dir schlafen?", fragte ich leise. Erzögerte kurz aber dann nickte er. Wir legten uns diesmal direkt gemeinsam insein Bett. Plötzlich überkam mich ein Gefühl der Überforderung. Wie sollte ichmich jetzt verhalten? Mache ich mir gerade etwa Hoffnungen? Das alles hier istfalsch! Er ist der beste Freund von meinem Bruder. „Hör auf damit", riss ermich plötzlich aus meinen Gedanken, „ich höre deine Gedanken ja bis zurNordsee". Er drehte sich zu mir und zog mich an sich, so schliefen wir dannauch nach kurzer Zeit ein.

Das Chaos meines LebensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt