21 | Morgendliche Überraschung

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Ich hoffe, ihr mögt das Kapitel. :)

Am nächsten Morgen stolperte Nika hektisch aus dem Bett. Sie hatte verschlafen und war gerade noch rechtzeitig wachgeworden, um es pünktlich auf die Arbeit zu schaffen. Sie schnappte sich ihre Klamotten und warf Marten einen letzten sehnsüchtigen Blick zu, doch der lag schlafend auf dem Bauch und rührte sich nicht.

Die Frage, was ihn so sehr beschäftigt hatte, geisterte nach wie vor durch ihren Kopf. Doch sie hatte seinen Wunsch respektiert und keinen weiteren Versuch unternommen, herauszufinden, was mit ihm losgewesen war. Auch jetzt hatte sie keine Zeit, sich damit zu befassen. Sie entschied sich dagegen, ihn zu wecken, sondern stahl sich lautlos davon.

Sie huschte in ihre Wohnung, genehmigte sich eine kurze Katzenwäsche und schlüpfte in eine ihrer vielen Leggings, warf sich ein Shirt und einen Pullover über und zog sich ein paar Sneakers an. Anschließend schnappte sie sich eine Jacke, ihr Handy und ihren Schlüsselbund und machte sich ohne Frühstück auf dem Weg. Vielleicht konnte sie schnell noch beim Bäcker um die Ecke halten und sich eine Kleinigkeit besorgen. Für mehr würde es vorerst nicht reichen.

Als sie in ihren Wagen stieg, warf sie einen flüchtigen Blick auf die digitale Uhranzeige auf dem Armaturenbrett. Die Chancen standen gut, es noch rechtzeitig zu schaffen. Doch als sie sich angeschnallt hatte und versuchte, den Motor zu starten, gab dieser nur ein Knattergeräusch von sich und die Warnleuchten des Armaturenbretts blinkten auf. Sie runzelte irritiert die Stirn und probierte es ein weiteres Mal, doch auch dieser Versuch blieb erfolglos.

„Bitte nicht jetzt", murmelte sie, schloss die Augen, schickte ein Stoßgebet zum Himmel und versuchte es ein drittes Mal. Auch dieses Mal sprang das Auto nicht an.

„Verdammte Scheiße!", fluchte sie wütend, bevor sie frustriert aus dem Wagen stieg.

„Immer, wenn man es am wenigsten gebrauchen kann", maulte sie und schlug die Fahrertür hinter sich zu.

Ob es an der Batterie lag? Sie kannte sich einfach zu wenig mit der Materie aus. Ausgerechnet jetzt, wo sie sowieso schon viel zu spät dran war. Mit dem Bus würde sie es auf keinen Fall mehr pünktlich schaffen. Ob sie Marten um Hilfe bitten sollte? Er lag zwar noch im Bett, aber wenn er ihr Starthilfe geben würde, hatte sie vielleicht noch eine Chance; vorausgesetzt, er besaß so etwas wie ein Überbrückungskabel.

Als sie kurz darauf wieder vor seiner Wohnungstür stand, biss sie sich auf die Unterlippe. Sie riss ihn nur ungern aus dem Schlaf, schließlich wusste sie, wie unausstehlich er dann sein konnte. Doch er war ihre letzte Chance; außer vielleicht, sie würde sich ein Taxi rufen. Angesichts ihrer finanziellen Lage erschien ihr das jedoch als letzte Notlösung. Also klopfte sie. Chopper begann zu bellen. Sie horchte in die Stille auf der anderen Seite hinein. Als sich nichts tat, klopfte sie noch einmal. Chopper bellte erneut. Sie versuchte, die Ungeduld, die in ihr hochstieg, zu kontrollieren und ihm noch einen Moment zu geben, doch auch dieses Mal tat sich nichts. Sie klopfte noch einmal. Dann endlich hörte sie Geräusche auf der anderen Seite der Tür, bevor Marten nur mit einer Shorts bekleidet mit einem düsteren Gesichtsausdruck die Tür aufriss. „Was ist los?"

Sofort setzte sie ihren besten Welpenblick auf.

„Mein Auto springt nicht an", sagte sie und schaute ihn aus großen Augen betont hilflos an, um seinen Beschützerinstinkt zu wecken. Er seufzte schwer. „Ich komme."

Er verschwand kurz im Schlafzimmer, zog einen seiner vielen Jogginganzüge an und folgte ihr anschließend zu ihrem Wagen. „Schlüssel", forderte er grimmig, als sie Nikas Auto erreichten. Sie reichte ihm den Schlüsselbund und beobachtete, wie er hinter das Steuer ihres Wagens fiel und ebenfalls einen Versuch unternahm, ihn zu starten. Auch dieses Mal knatterte der Motor nur kurz auf, doch nichts weiter passierte. „Ist wahrscheinlich die Batterie. Ich rufe die Jungs an. Jemand kommt vorbei und baut dir die direkt hier vor Ort ein. Okay?"

NOT EVERYBODY'S DARLINGWo Geschichten leben. Entdecke jetzt