22 | Pärchen II

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Ich finde, sie haben sich etwas Harmonie durchaus verdient, oder was denkt ihr? Viel Spaß mit dem neuen Kapitel.

Nika stutzte, als sie Marten erkannte. Was machte er schon hier? Dass er zu früh war, störte sie jedoch keineswegs. So konnte sie wenigstens der unangenehmen Situation mit Paul entfliehen.

„Hey", lächelte sie also erleichtert, als er mit unergründlichem Gesichtsausdruck ein paar Schritte auf die beiden zumachte und seinen Blick skeptisch zwischen ihnen hin- und hergleiten ließ. „Du bist ja schon da."

„War früher fertig im Laden und dachte, ich warte hier auf dich", antwortete er, warf Paul einen distanzierten Seitenblick zu und zog sie schließlich zu sich heran, um sie zu küssen.

„Dein Timing ist gut. Paul hat mir sowieso gerade angeboten, früher Feierabend zu machen", erwiderte sie, als er sich von ihr löste, und warf ihrem Chef einen prüfenden Blick zu. Der stand daneben und beobachtete die beiden argwöhnisch.

„Oder hast du doch noch was?", hakte sie sicherheitshalber nach. Paul schüttelte den Kopf.

„Nee. Kannst ruhig gehen."

„Okay", sagte sie, bevor sie sich wieder an Marten wandte. „Ich hole nur eben meine Sachen."

„Hmm", brummte er, bevor sie sich an ihm vorbeidrückte und im Büro verschwand. Als sie zurückkehrte, stand Marten bereits an der Tür.

„Bis morgen", flötete sie, bevor Marten die Tür nach außen öffnete und ihr den Vortritt ließ.

„Worum ging es da zwischen euch?", hakte er skeptisch nach, während sie zu seinem Wagen gingen.

„Was meinst du?", wollte sie wissen.

„Worüber habt ihr gesprochen, als ich reingekommen bin?"

Sie seufzte lautlos.

„Berufliches Zeug", versuchte sie, vom eigentlichen Thema abzulenken.

„Aha. Hast du deshalb so geguckt?", fragte er, runzelte die Stirn und musterte sie eindringlich, als sie seinen Wagen erreichten. „Erschrick dich nicht. Ich hab Chopper im Auto."

„Wie habe ich denn geguckt?", wollte sie wissen.

„Dir war die Situation unangenehm. Ich will nur wissen, ob es an mir lag, oder an ihm", gab er entschieden zurück und öffnete die Fahrertür. Sie seufzte lautlos. Es war ihm also aufgefallen, wie unwohl sie sich in Pauls Gegenwart fühlte. Sie wusste nicht, ob es mittlerweile doch Zeit für ein Gespräch war. Schließlich ging ihr Chef in die Offensive und brachte sie damit in eine blöde Situation. Andererseits war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt dafür, denn es bestand das Risiko, dass Marten die Angelegenheit direkt würde klären wollen.

„Wieso denn an dir?", fragte sie also verständnislos, als sie auf den Beifahrersitz fiel. Chopper lag unbehelligt auf dem Rücksitz und schlief.

„Weiß nicht. Vielleicht hast du dich für mich geschämt oder so", stellte er eine provokante These auf und sah ihr direkt in die Augen.

„So ein Quatsch", sagte sie. „Wieso sollte ich mich auch für dich schämen?"

„Weiß nicht", erwiderte er, bevor er den Motor startete. „Nur so ein Gefühl."

„Ich habe ihn gebeten, meine Schicht am Sonntag zu übernehmen, weil ich ein paar Personal Trainings geben möchte und das unter der Woche wegen der Spätschicht so schwierig ist. Im Gegenzug habe ich ihm angeboten, auch mal eine Schicht von ihm zu übernehmen", erzählte sie ihm die Halbwahrheit.

„Und, macht er's?", fragte er und fuhr vom Parkplatz.

„Ja. Zum Glück."

„Aber er hat dich genervt", bohrte er weiter.

NOT EVERYBODY'S DARLINGWo Geschichten leben. Entdecke jetzt