Kapitel 1

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"Ich habe gehört, gegen wen wir heute spielen", sagt Mason, als wir von unserer letzten Stunde des Tages zu unseren Schliessfächern gehen.

"Ja, leider gegen Devonford Prep", murmle ich. "Liam war deshalb schon die letzten paar Tage gestresst."

"Wo wir gerade von deinem verrückten Zwillingsbruder sprechen, wo ist er, Lily?"

"Ich weiss es nicht", murmle ich. "Wahrscheinlich bringt er sich wieder mal in Schwierigkeiten."

Obwohl Liam technisch gesehen der ältere Zwilling ist, habe ich immer das Gefühl, die Ältere zu sein, die auf ihn aufpasst und ihn von Ärger fernhält. Leider habe ich meinen Job nicht gut genug gemacht, denn er ist von der Devonford Prep rausgeschmissen worden, woraufhin ich mich nach Beacon Hills versetzten liess, damit wir zusammen bleiben können. Meine Eltern und Liam hassten es, dass ich aus der Devonford Prep ausgestiegen bin, aber ich wusste, dass ich auf meinem Bruder aufpassen musste.

Ausserdem hasste ich so ziemlich jeden einzelnen dieser versnobten, reichen Teenager. Wie du dir denken kannst, hatte ich da keine Freunde. Die Leute nannten mich "Nerd" und "Loser", denn alles was mich interessierte, war, meine Noten hoch zu halten, die Romane, in die ich immer meine Nase steckte, die gute Pop-Punk-Musik, die durch meine Kopfhörer tönte, um die Schwachköpfe auszublenden, all meine Zeichnungen von Menschen und Cartoons, the drama club und die Animes, die ich immer in meiner Freizeit sah.

Ich bin aus diesem Grund froh, von Devenford Prep weggekommen zu sein. Ganz zu schweigen davon, dass ich es hasste, die Uniform zu tragen. Versteht mich nicht falsch, die Uniform hätte viel schlimmer sein können. Zumindest waren sie burgunderrot und grau statt orange oder so. Ich wollte aber zur Abwechslung Jeans und ein T-Shirt anstelle von Rock und Bluse tragen. Aus irgendeinem mir unbekannten Grund haben Jungs ein Faible für Mädchen in Schuluniformen, aber es wurde nach einer Weile nervig, jeden Tag dasselbe zu tragen.

Ich war definitiv keine normale Prep Schülerin und sie haben sich darüber lustig gemacht. Es war mir aber egal. Sie konnten lachen, so viel sie wollten, aber ich wusste, dass ich Krankenschwester werden und Menschen helfen wollte.

Liam war anders. Während ich kühl und gesammelt war, wenn Leute mich nervten, konnte er nicht anders, als sich aufzuregen, und deshalb ist er auch aus der Schule geflogen.

Jetzt ist es noch schlimmer mit diesem ganzen Werwolf-Fiasko, dass ich immer noch nicht wirklich begreife. Wissenschaftlich ist es nicht möglich, sich so zu verändern. Zellen können sich nicht einfach durch einen Biss verändern. Sie können nicht einfach so Zähne und Krallen wachsen lassen, und sie wieder hineinziehen wie Wolverine, aber ich habe gesehen, wie es passiert und meine Sicht auf das Leben hat sich grundlegend verändert. Wer weiss, was es sonst noch gibt... Vampire, Halbgötter... Hogwarts?

Sind alle Legenden war, wie Jace es Clary in der Chroniken der Unterwelt erzählt hat?

Nachts konnte ich nicht wirklich schlafen. Ich habe zu viel nachgedacht. Ich bleibe lange wach recherchiere so viel ich kann über Werwölfe und Lykanthropie. Ich fühle mich, als wäre ich in einer Fantasiewelt und alles ist neu und anders.

"Hey Lils, ist alles in Ordnung?" Fragt Mason mich, während er seine Hand vor meinem Gesicht rumwedelt.

Ich unterbreche meine Gedanken. "Was?" Frage ich und blinzle.

"Ich habe gesagt, dass Liam genau dort ist", sagte er und zeigt den Flur hinunter. Ich schaue hinüber und sehe meinen Bruder auf uns zukommen. Er lächelt uns angespannt an, bevor wir zu unseren Schliessfächern gehen..

"Werdet ihr heute Abend zum Spiel kommen?" Fragt Liam uns.

"Was für eine schwachsinnige Frage ist das?" Frage ich ihn. "Ich bin deine Schwester, natürlich bin ich dabei und Mason ist dein bester Freund, also wird er es sicher nicht verpassen wollen."

Second Chances Brett Talbot (German Translation)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt