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Ian's Pov.
Mia überholte uns auf halber Strecke, auf dem Motorrad war sie schneller als ich das musste ich schmerzlicher weise zugeben.
Mein innerer Wolf begann verrückt zu spielen und wollte die Kontrolle übernehmen, ich konnte ihn beruhigen.
Wir fuhren vors Haus, wo Mia schon angespannt auf uns wartete.
Ash und Jason sprangen gleich aus dem Auto doch ich wusste nicht ob ich es wirklich wissen wollte, mein Vater hat mich noch nie einfach so bei wichtigen Entscheidungen übergangen.
Nach einer Minute konnte ich mich dann doch dazu überwinden.
Ich öffnete die Tür und konnte die Spannung durch die Luft fliegen spüren, wie kleine elektronische Schläge. Wir betraten das Wohnzimmer und Dad schaute uns an, mit diesem "ihr wisst es also schon"- Gesicht.
"Ian..."
"Du hast mich bei einer so wichtigen Entscheidung einfach übergangen? Wie kannst du das einfach so machen?"
Plötzlich baute sich Dad vor uns auf und seine Augen begannen rot zu leuchten.
"Wer denkst du eigentlich wer du bist. Ich bin der Alpha von diesem Rudel. Ich entscheide was am besten für das Rudel ist. Und ICH bin sein Beschützer. Also wenn du mal von deinem Egotripp runterkommen könntest, werde ich es euch in Ruhe erklären."
Mein Dad musste sich wohl in seiner Autorität, von mir, verletzt fühlen, da er den Teil mit dem "Egotrip", so laut herausbrüllte, dass draußen sogar die Vögel verstummten.
Wir setzten uns stumm auf die Bank.
Er stand noch immer, machte aber auch keine Anstalten sich hinzusetzen.
"Der Alpha des anderen Rudels wollte sich uns anschließen. Doch ich habe nein gesagt. Da unsere Rudel so riesig sind, kann nicht einer alleine für alle entscheiden. Wir haben jetzt schon über 600 Mitglieder doch wenn noch einmal über 400 dazu kommen würden, könnte ich nicht mehr für alle da sein und trotzdem für meine Familie und Freunde sorgen. Dann wäre ich nur noch im Rudelhaus.
Also haben wir uns dazu entschlossen, das Rudel gemeinsam zu führen bis du und Ash dafür bereit sind. Ich habe, wie ihr wisst, leider meinen Beta verloren und er seinen auch. Seine Kinder werden mit euch auf die schule gehen."
Ich schaute meinen Vater an, er hatte mir gerade ernsthaft gesagt, dass ich eines Tages ein Rudel mit über 1000 Mitgliedern leiten und beschützen soll.
Oh VERDAMMT, das kann er uns doch nicht einfach so sagen, stammelte mein innerer Wolf, Dean, vor sich hin.

Mias Pov.
Ich schaute zu meinem Bruder und Ash.
Sie saßen komplett regungslos da und starrten Papa an.
Nach ungefähr 10 min hielt ich die Stille nicht mehr aus und unterbrach das Schweigen, indem ich einfach aufstand und hinauf in mein Zimmer ging.
Ich drehte mich nicht um, doch ich konnte die Blicke auf mir spüren.
Sie waren ein wenig erleichtert da sich niemand getraut hatte etwas zu sagen oder zu tun.
Jetzt konnten sie einfach aufstehen oder so und sich nicht schlecht fühlen.
Ich wusste nicht wirklich wie ich darauf reagieren sollte.
Hatte ich jetzt zwei Alphas?
Was würde sich jetzt an meinem Leben ändern?
Ich war erst 17 und war noch nicht einmal auf Matesuche. Ich setzte mich auf mein Bett und starrte zu meinem Kasten.

Nach einigen Minuten zog ich mir einfach meine Sportsachen an und wollte in den Wald laufen gehen.
Einfach um meinen Kopf frei zu bekommen.
Ich ging hinunter und sah das sie noch immer auf der Bank saßen.
Papa schaute hinüber zu mir und ich nickte.
Er wollte wohl alleine mit Ash und Ian sein.
"Jason kommst du mit laufen."
Er schaute mich an und wir gingen wortlos aus dem Haus in den Garten.
"Danke"
" Papa wollte alleine mit ihnen sein. Ich wäre jetzt nicht gerne Ian...
Komm wir wärmen und auf und dann zeig ich dir unseren Trainingsplatz."
"Wie kannst du nur so ruhig bleiben. Du hast gerade erfahren das dein Vater das Rudel in Zukunft nicht mehr alleine führen wir und es neue Anwärter für den nächsten Alpha gibt."
" Ich bin nur Genträgerin, ich meine ja ich liebe das Rudel aber ich habe nicht dieses familiäre Gefühl, wenn ich irgendeine Frau beim Einkaufen treffe, ich weiß nicht sofort ihren Namen oder was ihr Sohn am Wochenende gemacht hat. Ich weiß es ist eine große Umstellung für alle, doch jedes Rudel hat mehr als einen Anführer wenn man es genau nimmt.  Den Alpha natürlich, dann den Beta und die Luna. Papa hat gesagt das sich der andere unterordnen wollte also übernimmt er die Rolle des Betas. Somit sind seine Kinder auch keine Anwerter mehr."
"Und die Luna?"
Jason schaute mich fragend an.
Ich wusste nicht was ich sagen sollte.
Er hatte Recht.
Unser Rudel hatte keine Luna und Papa hätte wohl auch was gesagt hätte die andere eine.
Ich zuckte mit den Schultern und wusste genau, dass er auch keine Antwort parat hatte, also beschloss ich, das Thema zu wechseln. 
"Wir laufen durch den Wald. Du kannst dich auch verwandeln das macht Ian immer."
Schon wieder dieser fragende Blick.
"Wir trainieren jede Früh."
"Ja genau, hatte ich voll vergessen. Ian hat es mal erwähnt, als du ihm das erste Mal den Arm gebrochen hast und der Alpha wollte, dass er mit Schlinge in die Schule kommt."
"Das weißt du noch? Ist ja bestimmt schon Jahre her."
Ich lächelte ihn an und wir begannen zu laufen.
Er verwandelte sich nach nur einer Minute und hechtete los.
Ich machte keine Anstalten hinterher zu kommen.
Ich lief langsam, was ungewönlich für mich war, doch der Gedanke über die Luna ging mir einfach nicht aus dem Kopf.
Natürlich braucht unser Rudel eine Luna.
Meine Mutter war nicht die Mate von unserem Papa. Seine Mate starb.
Er sprach nie über sie doch ich habe gehört es sei sehr schön für ihn gewesen.
Meine Mutter rannte weg nach meiner Geburt und wollte mich mitnehmen doch er hat mich zurückgeholt.
Das war wahrscheinlich auch gut so.
Papa hat gesagt, dass sie keine gute Mutter gewesen sei.
Sie vergaß mich an der Bushaltestelle und fuhr ohne mich weg.
Dort hat mein Vater mich auch gefunden.
Als ich wieder darüber nachdachte musste ich stoppen.
Ich war ihre einzige Tochter und sie hat mich einfach verlassen.
Bei diesem Gefühl zog sich mein Herz zusammen und es fühlte sich an als ob es mir jemand rausgerissen und verbrannt hätte.
Ich konnte nicht mehr stehen und sackte zusammen.
Tränen liefen mir die Wangen hinunter und ich landete auf spitzen Steinen welche sich in meine Knie bohrten.
Ich zuckte zurück und knallte mit dem Hinterkopf an eine alte Kiefer.
Ich stöhnte vor Schmerzen laut auf und griff mir mit der Hand an das Ende meines Scheitels.
Es war feucht.
Ich roch Blut und mir wurde schwarz vor Augen und ich hörte nur noch das plätschern des Baches der neben mir floss.
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Danke fürs lesen, ich hoffe es hat euch gefallen.
Was gaubt ihr was der Alpha noch mit Ian und Ash besprochen hat?

Die VerwandlungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt