Eigentlich sind es zwei Kapitel. Ich habe überlegt, es zu teilen, mich aber dagegen entschieden, denn sonst hättet ihr vielleicht in diesem Kapitel auf Marten verzichten müssen. Da das Kapitel deshalb aber so super lang ist, kann es sein, dass ihr ein paar Tage länger als üblich auf das neue Kapitel warten müsst. :)
„Aber du musst doch zugeben, dass dieser junge Mann mit den vielen Tattoos und einem so unkonventionellen Beruf kein Umgang für dich ist."
Nika seufzte lautlos.
„Ich kann mir vorstellen, dass dich das irritiert hat, aber ich habe mir meine Freunde noch nie nach ihrem Aussehen oder ihrem Job ausgesucht", stellte sie klar.
„Ich möchte dich doch nur vor schlechten Erfahrungen bewahren", sagte Doris.
Nika legte das Handy auf der Anrichte ab und schaltete den Lautsprecher ein, um sich während des Telefonats mit ihrer Mutter um Martens Rührei zu kümmern.
„Selbst, wenn ich mit ihm schlechte Erfahrungen machen würde, wären es meine Erfahrungen, aus denen ich dann für die Zukunft lernen könnte", kommentierte sie und nahm einen Pfannenwender aus der Besteckschublade.
„Ich kann dir wirklich nur davon abraten, dich weiter mit ihm zu treffen. Ein Mann wie der bedeutet immer Ärger, Veronika. Das steht ihm schon ins Gesicht geschrieben", probierte Doris weiterhin, ihren Standpunkt deutlich zu machen.
„Du hast keine Ahnung, wie er ist. Du hast ihn ja nicht einmal richtig kennengelernt", verteidigte sie Marten.
„Du hast Recht. Ich kenne ihn nicht. Aber ich habe Lebenserfahrung", sagte Doris überzeugt.
„Und ich möchte meine eigene Lebenserfahrung sammeln", gab Nika trotzig zurück.
Doris seufzte theatralisch.
„Wieso willst du denn nicht aus der Erfahrung anderer lernen? Es ist nicht immer besonnen, stur zu sein und sein eigenes Ding zu machen."
„Ich finde es auch wirklich schön, dass du mich vor einem Fehler bewahren möchtest. Das zeigt, dass es dir trotz unserer Differenzen wichtig ist, dass es mir gutgeht", räumte Nika ein.
„Aber wieso hörst du denn dann nicht auf mich?", fragte Doris verständnislos.
„Das würde ich vielleicht sogar, aber du hast ihm nicht einmal eine Chance gegeben. Wenn du dir wirklich die Mühe gemacht hättest, hinter die Fassade zu schauen, so wie ich, und dann immer noch der Überzeugung wärst, dass er ein schlechter Mensch ist, wäre das vielleicht eine ganz andere Verhandlungsgrundlage. Meinst du nicht? Aber du hast dich nicht mal bemüht, ihn richtig kennenzulernen. Das ist wirklich sehr schade. Denn er ist wirklich nicht so, wie du es dir in deinen Alpträumen ausmalst."
Ihre Mutter atmete hörbar tief durch.
„Du wirst noch an meine Worte denken."
„Vielleicht. Aber dann bin ich dafür selbst verantwortlich", sagte sie entschieden.
„Wir können ja nächste Woche beim Abendessen noch einmal in Ruhe über alles sprechen", schlug Doris versöhnlich vor.
„Ich habe zu dem Thema alles gesagt. Du hast ihn respektlos behandelt. Das war ziemlich daneben. Ich wünsche mir, dass ihr normal mit meinen Freunden und Bekannten umgeht – vor allem, wenn sie mir am Herzen liegen. Ich benehme mich schließlich auch in Gegenwart eurer Freunde und blamiere euch nicht."
„Ich gebe zu, dass ich etwas übers Ziel hinausgeschossen bin, aber ich habe es wirklich nur gut gemeint."
Nika haderte mit sich. Einerseits benahm sich ihre Mutter zu uneinsichtig, andererseits hasste sie Streit und das Verhältnis zwischen ihr und ihren Eltern war sowieso schon stark vorbelastet. Sie wollte nicht, dass sie eines Tages komplett miteinander brachen.
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NOT EVERYBODY'S DARLING
Chick-Lit„Ich komme wohl genau rechtzeitig", grinste er, legte seine Hände an ihre Hüften und zog sie zu sich heran. Nika erwiderte sein Grinsen, ließ sich gegen ihn sinken und reckte sich ihm entgegen, als er ihre Lippen küsste. „Wolltest du nicht zu John?"...