Der neue Job

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Wer ich bin? Ich würde sagen ein niemand, andere sehen es anders. Ich bin eine 28-jährige Frau, die ein Traum und ein Leben hatte.

Jetzt versuche ich mein Leben neu zu gestalten. Ich lebe jetzt in den USA, in Seattle. Ich habe noch bis vor 1 Monat in Hamburg, in Deutschland gelebt. Dort arbeite ich für einen großen internationalen Gesundheitskonzern. Mein Partner hatte seine eigene Firma und hat weltweit für Technik-Firmen gearbeitet. Wir haben unserer Leben geliebt. Ich habe ihn geliebt. Wir wollten heiraten und Kinder. Doch alles kam anders.

Immer wenn ich daran denke, macht es mich traurig.

Was noch von unserem gemeinsamen Leben bleibt, sind die Immobilien, die ich besitze in der ganzen Stadt. Doch meine Berufung ist es Praxen beziehungsweise Privatkliniken aufzubauen. Ich bin in meinem Beruf sehr gut, weshalb ich auch nach Amerika geschickt wurde.

Meine Firma hat mich hier hergeschickt um die Privatklinik zu organisieren. Sie läuft nicht sehr gut und ich soll das ändern.

Nun stehe ich hier vor dem Spiegel in meiner Wohnung in Seattle und fange heute an zu arbeiten. Ich habe in der letzten Woche mir die Einrichtung angesehen. Erstmal nur privat, damit ich einen Einblick erhalten, wie die Patienten die Einrichtung sehen.

Es wird viel Arbeit.

Ich mache mir die Haare, Sie sind blond und immer etwas eigensinnig und lege etwas Lippenstift rauf. Mein Haare fallen sanft in Locken auf meine Brüste und rahmen mein Gesicht ein. Ich habe eine schlanke Figur, für die ich viel gemacht habe. Und da ich gerne Esse und vor allem Cookies, auch weiterhin viel tun muss.

Als ich wieder zurück im Schlafzimmer gehe, schaue ich mir meine Kleider an. Was ziehe ich nur heute an?

Ich habe einige Meetings heute mit den unterschiedlichsten Abteilungen. Gegen Mittag treffe ich die ärztliche Führung der Privatklinik. Sie soll eine beeindruckende Persönlichkeit sein. Sie ist Gynäkologin und nur etwas jünger als ich.

Das blaue Kleid sollte passen. Es ist sehr eng und etwas kurz für die Arbeit. Es endet zirka 10 cm oberhalb von meinem Knie. Aber es steht mir gut und vor allem fühle ich mich darin sehr gut, sehr wohl. Die schwarzen Pumps passen perfekt dazu, auch wenn ich am Ende meine Füße kaum noch spüren werde.

Irgendwie werde ich immer aufgeregter. Warum kann ich nicht so gelassen, wie alle anderen sein. Jedes Mal habe ich etwas Panik, wenn ich irgendwo neu anfange.

Ich atme tief durch, bevor ich meine Wohnungstür öffne. Die Wohnung hat 2 Schlafzimmer und eine großen Wohnbereich. Ich muss noch einiges auspacken und ein paar Möbel werden erst Mitte der Woche her geliefert. Im Großen und Ganzen hat die Wohnung aber schon etwas von mir.

Unten steht bereits das Taxi, welches ich bestellt habe.

Pünktlich um 6:45 Uhr steige ich vor der Klinik aus dem Auto. Ich bin gerne etwas früher hier. Das Gebäude gehört komplett meiner Firma, wird aber im Moment nur zu 1/3 ausgelastet. Dies soll sich ändern. In Hamburg habe ich einige Konzepte vorgestellt und mir die Zahlen genau angesehen. Ich kenne die wichtigsten Mitarbeiter mit Bild und Namen. Ich komme ja nicht gern unvorbereitet zur neuen Arbeit.

Noch bevor ich das Gebäude betreten habe, klingelt mein Telefon. So ein Mist. In dieser Handtasche finde ich es doch nie. Ich habe für gewöhnlich eine Handtasche und einen Laptoptasche, so wie heute. Zum Glück finde ich eine Bank vor der Tür. Ich stelle meine Laptop-tasche ab und wühle in meiner Handtasche nach dem Handy.

Auf dem Display sehe ich, dass es meine Schwester ist.

„Hallo Jo. Was gibt es?"

„Alles gut Schwesterherz. Ich wollte dir nur viel Erfolg wünschen und dir sagen, dass du das schaffst. Du bist einfach die beste Leila." Ich liebe meine Schwester und obwohl Sie erst vor kurzem Ihr Studium abgeschlossen hat, hat Sie einen gut bezahlten Job gefunden. Ich bin sehr stolz auf Sie. Sie arbeitet genauso hart wie ich.

„Danke dir. Wie ist das Wetter bei euch?"

Sie fängt an zu reden, aber ich höre nur mit halben Ohr hin. Nur ein paar Meter weiter hält ein schwarzes Auto. Und als sich die Beifahrertür öffnet, kann ich erkennen, dass das die ärztliche Leiterin ist. Sharly Peter. Ich frage mich wer Sie bringt? Ich dachte ich hätte gelesen, dass Sie nicht liiert ist. Da höre ich wie als Antwort auf meine unausgesprochene Frage „Bye Brüderchen, wir sehen uns zum Mittag." Gut, das erklärt es. Ich konzentriere mich wieder auf meine Schwester. Als Sharly an mir vorbeigeht lächle ich Sie nett an.

Meine Schwester hat etwas Stress auf Arbeit, was Sie mir heute wieder detailliert erzählt. Ich mag es, dass meine Schwester mich weiterhin normal behandelt, obwohl ich durch meinen Job und den Immobilien viel Geld habe. Aber das ist mir und ihr nicht wichtig. Sie hält mich immer am Boden oder holt mich zurück.

Nachdem ich mich von ihr verabschiedet habe gehe ich ebenfalls ins Gebäude. 

Liebe       Verlangen                   Lust (Band 2)  unüberarbeitetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt