Ich wünsche euch viel Spaß mit dem Kapitel. Vielleicht wird es ja ganz süss...
„Es gibt Dinge, die ich dir einfach nicht sagen kann. Das ändert aber nichts an meinen Gefühlen zu dir", gab er zurück. „Außerdem bist du nicht viel besser als ich. Du hast mir weder was von deinem Chef erzählt noch von deinen Schulden."
„Nur geht es hier gerade nicht um mich", konterte sie entschieden. „Wenn du wirklich Gefühle für mich hättest, hättest du so etwas Schäbiges gar nicht erst gesagt."
Er atmete schwer.
„Ja. Das war nicht cool. Und ich habe mich dafür entschuldigt. Manchmal, wenn ich in Rage bin, sage ich Dinge, die ich danach bereue. Das ändert aber nichts daran, dass auch du Sachen vor mir zurückhältst und mir nach wie vor nicht vertraust. Ich verstehe, dass du wissen willst, was mit mir los ist, aber so eine Beziehung ist keine Einbahnstraße, mein Schatz."
Sie legte den Kopf schief, während er an sie heranrückte und seine Hand auf ihren Oberschenkel legte. Sie biss sich auf die Unterlippe und ließ es einfach geschehen. Nur eine Handbreite trennte sie voneinander. Es war, als würde er sie mit seinen klaren Augen hypnotisieren. „Alles wieder okay?"
Er strich ihr sanft die Haare nach hinten. Sie verlor sich im Blau seiner Augen, während ihr Brustkorb sich aufgeregt hob und senkte. Die Vorstellung, all die negativen Gedanken über Bord zu werfen und einfach gar nichts mehr zu denken, wirkte wie eine zum Greifen nahe Erlösung. Doch wenn sie sich jetzt wieder von ihm um den Finger wickeln ließ, würde er es nie lernen; weder, sie nicht zu bevormunden, noch, sie anständig zu behandeln. Also schüttelte sie den Kopf.
„Nein, es ist nicht okay."
„Es tut mir wirklich leid. Ich wollte dich nicht verletzen", beteuerte er.
„Trotzdem hast du es getan. Auf verschiedene Weise", erwiderte sie.
„Und jetzt?", fragte er und sah erwartungsvoll in ihre Augen.
Sie seufzte schwer.
„Gehe ich schlafen", antwortete sie entscheiden und erhob sich. Er beobachtete sie schweigend dabei, wie sie das Wohnzimmer durchquerte. Als er erkannte, dass sie ihre Aussage ernstgemeint hatte, folgte er ihr in den Flur und löschte beim Verlassen des Wohnzimmers beiläufig das Licht. Einen Moment lang blieb er unschlüssig vor ihr stehen. Er wirkte wie ein unbeholfenes Riesenbaby, als er seine Hände ratlos in seinen Taschen vergrub und aufmerksam in ihr Gesicht schaute.
„Gute Nacht, Marten", sagte sie fest entschlossen, doch ehe sie ihm die Wohnungstür öffnen konnte, griff er nach ihrer Hand.
„Lass uns nicht so auseinandergehen", sagte er entschieden.
„Ich bin wütend. Ich habe keine Lust, heute Nacht noch mit dir zu schlafen."
Er runzelte die Stirn.
„Ich will nicht mit dir schlafen. Ich möchte einfach heute Nacht nur bei dir bleiben und dich im Arm halten", gab er weich zurück.
Sie glaubte, sich verhört zu haben. Sie wusste nicht, ob ihre abweisende Art tatsächlich etwas mit seinem seltsam reumütigen, nahezu unterwürfigen Verhalten zu tun hatte, doch sie verbuchte es als kleinen Erfolg. Marten war kein Typ, der sich verstellte. Seine Stimmung drang wie seine Meinung ungefiltert nach draußen.
Einen Moment haderte sie mit sich selbst. Einerseits wollte sie ihn vor die Tür setzen, andrerseits hatte sie sich lang genug gewünscht, dass sie die Nächte miteinander verbrachten und er fehlte ihr. Außerdem hatten sie beide einen Fehler gemacht; sie hatte ihn mit ihrer falschen Vermutung verletzt und er sie mit seiner Überreaktion. So gesehen waren sie vielleicht quitt.
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NOT EVERYBODY'S DARLING
ChickLit„Ich komme wohl genau rechtzeitig", grinste er, legte seine Hände an ihre Hüften und zog sie zu sich heran. Nika erwiderte sein Grinsen, ließ sich gegen ihn sinken und reckte sich ihm entgegen, als er ihre Lippen küsste. „Wolltest du nicht zu John?"...