11 | Zweifel

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Ich weiß, es war ein mieser Cut. Deshalb geht es heute endlich weiter. Ich hoffe, ihr mögt es :)

„Ihr fickt miteinander?"

„Und?"

Es war Marten, der Maxwells Frage eher gleichgültig beantwortete.

„Maxwell", sagte sie und sprang auf, um ihm die Situation zu erklären. Der schaute an Marten vorbei und musterte sie ernst, als sie die Wohnungstür erreichte.

„Du bist alt genug, um für dich selbst zu entscheiden, aber sag nicht, ich hätte dir davon nicht abgeraten", sagte er ernst. Die Enttäuschung in seinen Augen war nicht zu übersehen.

„Willst du nicht erstmal reinkommen?", fragte sie.

„Nee, ich wollte eigentlich über was mit dir reden, aber hat sich erledigt", erwiderte Maxwell, dann wandte er sich von ihr ab.

„Maxwell", sagte sie, doch er reagierte nicht.

Sie seufzte schwer und warf die Tür hinter ihm zu. Dann fuhr sie zu Marten herum, der hinter ihr stand und jetzt auf sie herabschaute.

„Scheiß auf Maxwell, der beruhigt sich schon wieder", versicherte er ihr.

„Auch, wenn wir uns lang nicht gesehen haben - ich kenne ihn sehr gut. Er ist ziemlich sauer", antwortete sie und drückte sich an Marten vorbei.

„Und? Kann ihm doch egal sein, dass zwischen uns was läuft. Du bist alt genug. Du kannst selbst entscheiden, mit wem du fickst", erwiderte Marten und folgte ihr zurück ins Wohnzimmer. Sie wusste nicht, welcher Teil der Aussage sie mehr schockierte; dass ihm gleichgültig schien, was Maxwell denken würde, oder dass er tatsächlich davon sprach, dass irgendetwas zwischen ihnen war.

„Aber ich möchte nicht, dass er schlecht von mir denkt", sagte sie und sank wieder auf die Couch.

„Dann solltest du vielleicht nicht so an die Tür kommen", stellte er fest und deutete auf ihre nackten Beine, die unter seinem zu langen Shirt hervorschauten.

„Was hätte ich tun sollen? Er stand schon im Flur."

Bis der Pizzabote kam, sprachen sie kaum miteinander. Erst, als sie gemeinsam auf der Couch saßen und die Pizza aßen, tauten sie wieder auf. Trotzdem blieb die Stimmung distanziert. Nach dem Essen zog Marten seine Jogginghose und die Kapuzenjacke wieder an. Sein Blick fiel auf sein Shirt, das sie trug, doch er sagte nichts, sondern verschwand im Flur. „Gehst du jetzt, oder was?"

Sie folgte ihm und beobachtete ihn enttäuscht dabei, wie er die Wohnungstür öffnete.

„Ja, keinen Bock auf den Film jetzt", sagte er und kramte seinen Schlüsselbund aus der Tasche.

Sie schaute ihm fassungslos hinterher, als er in seiner eigenen Wohnung verschwand.

In den nächsten Tagen hörte oder sah sie weder etwas von Marten, noch von Maxwell. Auch, als sie an diesem Tag ihr Training beendete, wusste sie nicht, wie sie mit der Situation umgehen sollte, denn sie konnte weder Maxwells seltsames Verhalten deuten, noch die Reaktion von Marten. Noch immer spürte sie jede seiner Berührungen auf seiner Haut, wenn sie an ihn dachte. Sie konnte sich nicht daran erinnern, jemals ein solches Verlangen nach einem Mann gespürt zu haben. Sie schluckte, als Maxwells enttäuschter Gesichtsausdruck die schönen Erinnerungen vertrieb.

Maxwell hatte immer viel von ihr gehalten und sie dafür respektiert, dass sie nicht leicht zu haben war. Dass sie mit Marten geschlafen hatte, hatte Maxwells Bild über sie vermutlich endgültig zerstört.

Andererseits - welche Ansprüche konnte Maxwell schon an sie stellen? Jahrelang hatte er sich bei ihr nicht gemeldet und sein Leben ohne sie gelebt - Nika konnte tun und lassen, was und mit wem sie wollte. Sie war ihm keine Rechenschaft schuldig.

NOT EVERYBODY'S DARLINGWo Geschichten leben. Entdecke jetzt