Die Verwandlung

19

POV. Mia

Ich ging in die dunkle Küche und meine Augen gewöhnten sich sofort an die schlechten Lichtverhältnisse. Sicher ging ich durchs Wohnzimmer und dann die Treppe hinauf. Meine Zimmertür war offen. Jason muss sie wohl offen gelassen haben als er mich suchte. Ich ging direkt zu meinem Schrank und schaute mich nicht in meinem Zimmer um. Langsam steifet ich meinen leicht verschwitzten Pyjama ab und schaute dann nach etwas zum Anziehen. Ich zog eine Bluejeans aus einem Fach welches höher lag als mein Kopf. Dann schaute ich nach einer speziellen Bluse. Sie war olivgrün und hatte weite Ärmel. Dann erinnerte ich mich das ich sie über meinen Sessel bei meinem Schreibtisch gelegt hatte. Als ich mich umdrehte sah ich das ich nicht allein war. Sophia saß auf meinem Bett, sie musste mir hinaufgefolgt sein. Mit einem hämischen Grinsen auf den Lippen musterte sie mich wie ich nur in Hose und BH vor ihr stand.

"Was läuft da zwischen dir und Jason?"

"Nichts und wenn er hat seine Mate schon gefunden also nichts aus dem etwas werden könnte."

"Also ist da etwas"

"Nein, er ist nur ein Freund und auch wenn die ganze Werwolf Sache nicht wäre würde ich ihn schon zu lange kennen um irgendwas in diese Richtung für ihn zu fühlen."

"Mhm, und warum hat Topaz dann das alles über sich ergehen lassen wenn da nichts zwischen euch ist."

"Gute Frage! Die stelle ich ihr wenn sie wieder mit mir spricht."

Sophias Gesichtsausdruck änderte sich schlagartig.

"Sie spricht nicht mit dir. Seit wann?"

"Ich weiß nicht. In den letzten Tagen hat sie sich sehr zurück gezogen. Sie achtet meistens auf etwas anderes. Aber wenn ich so darüber nachdenke dann eigentlich seit dem Vorfall in der Schule." Ich ging zu meinem Schreibtisch und zog mir die Bluse an während Sophia mich noch immer mit großen Augen ansah.

"Also das ist sehr verwirrend. Ann textet mich den ganzen Tag zu und manchmal würde ich sie gerne einfach ausschalten." Sie machte eine Pause. Ann schien sich darüber aufzuregen was sie gesagt hat.

"Weißt du was? Ich gehe jetzt wieder hinunter und setzte mich zu den anderen. Wenn du hier bleiben willst, bleib halt da, aber lass meine Schminke in Ruhe"

Ich schminkte mich nicht und das wusste Sophia genau, deshalb verwendete sie immer meine Sachen wenn ich nicht gerade da war. Mich störte das nicht nur seit sie mir ein Fieberbläschen weitergegeben hat verbot ich ihr meine Sachen zu verwenden.

Ich ging wieder aus meinem Zimmer und dann weiter ins Bad. Ich wollte mir noch schnell das Gesicht waschen und etwas Deo auftragen. Natürlich ist es geruchslos. Viele Sachen die wir haben sind geruchslos da es manchmal sehr verwirrend werden kann wenn man 10000 verschiedene intensive Gerüche um sich hat. Manche Parfums verdecken sogar leicht deinen Eigengeruch. Den verwenden vor allem Menschen die nicht von ihren Mates gefunden werden wollen. Ich hatte auch eines doch es ist vor ein paar Monaten leer gegangen und ich bin einfach nicht dazu gekommen mir ein neues zu holen. Ich bin nicht dagegen meinen Mate zu finden, doch früher wollte ich unbedingt aus der Stadt raus und wenn ich nur einen Ort weiter kommen würde ich wollte einfach nicht weg. Doch jetzt ist es anders ich weiß nicht ob ich überhaupt noch weg will oder ob ich einfach nur Zeit haben will. Ich meine vielleicht ist mein Mate auf der anderen Seite der Welt oder gleich hier neben mir und ich kann es einfach noch nicht wissen.

Ich schaute zur Uhr neben dem Spiegel als ich mir mein Gesicht abtrocknete. Schon 23:37 Uhr. Ich sollte eigentlich schlafen gehen doch da ich am Nachmittag so lange geschlafen habe wird das wohl nichts. Ich nahm ein Haargummi und band meine braunen, glatten Haare zu einem Pferdeschwanz der gerade zu kurz war, sodass ich ihn nicht über meine Schulter nach vorne legen konnte. Ich nahm meine Brille die ich früher Tragen musste und betrachtet meine grünen Augen durch sie. Das waren noch Zeiten als meine größte sorge war ob ich jemals hier raus komme und ob mein Bruder durch das Jahr kommt.