REIGN - the daughter of the queen of hearts

3. Willkommen an der Auradon Prep!

Izzy's POV:

,,Bring nen Haufen Gold mit!", ,,Bring Welpen mit!", ,,Bring einen Prinzen mit!", riefen die Eltern von Jay, Carlos und Evie ihren Kindern nach, als die Limousine losfuhr. Auch mein Dad und Reigns Mutter riefen: ,,Bring ein gutes Spinnrad mit!" und ,,Bring mir einen neuen Mallet (Crocket-Schläger) mit!" Aber darauf konzentrierten wir uns eher weniger, denn vor uns standen Regale mit ... Süßigkeiten. Mein Magen begann zu knurren, Jay und Carlos tauschten bereits einen erfreuten, vielsagenden Blick. Dann zankten beide darum, wer zuerst probieren durfte, schließlich griffen beide wild in die Schalen mit den bunten Bonbons und auch ich konnte mich nicht zurückhalten. Gut gelaunt schnappte ich mir eine Süßigkeit nach der anderen und spürte wie meine Geschmacksknospen freudig aufblühten.

Reign musterte meine schokoladige Versage mit hochgezogenen Brauen. Dann griff sie selbst nach einer Kirsche, die sie sich in den Mund steckte. Ihre Augen hellten sich augenblicklich auf. ,,Das ist das Köstlichste, das ich jemals gegessen habe", erkannte sie und schob mir ebenfalls die dunkelrote Kost in den Mund. Ich gab ein genüssliches ,,Mmm", von mir, ,,Aber Schokolade ischt immer noch bescher", murmelte ich mit vollem Mund.

,,Du siehst leicht käsig aus, aber das haben wir gleich", sagte Evie zu Mal und versuchte ihr Blush aufzutragen, doch Mal schlug ihre Hand weg. ,,Hör auf, ich ... schmied nen Plan." ,,Was deiner Schönheit nicht guttut", kommentierte die Tochter der Bösen Königin und die der Herzkönigin zog auf einmal ihre weißen High Heels aus. ,,Was machst du da?", fragte Jay sie irritiert, woraufhin meine beste Freundin die Augen verdrehte und rote High Heels aus der Reisetasche neben ihr nahm, die im Gegenteil zu ihrem restlichem Gepäck nicht im Kofferraum lag. ,,Ich ziehe mir neue Schuhe an, Jay-lein", antwortete Reign mit einem fälschlichen Lächeln, ,,Die hier sind ein wenig dreckig geworden." Sie steckte das weiße Schuhpaar in die Tasche zurück. Jay nickte, obwohl man ihm ansah, dass er es noch immer nicht ganz verstand. Ihre weißen Schuhen hatten ja auch nicht sonderlich dreckig ausgesehen, aber wir sprachen hier von Reign. Bei ihr musste immer alles perfekt sein, und irgendwie verstand ich es auch. Immerhin hat sie ihr ganzes Leben lang auf diesen Tag gewartet, wenn sie sich auch andere Umstände vorgestellt hatte. Aber wenigstens sie kam nach Auradon, oder?

Ich war allerdings nicht sonderlich hype darauf, auf die Auradon Prep zu gehen. Ich sah schon vor mir, wie ich aus der Menge von schönen pinken Prinzessinnen herausstechen würde, mit meinem wirren schwarzen Haar, den braunen Knopfaugen und der ungepflegten Kleidung. Seufzend senkte ich den Kopf. ,,Rücken gerade und Kinn hoch!", rief Reign mir auf einmal in einem befehlenden Ton zu und alle sahen erschrocken zu ihr. Ja, Reign konnte ziemlich authentisch sein, wenn sie wollte. Sie haute mir mit flacher Hand in die Mitte des Rückens, sodass ich automatisch gerade saß, und denn Kopf hob. ,,Besser", meinte sie zufrieden und lächelte. ,,Du hast ausgesehen wie eine depressive Putzfrau mit Rückenproblemen", sagte sie schnippisch und lehnte sich mit den roten Spitzen spielend zurück. Alle außer mir (und eben Reign) sahen die Rothaarige etwas verblüfft an, das Mädchen, dass von allen auf der Insel am bravsten und liebwürdigsten war. Nun, was Reign aber noch viel mehr war, als eine herzliche Prinzessin, war eine Perfektionistin, die es nicht sonderlich mochte, wenn etwas nicht nach ihrer Vorstellung verlief.

Carlos und Jay begannen gerade sich über eine besondere Köstlichkeit von den Regalen zu unterhalten, als plötzlich die Trennwand herunterging, die den Fahrerplatz von dem hinteren Bereich trennte. Da stieß Evie, die sich zum Fahrer und zur Frontscheibe umgedreht hatte, ein panisches ,,Hey!" aus. Wir folgten ihrem Blick alarmiert und erkannten, dass die Brücke am Anfang des  Gewässers, welches die Insel der Verlorenen von Auradon trennte, endete. ,,Das ist eine Falle!", schrie Carlos und wir fingen laut zu kreischen an, klammerten uns aneinander. Verängstigt kiffen wir die Augen zusammen. Doch ein Fall in die Tiefe blieb aus. ,,Was war denn jetzt los?", fragte Carlos und wir öffneten alle die Augen. Erstaunt betrachteten wir die goldene Brücke, die sich vor uns bildete.